Erneuter Zwischenfall: Senec muss Betrieb von Photovoltaik-Heimspeichern wieder zeitweise einschränken

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Es ist fast genau ein Jahr her: Nach drei Verpuffungen und Bränden versetzte Senec fast alle seine verbauten Heimspeicher in Stand-by. In den Folgemonaten entwickelte es die Software „Smart Guard“ mit den Experten von Accure und implementierte sie bei mehr als 135.000 Kunden, um solche Zwischenfälle in Zukunft zu vermeiden. „Nahezu alle Senec-Systeme waren bereits wieder vollumfänglich in Betrieb. Der Tausch der Batteriemodule ist eine Servicemaßnahme, die noch andauert“, wie das Unternehmen auf Nachfrage von pv magazine erklärte.

Doch nun – im März 2023 – gab es einen erneuten Zwischenfall. „Im Moment untersuchen wir zusammen einen aktuellen Vorfall, bei dem es zu einer zuvor noch nicht beobachteten Auffälligkeit kam, in dessen Folge sich unserer Kenntnis nach der Speicher in einem Kellerraum entzündete“, teilte das Unternehmen am Wochenende vielen Betreibern seiner Photovoltaik-Heimspeicher mit.

Daher hat das Leipziger Unternehmen seit Sonntag den Betrieb einer bestimmten Modulgeneration eingeschränkt, wie eine Senec-Sprecherin bestätigte. „Die Systeme sind nicht abgeschaltet und befinden sich nicht im Stand-by.“ Die App zeige den aktuellen Betriebsmodus an. „Der Direktverbrauch und die Einspeisung des Solarstroms sind nach wie vor uneingeschränkt möglich“, so die Sprecherin weiter. Die betroffenen Endkunden und Installationsbetriebe seien direkt informiert worden.

Senec geht nach eigenen Angaben von einem Einzelfall aus, der aktuell näher untersucht werde. Es handele sich mutmaßlich um einen technischen Defekt. „Wir haben uns daher, um jedwedes Risiko auszuschließen und um eine intensive Ursachenermittlung zu ermöglichen, vorsorglich für einen beschränkten Betrieb eines Teils der Senec Home-Systeme entschieden“, heißt es im Schreiben des Unternehmens. Nach eigenen Angaben hat Senec von einem Fachpartner vor Ort über den Feuerwehreinsatz, der sich in Burladingen ereignete, erfahren. Am Samstagnachmittag habe sich dort im Keller eines Hauses ein Senec-Speicher entzündet. Er sei unter Mithilfe des Fachbetriebs aus dem Netz genommen und anschließend von der Feuerwehr zum Abkühlen in ein Wasserbad verbracht, so die Senec-Sprecherin weiter.

Nach der Meldung der Feuerwehr waren Photovoltaik-Anlagen und Speicher erst vor zehn Monaten installiert worden. Zwei Bewohner befanden sich demnach zum Zeitpunkt des Zwischenfalls im Haus. Eine 57-Jährige blieb unverletzt, der 60-Jährige Bewohner atmete Rauch ein und musste zur Behandlung in ein umliegendes Krankenhaus gebracht werden, wie die örtliche Feuerwehr mitteilte. Zur Höhe des Sachschadens und Ursache konnten noch keine Angaben gemacht werden, auch nicht ob das Haus weiterhin bewohnbar ist.

Die zeitweilige Einschränkung bedeutet, dass die verfügbare Speicherkapazität auf etwa die Hälfte begrenzt wird. Dies wirke sich auf Be- und Entladeleistung aus, die nur beschränkt zur Verfügung stünden. Die Kunden und Fachpartner sollen Senec zufolge fortlaufend per Mail über den neuesten Stand informiert werden. Auch auf einer neuen Website wolle das Unternehmen die neuesten Erkenntnisse teilen. Die Kunden bräuchten nicht aktiv werden. „Insbesondere sollten Sie Ihren Speicher nicht vom Internet trennen oder ausschalten“, so Senecs Bitte an die Kunden. Es bedauerte die mit den Einschränkungen verbundenen Unannehmlichkeiten.

Warum der „Smart Guard“ den neuerlichen Zwischenfall nicht verhindern konnte, ist Teil der von Senec eingeleiteten Untersuchungen. Er arbeite sehr zuverlässig, hieß es vom Unternehmen. Wie lange die Besitzer der Speicher nun mit den Einschränkungen leben müssen, lasse sich zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht abschätzen. „Wir arbeiten mit Hochdruck an den entsprechenden Analysen, um schnellstmöglich die Beschränkungen für den Betrieb der betroffenen Systeme aufheben zu können“, so die Sprecherin.

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