In den letzten Monaten des Jahres 2022 kam es zu einem Wettrennen bei der Inbetriebnahme neuer Batteriegroßspeicher-Anlagen, wie es sonst sie früher beim Photovoltaik-Anlagenbau gab. Die Leistung von großen Batteriespeichern mit mehr als 1.000 Kilowattstunden Kapazität wuchs zwischen Oktober und Dezember um 338 Megawatt. Das ist den Zahlen des Marktstammdatenregisters zu entnehmen, die Forscher der RWTH Aachen regelmäßig auswerten. Allein in drei Monaten stieg die Großspeicherleistung in Deutschland somit um 33 Prozent auf 1 Gigawatt.
Ausschlaggebend für die Rallye war zwar auch, dass eine Verordnung namens §18 StromNEV zum Jahresende ausgelaufen ist, welche Speicher für vermiedene Netzentgelte honoriert, wie Christian Schäfer in unserem Batteriespeicher-Schwerpunkt in der aktuellen Märzausgabe des pv magazine Deutschland schreibt. Aber das ist nicht der alleinige Grund und die Zeichen stehen auf nachhaltiges Wachstum, denn Großspeicher können an den Regelleistungsmärkten und am Strommarkt inzwischen viel Geld verdienen. Das zeigt sich nicht nur bei den Installationszahlen, sondern auch in der Anzahl der Projekte, die schon für die Inbetriebnahme in diesem Jahr angekündigt sind. Auch Urban Windelens, Geschäftsführer des Bundesverbands Energiespeicher Systeme (BVES) rechnet mit kräftigem Zubau sowohl im Großspeicher- als auch im Gewerbespeichersegment.
Gute Aussichten für große Batteriespeicher
Nach seiner Einschätzung spielen drei Trends der Speicherbranche in die Hände. Neben der Preisentwicklung auf den Strom- und Regelenergiemärkten sei das zweitens der Druck zur Dekarbonisierung. Es gebe eine hohe Nachfrage von Handel und Verbrauchern nach mehr CO2-freien Produkten. „Das ist ein schönes Marketingthema“, sagt er, das für immer mehr Firmen funktioniere, wie auch die Interviews mit Investoren zeigen. Der dritte Punkt ist der Trend zur Elektromobilität und damit einhergehend der Wunsch, die Fahrzeuge mit dem eigenen Solarstrom zu betanken. „Für die zügige Ladung und viele gleichzeitige Ladevorgänge über Nacht sind sofort wieder Batterien als Leistungsspeicher im Spiel“, so Windelen.
Die guten Aussichten zeigen sich auch in der Resonanz auf die Abfrage für die diesjährige pv magazine Marktübersicht Groß- und Gewerbespeicher. 53 Unternehmen haben reagiert, etliche davon haben ihre Produktpalette überarbeitet und auf bestimmte Anwendungen und Kundengruppen zugeschnitten. Insgesamt sind 219 aktualisierte Produkte und Dienstleistungen in unserer Übersicht enthalten. 171 davon sind für kleine und mittlere Gewerbebetriebe geeignet.
Marktübersicht Gewerbe- und Großspeicher 2023
In der Marktübersicht sind 60 Anbieter mit mehr als 230 Produkten und Dienstleistungen vertreten. Zu den abgefragten Kategorien gehören neben detaillierten Informationen zum Anbieter zum Beispiel auch Fragen zu Art und Größe des Speichersystems, zu möglichen Funktionen und Einsatzbereichen sowie zu den Alleinstellungsmerkmalen der Technologien.
Eine Interpretation der Trends zu den in der Produktdatenbank enthaltenen Einträgen finden Sie in der Magazin-Ausgabe März 2023 (Premium Inhalte) in vier Artikeln: „Jetzt wirklich ein Durchbruch?“ zu den Marktdaten und Trends, „Gewerbespeicher amortisieren sich schneller“, zu Marktchancen für Großspeicher „Nicht nur für Innovationsausschreibungen“ und „Speicher aus Fahrzeugbatterien in Erst- und Zweitnutzung“ über den Einsatz von Second-Use Speichern. Außerdem finden Sie dort eine übersichtliche Produkttabelle mit den wichtigsten Details der Einträge der Datenbank im Vergleich und eine Auswertung der angegebenen Preise.
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Die Marktübersicht enthält sowohl Geräte und Dienstleistungen für die typischen Gewerbespeicher, die hinter dem Stromzähler eingebaut werden, als auch für industrielle Großspeicher, die mit eigenem Zähler, etwa als Netzspeicher, gebaut werden. Netzspeicher beginnen üblicherweise ab einer Megawattstunde, können sich aber mit Angeboten für größere Industriespeicher überschneiden, und auch kleinere Gewerbespeicher nehmen gelegentlich am Stromhandel teil.
Ein kleiner Wermutstropfen bei der generell sehr guten Marktlage ist die Preissituation. Kunden mussten im vergangenen Jahr Preisschwankungen und -steigerungen auch bei den Batteriespeichern hinnehmen. Die Lithium- und Kupferpreise seien gestiegen und auch die Kosten für Komponenten wie Trafos gingen in die Höhe, berichten Marktteilnehmer. Für kleinere Systeme bis 100 Kilowattstunden und große Anlagen über 10.000 Kilowattstunden lag die Preiserhöhung nach den Angaben der Hersteller in der Marktübersicht im Mittel bei 30 Prozent.
Die Details zu allen Einträgen finden Sie in unserer Online-Datenbank.
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