RWE hat den britischen Projektentwickler JBM Solar erworben. Damit werde es in Großbritannien zu einem der drei größten Photovoltaik-Entwickler. Auch in den USA hat der Konzern eingekauft und Con Edison Clean Energy Businesses übernommen. RWE sei nun das viertgrößte Unternehmen für erneuerbare Energien in den USA, heißt es aus dem Unternehmen.
450 Megawatt jährlich in Großbritannien geplant
JBM Solar ist einer der größten Projektentwickler im Bereich Photovoltaik und Batteriespeicher in Großbritannien. Mit seinem Erwerb übernimmt RWE eine Entwicklungspipeline mit einer Gesamtkapazität von rund 6,1 Gigawatt. Davon entfallen 3,8 Gigawatt auf Photovoltaik- und 2,3 Gigawatt auf Batteriespeicherprojekte. Ziel von RWE ist, durchschnittlich rund 450 Megawatt jährlich in Großbritannien in Betrieb zu nehmen. 15 Milliarden Pfund sollen bis 2030 in erneuerbare Energien investiert werden.
„Wir sind im Bereich Offshore- und Onshore-Wind in Großbritannien bereits gut aufgestellt. Durch den Kauf dieser bereits sehr weit entwickelten Solar- und Batteriepipeline stärken wir unser Erneuerbare-Energien-Geschäft erheblich“, so Katja Wünschel, CEO Onshore Wind und Solar Europa & Australien von RWE Renewables. „Unsere Entwicklungspipeline, eine der größten in Großbritannien, bietet enorme Chancen für nachhaltiges und wertsteigerndes Wachstum. Die ersten Projekte könnten bereits im nächsten Jahr Strom liefern.“
Die Regierung in Großbritannien strebt eine Verfünffachung der Photovoltaik-Leistung von heute 14 auf 70 Gigawatt im Jahr 2035 an. Die Leistung von Batteriespeichern soll von aktuell 1,5 auf 6,5 Gigawatt im Jahr 2026 steigen.
Neues Unternehmen RWE Clean Energy in den USA
In USA hat RWE alle Anteile von Con Edison Clean Energy Businesses übernommen. Durch den Zusammenschluss mit RWE Renewables Americas ist das neue Unternehmen RWE Clean Energy entstanden. Dem zwischen RWE und Con Edison vereinbarten Kaufpreis liegt ein Unternehmenswert von 6,8 Milliarden US-Dollar zugrunde.
„Mit der Gründung von RWE Clean Energy bauen wir die Präsenz von RWE in den USA, einem der weltweit attraktivsten und am schnellsten wachsenden Märkte für Erneuerbare Energien, deutlich aus“, so Markus Krebber, Vorstandsvorsitzender von RWE „Durch die Zusammenführung zweier starker Teams und die Kombination von Onshore-Wind- und Solarprojekten stellen wir die Weichen für ein beträchtliches Wachstum unseres Portfolios.“
Die Transaktion macht RWE nach eigenen Angaben zum viertgrößten Unternehmen für erneuerbare Energien und zum zweitgrößten Eigentümer und Betreiber von Photovoltaik-Großanlagen in den USA. Das Portfolio von RWE Clean Energy umfasst rund acht Gigawatt. Rund 40 Prozent davon fallen auf Photovoltaik-Anlagen. Die Projektpipeline in den Bereichen Onshore-Wind, Solar und Batteriespeicher beträgt mehr als 24 Gigawatt. Für Investitionen in den USA im Zuge seiner „Growing-Green-Strategie“ hat REW bis zu 15 Milliarden Euro eingeplant.
Dieser Inhalt ist urheberrechtlich geschützt und darf nicht kopiert werden. Wenn Sie mit uns kooperieren und Inhalte von uns teilweise nutzen wollen, nehmen Sie bitte Kontakt auf: redaktion@pv-magazine.com.
In Deutschland werden die Milliarden verdient und in dem Land wo die meisten Subventionen fließen wird es wieder ausgegeben. Mittlerweile glaube ich das hier nur eine Verstaatlichung hilft
Hier wird die Politik leider ein Stück weit vorgeführt. Es geht RWE nur noch um Kohle, leider in Deutschland im wahrsten Sinne des Wortes und verlagert grün lieber ins Ausland… das ist schon plump dreist kann sich die Gesellschaft eigentlich nicht bieten lassen.
100% Zustimmung Herr Gruber!
Es ist übel, dass in Deutschland die Investitionsbedingungen für die Erzeugung und Versorgung mit sauberer Energie so schlecht sind, dass die Anlagen in anderen Ländern gebaut werden.
Fürs Klima ist das immerhin egal.
Wir hängen hier immer noch der Idee an unsere Energie wird außerhalb Deutschlands produziert (bisher Öl, Kohle, Gas. Künftig: Wasserstoff, Ammoniak, E-Fuels) und dann billig importiert. Diese Zeiten sind für immer vorbei.
Ökonomisch macht unser Glaubensbekenntnis auch keinen Sinn, wenn die Wertschöpfung, Arbeitsplätze für saubere Energie außerhalb Deutschlands stattfindet, denn wir müssen die Energie am Ende bezahlen und überweisen das Geld aktuell an die Fossilindustrie und künftig an die Wasserstoff, Ammoniak und E-fuels Industrie im Ausland.
Woher kommt künftig unser Einkommen, wenn wir auf den Aufbau von mehr sauberer Energieerzeugung in Deutschland zugunsten von Energieimporten verzichten?
Wir haben vor 10 Jahren schon 100.000 Arbeitsplätze in Deutschland im Bereich sauberer Energieerzeugung vernichtet, vor allem in Ostdeutschland.
RGS schreibt.
Es ist übel, dass in Deutschland die Investitionsbedingungen für die Erzeugung und Versorgung mit sauberer Energie so schlecht sind, dass die Anlagen in anderen Ländern gebaut werden.
Fürs Klima ist das immerhin egal.
@ RGS.
Deshalb nehmen doch auch immer mehr im Lande das Heft selbst in die Hand.
Siehe hier.
https://www.pv-magazine.de/2023/03/02/anzahl-der-photovoltaik-heimspeicher-hat-sich-in-den-letzten-vier-jahren-verfuenffacht/
Leider nennen einige hier im Forum solche Protagonisten – weil nicht zu Ende gedacht – „Asozial“
Übrigens fürs Klima wäre egal wo investiert wird, da haben Sie recht. Aber nicht für die „Letzte Generation“, die bekommen wir so nicht von der Straße.
Können Sie sich vorstellen, daß Arbeitnehmer*innen, welche durch gesetzliche Vorgaben aus deren Arbeitsverhältnissen gedrängt wurden (mit anteilig verständlichem, ökonomisch vernünftig bis zwingend notwendigem Verhalten der Arbeitgeberseite), mit Überzeugung und nachhaltigem Verständnis in den Wachstumsmarkt „erneuerbare Energien“ investieren wollen, wenn deren Arbeitsmarktmöglichkeiten (mit auf den Photovoltaikboom, 2008-2012/2013, nachfolgenden Jahren nach 2013-2017) mit vorformulierten Gesetzeszeilen degradiert wurden. Steht bereit, jetzt geht’s bei uns für Uns Alle weiter und die Kosten/Preise sind im kleinen ganz wichtig, im GROSSEN wird weiterverteilt? Wohin?
Alles gerechter macht das Vorbild in Europa und die Stärksten stärker, für weniger Ausgleich? Aber alle können sich dafür am neuen „Konzept“ beteiligen, Glückwunsch.
Warum kommen nicht mehr Politiker und Verwaltungen in Kommunen auf den Trichter?
Manche, wie beispielsweise der Rhein Hunsrückkreis haben es schon vor über 10 Jahren verstanden:
https://www.kreis-sim.de/Klimaschutz/Ziele-Motto-und-Konzept/
Oder als Video 20 Min.: https://youtu.be/DPTsBEFrTo8
„Weils deppat san“.
Das neuste Argument aus der Reality-Satire zum Thema Ladesäulen: „E-Autos sind ja schön und gut. Aber bei der rasanten technischen Entwicklung – wer weiß denn, ob es das in 2-3 Jahren so überhaupt noch gibt?“
-> Ein Raunen geht durch den Versammlungsraum
Ergebnis: Diskussion abgebrochen, Entscheidung vertagt, denn auf dieser Basis ist ein Beschluss nicht möglich. Es kann doch nicht die Aufgabe des gewählten Gremiums und der Versammlungsleiters sein , jeden einzelnen bis ins letzte physikalische und wirtschaftliche Detail zu überzeugen, um einen Tagesordnungspunkt vernünftig abzuarbeiten. Die ersten Leute wollen ihre Autos laden und schon fliegen die ersten Wurfschnüre aus purer Notwehr über den Parkplatz. Das kann doch wohl nicht wahr sein. Man kann bei so einem Tagesordnungspunkt nicht 2 Stunden über die Vor- und Nachteile der Energiewende und der Elektromobilität referieren. Sowas frustet vielleicht…
Auf diese Weise wird in vielen Runden das Thema Energiewende aus Kalkül oder aus individueller Beschränktheit mal aktiv, mal passiv torpediert. Weil schlicht kaum eine vernünftige gemeinsame Diskussionsbasis besteht.
@ HD: Ja, zum Lachen, wenns nicht so traurig wäre. So ist das leider in vielen Kommunalparlamenten.
HD: „ Auf diese Weise wird in vielen Runden das Thema Energiewende aus Kalkül oder aus individueller Beschränktheit mal aktiv, mal passiv torpediert. Weil schlicht kaum eine vernünftige gemeinsame Diskussionsbasis besteht.“
Vielleicht müssten wir in Diskussionen den Klimawandel öfter außen vorlassen.
Es reicht das Einkommen und die regionale Wertschöpfung als Argument für „saubere Energie“.
Das überzeugt die Rancher in Texas. Und es würde vermutlich auch hier mehr Menschen überzeugen. Und den RWEs und Konsorten könnte vielleicht etwas das Wasser abgegraben werden.
Von den Ranchern in Texas könnte die FDP noch was lernen. Leider bin ich kein Berater der FDP. 😉
Habe ich hier schon mal verlinkt: https://texaslandandlibertycoalition.org/
Es ist richtig das es für den Klimawandel keine Rolle spielt wo Photovoltaik-Technik aufgebaut und produziert wird. Aber für den deutschen Markt gibt es eine zentrale Rolle. 50% der Arbeitsplätze in der Automobilindustrie werden wegfallen. Im Moment werden ja noch Milliarden Gewinne gefeiert, das wird sich ändern! RWE will die Goldgrube deutscher Energiemarkt so lange wie möglich nutzen. Jede erneuerbare Anlage schränkt das Geschäft ein. Da investiert man doch lieber im Ausland wo die 50 Milliarden auch noch besser angelegt sind dadurch noch mehr verdient wird. Wenn diese Kuh keine Milch mehr gibt, dann kauft man erneuerbare Komponenten wie Firmen für Ladesäulen oder Akkus einfach zu und man bleibt wieder dick im Geschäft.