57 Milliarden Euro für erneuerbare Energien durch Handel mit Herkunftsnachweisen möglich

Teilen

Bis 2030 könnte die steigende Nachfrage nach Herkunftsnachweisen 57 Milliarden Euro für Investitionen in saubere Energie aufbringen, so eine Analyse von Ecohz. Damit könnte die Europäische Union die Hälfte der zusätzlichen Produktion von erneuerbaren Energien finanzieren, die zum Erreichen der Klimaziele 2030 nötig sind.

Ende 2022 erreichte der Preis für Herkunftsnachweise einen Höchststand von über 9 Euro pro Megawattstunde. Zu Beginn des Jahres 2023 lag er Preis bei 7 Euro. Ecohz schätzt, dass der Preis bis 2030 bei durchschnittlich 5,5 Euro liegen wird, was auf eine wachsende Anzahl von Verbrauchern zurückzuführen sei.

Im Januar 2022 wurden Herkunftsnachweise noch für 1,7 Euro pro Megawattstunde verkauft. Seitdem habe eine wachsende Nachfrage in Verbindung mit den Auswirkungen des Krieges in der Ukraine, einem trockenen Sommer und strengeren ESG-Kriterien der Unternehmen die Preise beeinflusst. Ecohz erwartet, dass die Bereitschaft der Verbraucher, trotz steigender Kosten für erneuerbare Energie zu zahlen, die Zertifikatspreise hochhalten wird. Dadurch werde eine Einnahmequelle geschaffen wird, die Europas Dekarbonisierung erheblich beschleunigen könnte.

2022 wurden in Europa rund 1500 Terwattstunden Strom aus erneuerbaren Energien erzeugt. Etwa 55 Prozent – fast 800 Terawattstunden – wurden mit Herkunftsnachweisen dokumentiert. Nach Angaben der Marktanalyseagentur Greenfact belief sich der Wert des Marktes im vergangenen Jahr auf 1,2 Milliarden Euro.

2022 wurden in Europa fast 800 Terawattstunden erneuerbare Energie durch Herkunftsnachweise dokumentiert. Die Berechnung beruht auf Daten der Association of Issuing Bodies (AIB), des Marktanalysten Greenfact und Analysen von Ecohz.

Grafik: Ecohz

„Wir sehen ein noch nie dagewesenes Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage, ungeachtet der Volatilität und der Energieknappheit. Dies zeigt das Vertrauen in marktbasierte Instrumente und stellt eine bedeutende Investitionsmöglichkeit für den Sektor der erneuerbaren Energien dar. Die Entwicklung des Marktes für Herkunftsnachweise im Jahr 2022 zeigt eine Einnahmequelle für Produzenten sauberer Energie, die zu groß ist, um sie außer Acht zu lassen“, sagt Tom Lindberg, CEO von Ecohz.

Die Analyse von Ecohz ergab, dass zwischen 2023 und 2030 Herkunftsnachweise 57 Milliarden Euro für die Erzeugung von Strom aus erneuerbaren Energien einbringen könnten. Bei einem Verschuldungsgrad von 75 Prozent würden die möglichen Gesamtinvestitionen in den nächsten acht Jahren auf 228 Milliarden Euro ansteigen. Ausgehend von Kosten in Höhe von 1 Million Euro für die Installation von 1 Megawatt erneuerbarer Kapazität – entweder Wind- oder Solarenergie – und durchschnittlich 2000 Betriebsstunden pro Jahr könnten die Einnahmen zu 458 Terawattstunden führen. Das entspricht fast der Hälfte der zusätzlichen erneuerbaren Energieerzeugung, die die EU benötigt, um ihre Ziele für 2030 zu erreichen, so die Analyse.

Dieser Inhalt ist urheberrechtlich geschützt und darf nicht kopiert werden. Wenn Sie mit uns kooperieren und Inhalte von uns teilweise nutzen wollen, nehmen Sie bitte Kontakt auf: redaktion@pv-magazine.com.

Popular content

Bayern will 0,3 Cent/kWh Abgabe für große Solarparks verbindlich machen
19 Dezember 2024 Photovoltaik-Freiflächenanlagen ab fünf Megawatt sowie Windkraftanlagen sollen unter die heute vom bayrischen Kabinett verabschiedete Regelung fallen...