AEP hat sein erstes mobiles Komplettkraftwerk „SOLAR-BOX“ auf Basis eines 20 Fuß-Containers vorgestellt. Es besteht aus Solarmodulen, einem Stromspeicher sowie einem Wasserstoff-Speichersystem, wie das österreichische Unternehmen mit Sitz in Linz am Dienstag mitteilte. Es sei effiziente Photovoltaik-Komplettlösung für eine autarke Versorgung, die sowohl netzgebunden als auch offgrid betrieben werden könne. AEP bietet das System ab sofort direkt oder über seine Vertriebspartner in unterschiedlichen Ausstattungsvarianten an, wie Gerald Wirtl, Geschäftsführer von AEP auf Anfrage von pv magazine erklärt. „Preislich bewegt sich der Container bei circa 125.000 Euro ab Lager Linz.“
Die Leistung der Container-Lösung startet mit 94 Kilowatt. Sie lasse sich aber auch zu großen Systemen mit mehr als 5000 Kilowatt skalieren, erklärt Wirtl. Jedes Container-Modul könne dabei mit gängigen Transportmitteln wie Lkw, Schiff oder Bahn zum gewünschten Einsatzort gebracht werden. In dem Container sind 168 Solarmodule mit je 560 Watt Leistung enthalten sowie ein Wechselrichter mit 100 Kilovoltampere und ein komplett vorverdrahteter AC-Schrank. Nach Angaben im Datenblatt liegt das Gewicht bei 12,5 Tonnen. Die Ausfaltzeit für den Aufbau des Photovoltaik-Kraftwerks liegt bei 30 bis 45 Minuten. Der Neigungswinkel der Module beträgt 15 Grad und alle Ausrichtungen sind möglich. Mit vier Arbeitskräften ließe sich das Plug-and-play-System in drei Stunden installieren, heißt es von AEP. Der Anschluss sei an Nieder- und Mittelspannung möglich. Durch die Plug-and-play-Architektur kann AEP zufolge das Kraftwerk am Bestimmungsort einfach und ohne hohe Anschlusskosten in Betrieb genommen werden.
Die Betriebstemperatur liegt zwischen -30 und +60 Grad Celsius. Als weitere Vorteile seines Systems beschreibt AEP die vereinfachte Baugenehmigung, die unkomplizierte Ein- und Ausfuhr der Solarmodule, keine Verdichtung des Geländes und Kabelgräben, die Korrosionsbeständigkeit und Kompatibilität mit Speicher- und Energiemanagementsystemen. Dazu kommen die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten für das System. Diese reichen von der temporären Stromerzeugung auf brachliegenden Grünflächen, über die Versorgung abgelegener Baustellen und industrieller Einrichtungen bis hin zu einer emissionsfreien Bereitstellung von Energie auf Veranstaltungen. Das Komplettkraftwerk sei auch für die Versorgung von Menschen in Notstandsgebieten sowie in Entwicklungsregionen geeignet, so Wirtl.
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Temporäre Installation auf brachliegenden Grünflächen finde ich auch interessant. Ob man dazu allerdings Batterien und Wasserstofferzeuger im Container braucht? Eher nicht.
Im Übrigen ist die temporäre Stromerzeugung auf Brachflächen aus vielen Gründen interessant. Ein wesentlicher dürfte sein: Es erspart einen Teil der saisonalen Stromspeicherung in Form von Wasserstoff. Diese saisonale Stromspeicherung wird nach derzeitigem Stand der teuerste Strom sein mit Kosten von über 30ct/kWh. Die saisonale PV-Stromerzeugung auf Äckern im Winterschlaf ist auch nicht billig, weil die verwendeten Module kaum 1/3 des Jahresertrags einer Ganzjahresanlage bringen werden. Zusammen mit den Kosten für Auf- und Abbau dürften die Kosten aber immer noch weit unter den Kosten für Strom aus Wasserstoff liegen, und weniger wertvolle Flächen blockieren. Insgesamt erscheint mir das ein zukunftsträchtiger Ansatz.
Es steht zwar so oben bei der Überschrift, aber ich denke, dass dieser eine Container nur die Module und den Wechselrichter enthält. Batteriecontainer und H2 Container haben die halt auch im Angebot, z.B. wenn einer abseits jeglicher Zivilisation ein Camp(ingplatz) betreiben will. Dann spielt auch der kWh-Preis vielleicht nicht so sehr eine Rolle.
z.B. für die Flächen, die rund um eine Windkraftanlage entstehen, ist das interessant.
Es gab da irgendwelche rechtlichen Hürden… aber ich bin nicht sicher, ob die noch immer gelten. Irgendwas mit verbotener Doppelnutzung der Fläche. Erinnert sich jemand?
Irgendeinen Grund wird es haben, warum die Flächenpächter das nicht machen. Ich meine es war irgendein behördliches Verbot, weil gesetzlich so nicht vorgesehen….