Oxford Photovoltaics Ltd. (Oxford PV) hat das Grundstück und die Fertigungsgebäude der Bosch Solar CISTech GmbH in Brandenburg an der Havel erworben. „Wir planen dort den Aufbau einer Pilotlinie für die Perowskite-Technologie aufzubauen, um sie zur Marktreife zu bringen“, sagte Frank Averdung, CEO von Oxford PV, auf einer Pressekonferenz während des 17. Forums Solarpraxis/Neue Energiewelt am Freitag in Berlin. Das Unternehmen, das als Spin-off der Universität Oxford von Henry Snaith 2010 gegründet wurde, habe bereits begonnen, Mitarbeiter einzustellen. In Brandenburg würden voraussichtlich im kommenden Jahr etwa 25 Mitarbeiter tätig sein, auch in Oxford kämen voraussichtlich nochmal zehn Mitarbeiter hinzu. Es gebe aber keinen Betriebsübergang der ehemaligen Mitarbeiter von Bosch CISTech. Zur Kaufsumme sei Stillschweigen vereinbart worden.
Oxford PV hatte kürzlich 10 Millionen Euro in einer C-Finanzierungsrunde eingeworben. Weitere Finanzierungen in ähnlicher Höhe sollten bis zum Jahresende folgen. „Wir haben intensiv nach einer Fertigungsstätte in Asien und Europa gesucht“, sagte Averdung weiter. Angesichts der hohen Anforderungen an Maschinen, Infrastruktur und Qualifizierung der Mitarbeiter habe man sich für den Standort in Brandenburg entschieden. Mit Bosch habe man lange verhandelt und der Kaufvertrag sei am Donnerstag schließlich unterzeichnet worden. Die Produktion werde innerhalb weniger Monate anlaufen, so Averdung weiter. Ende 2018 würden dann voraussichtlich die ersten Zellen auf dem Markt verfügbar sein. In einem ersten Schritt wolle das Photovoltaik-Unternehmen seine Perowskite-Technologie auf die branchenübliche Wafergröße steigern.
Für Oxford PV gehe es nun darum, seine Technologie an den Laborlinien in die Massenfertigung zu bringen. Der Hersteller, der über die Patente von Professor Snaith verfügt, setzt auf eine Tandemkonfiguration der Perowskite-PV-Zelle auf eine konventionelle Siliziumzelle. Damit ließen sich deutlich höhere Wirkungsgrade erzielen. Die Stabilitätsprobleme bei den Perowskite-PV-Tandemzellen habe das Unternehmen beseitigen können. Oxford PV setze auch auf eine Koexistenz mit den anderen kristallinen Zellherstellern. Diese Technologie werde auch in den kommenden zehn Jahren den Markt weiter dominieren, sagte Averdung. Danach könne es aber auch in Richtung Perowskite-Perowskite-Tandemzellen gehen mit noch höheren Wirkungsgraden.
Zur Effizienz der zunächst geplanten Perowskite-PV-Zellen sagte Averdung, dass derzeit etwa 28 Prozent möglich seien. Ziel für die kommenden Jahre sei die Steigerung des Wirkungsgrads auf 30 Prozent. Damit ließen sich die Kosten für Photovoltaik-Anlagen weiter signifikant senken. Oxford PV habe bereits einen asiatischen Industriepartner mit Milliardenumsatz bereits gefunden. Den Namen wollte Averdung noch nicht nennen. (Sandra Enkhardt)
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