Der Zentralverband der Deutschen Elektro- und Informationstechnischen Handwerke (ZVEH) verbucht bei seinen Mitgliedsunternehmen einen starken Rückgang des Photovoltaik-Geschäfts. So haben die Betriebe 2024 insgesamt 400.000 Anlagen installiert, nach 550.000 im Vorjahr. Das entspricht einem Minus von gut 27 Prozent.
In dem für das Elektrohandwerk besonders relevanten Segment der Dach- und Fassadenanlagen sank die Zahl der Installationen von 513.000 auf 357.000. Das bedeutet einen Rückgang der installierten Leistung von 7,09 auf 5,84 Gigawatt (minus 18 Prozent).
Insgesamt wurden dem Marktstammdatenregister zufolge im letzten Jahr 630.000 Dach- und Fassadenanlagen installiert – im Vorjahr waren es noch 750.000 Anlagen. Der Marktanteil des Elektrohandwerks ging von 68 auf 57 Prozent zurück. Entsprechend nahm auch der Umsatzanteil, den die Betriebe mit der Photovoltaik erzielen, ab. Lag er im Herbst 2024 noch bei 5,8 Prozent, so waren es ein Jahr später nur noch 5,0 Prozent.
Speicher: Weniger Installationen, weniger Umsatzanteil
Auch bei Speichern und Ladestationen verzeichnet der ZVEH bei seinen Mitgliedern ein deutliches Minus. Die Zahl der Speicher-Installationen sank von 350.000 auf 260.000. Parallel dazu gingen die Umsatzanteile in den letzten sechs Monaten von 2,1 auf 1,8 Prozent zurück.
Die Zahl der Betriebe, die in den Bereichen Photovoltaik und Speicher tätig sind, hat sich im Jahresverlauf kaum beziehungsweise nicht verändert (Photovoltaik: Anstieg von 55 auf 57 Prozent, Speicher: konstant 47,6 Prozent). Der Rückgang der Installationszahlen ist also nicht auf eine Marktbereinigung im Elektrohandwerk zurückzuführen.
Ladestationen: Starkes Minus bei Privatkunden
Bei den Ladestationen für Elektrofahrzeuge hat sich der negative Trend der letzten zwei Jahre fortgesetzt. In den E-Handwerken sank der Umsatzanteil gegenüber Herbst 2024 auf 3,5 Prozent – ein Minus von 0,3 Prozentpunkten. Die Zahl der installierten Ladestationen nahm der ZVEH-Hochrechnung zufolge von 380.000 auf 310. 000 ab; die der Ladepunkte von 442.000 auf 377.000.
Das Minus geht auf deutlich geringere Installationszahlen bei Privatkunden zurück – hier wurden 90.000 Wallboxen weniger installiert. Dieses Segment ist die mit Abstand wichtigste Kundengruppe der E-Handwerke. In den anderen Bereichen – Unternehmen, halböffentliche Parkplätze und öffentliche Parkplätze – verbucht der ZVEH einen leichten Zuwachs von 25.000 Installationen.
Diese Entwicklung hat auch Auswirkungen auf die Leistungsklassen der installierten Ladepunkte. Während die Zahl der häufig im Privatkundensegment installierten Ladestationen bis 11 Kilowatt Leistung von 330.000 auf 263.000 sank, ist die Zahl der Ladestationen mit einer Leistung von 22 Kilowatt und mehr leicht von 112.000 auf 114.000 gestiegen.
Wärmepumpen: Kleiner Zuwachs
Bei den Wärmepumpen ist die Installationszahl indes etwas gestiegen, von 155.000 auf 160.000. Das entspricht einem Plus von gut drei Prozent. Der Zuwachs geht dabei ausschließlich auf Luft-Wasser-Wärmepumpen zurück. Der ZVEH erklärt diese Entwicklung mit einem wachsenden Anteil an E-Handwerksbetrieben, die an der Installation von Wärmepumpen beteiligt waren. So ist der Anteil der Betriebe, die in diesem Segment Installationsleistungen erbracht haben, von 41 auf 44 Prozent angestiegen. Die leicht positive Entwicklung zeigt sich auch am Anteil, den Wärmepumpen und Lüftungsanlagen am Gesamtumsatz im E-Handwerk einnehmen: Der Wert nahm gegenüber dem Herbst 2024 von 2,9 auf 3,1 Prozent zu.
„Nach Ausbruch des Ukraine-Kriegs und der darauf folgenden Gas-Mangellage hatte die Politik gefordert, dass sich das Handwerk in der Installation von Wärmepumpen engagiert. Im Neubau wird die Wärmepumpe aufgrund ihrer Effizienz zudem immer mehr zur Standardheizung“, sagt ZVEH-Hauptgeschäftsführer Alexander Neuhäuser. Die E-Handwerke hätten diese Aufgaben angenommen. „Diese Entwicklung darf nun nicht durch die Illusion einer Abschaffung des Heizungsgesetzes zerstört werden, denn die EU-Vorgaben stehen, und die Wärmepumpe ist in vielen Fällen das überlegene System.“ Neuhäuser nimmt dabei Bezug auf den Koalitionsvertrag – dort haben Union und SPD formuliert: „Das Heizungsgesetz wird abgeschafft.“
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Ist das Problem vielleicht auch hausgemacht ?
Wird nicht überall die Sau sog. „dyn/flex“ Tarife durch Dorf gejagt. Werden dadurch nicht Interessenten von Investitionen in PV Dachanlagen abgelenkt ? Ist das von interessierter Seite – fossile Kraftwerksbetreiber – nicht gewollt und gewünscht ?
PV Dachanlagen geben für 20 Jahre Sicherheit vor steigenden Strompreisen, sog. dyn/flex Tarife fixen die Leute an und dann ziehen die Preise an. So funktioniert die Marktwirtschaft, wenn die Bürgerschaft nicht dagegen hält.
Und dann natürlich V2H, das eAuto als Heimspeicher – die win-win Situation für den PV Haushalt. Hier liegen erhebliche Potentiale für Eigentümer, eAutoHersteller, Elektrohandwerk und für die Volkswirtschaft: Weniger fossile Importe und bessere Gesundheit für alle.
Das wird noch weiter zurück gehen. Wenn Mieterstrom und GGV nicht einfach wie Warmwasser behandelt wird kommen wir bald in einen sehr langsamen Ausbau hinein. Warum sollte ich nun noch in PV Anlagen größer 100 kWp investieren, wenn die negativen Börsenstrompreise schon jetzt im April ausufern. Ohne vor Ort Verbraucher wird keine PV-Anlage mehr projektiert und gebaut.
Welcher Privatmann investiert denn noch in eine PV Anlage, wenn lt.Strack Zimmermann und Kiessewetter „der Russe“spätestens in 3 Jahren an den Grenzen von Deutschland steht? Da sieht man mal,wie unbedachte Politik den Konsum in Deutschland abwürgt
Noch ein Grund mehr in PV Dachanlagen, V2H (vehicle-to-home) und Wärmepumpen zu investieren !
Denn Kriege werden durch Öl- und Gaskäufe ermöglicht und finanziert.
Ca. 80 Mrd € gibt DE im Jahr für Gas / Öl aus und was kaufen die Empfänger: Waffen !
Es liegt auch an uns allen widerstandsfähiger zu werden.
Vor 1 Jahr haben wir einen Stromanschluß beantragt für eine 200 kWp Anlage – bis heute kein Bescheid, keine Info, Nichts …
Solange die Bürokratie regiert passiert hier Nichts mehr.