Die Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) hat in einem Bericht zum Photovoltaik-Sektor vor einer zu starken Kürzung der Förderung gewarnt. Dabei stellen die Analysten die Auswirkungen verschiedener Vorschläge gegeneinander: darunter das Angebot des Bundesverbands Solarwirtschaft (BSW-Solar) einer zusätzlichen Senkung um 4,5 Prozent sowie die Forderung des Verbraucherzentrale Bundesverbands mit einer Kappung um 30 Prozent. Beide Verbandspositionen sind am Mittwoch in einer Anhörung im Bundesumweltministerium über die künftige Photovoltaik-Förderung dargelegt worden.
Das klare Urteil der LBBW: Europäische Hersteller könnten bei einer zweistelligen Absenkung des Einspeisetarifs bereits ab der zweiten Jahreshälfte 2010 auf der Kostenseite nicht mehr mit den ostasiatischen Photovoltaik-Herstellern mithalten. Die europäischen Modulhersteller würden aus dem Markt katapultiert, heißt es in dem Report. Die Projektrenditen würden zudem unter die als kritisch erachtete Schwelle von sieben Prozent sinken. Dies sei das Minimum, das notwendig sei, um eine gewisse Investitionssicherheit zu bieten. „Der Nachfragerückgang durch Tarifsenkungen könnte überproportional hoch ausfallen, da Flächen mit attraktiven Einstrahlungsbedingungen immer seltener werden“, so die LBBW-Analysten. Die zusätzliche Kürzung könne sich daher ab dem zweiten Halbjahr als „erhebliche Wachstumsbremse“ erweisen.
Der Vorschlag des BSW-Solar andererseits trage aber auch nicht dazu bei, eine bessere Anpassung an die Kostenentwicklung zu erreichen. Allerdings ermögliche er einen „weicheren Übergang“. Mit einem ähnlichen Vorgehen im Jahr 2011 könnte zudem eine Verstetigung dieser Tendenz erreicht werden, schreiben die Analysten.
Die ostasiatischen Photovoltaik-Unternehmen seien aber in jedem Fall einer zusätzlichen Kürzung der Vergütung im Vorteil. Sie könnten durch ihre Kostenvorteile weitere Marktanteile in Deutschland gewinnen. Der Kostenwettbewerb werde mit Niedriglohn-Produzenten werde sich zudem eher noch verschärfen. (Sandra Enkhardt)
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