Man muss die Feste feiern, wie sie fallen: Am Wochenende nach dem 25. Jahrestages des Inkrafttreten des EEG veröffentlichte der Bundesverband Solarwirtschaft die Meldung, dass in Deutschland nun fünf Millionen Photovoltaik-Anlagen in Betrieb sind. Gestützt sind die Angaben auf eine aktuelle Auswertung des Marktstammdatenregisters, wonach allein im vergangenen Jahr mehr als eine Million neue Photovoltaik-Anlagen mit etwa 17 Gigawatt hinzukamen. Insgesamt verfügt Deutschland mittlerweile über eine installierte Photovoltaik-Leistung von 104 Gigawatt und deckt damit knapp 15 Prozent des heimischen Strombedarfs. In den kommenden zehn Jahren soll sich dieser Anteil nochmals etwa verdoppeln, so der Verband weiter.
Zur Verteilung der installierten Leistung hat der BSW-Solar kürzlich eine Auswertung erstellt. Demnach entfallen rund 38 Prozent des Gesamtzubaus auf private Dachanlagen, etwa 29 Prozent sind gewerbliche Anlagen und 32 Prozent entfallen auf Photovoltaik-Freiflächenanlagen. Bereits fast ein Prozent erreichen die Stecker-Solar-Geräte, also Photovoltaik-Balkonanlagen. Sie sind das Segment, das in Deutschland aktuell am meisten boomt. Aus dem Marktstammdatenregister geht hervor, dass dort fast 850.000 dieser Mini-Photovoltaik-Anlagen verzeichnet sind. Sie verfügen über eine Bruttoleistung von fast 735 Megawatt. Allein im vergangenen Jahr sind mehr als 422.000 Stecker-Solar-Geräte mit fast 400 Megawatt in Betrieb genommen worden. Außerdem dürfte die Gesamtzahl dieser Anlagen noch deutlich höher sein, da gerade in der Vergangenheit nicht alle im Marktstammdatenregister eingetragen wurden.
Der BSW-Solar verweist ferner darauf, dass nicht nur die Photovoltaik-Anlagenbetreiber von der Entwicklung profitieren. Ohne den Zubau lägen die Preise an der Stromböse 25 Prozent über dem heutigen Niveau, so die Berechnungen des energiewirtschaftlichen Beratungsunternehmens Neon. Privathaushalte ohne Photovoltaik-Anlagen würden somit etwa 80 Euro an Stromkosten sparen. Bei industriellen Verbrauchern lägen die Einsparungen bei etwa zehn Prozent.
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Kann mir jemand erklären wer bei negativen Börsenstrompreisen im 15 Minuten Takt jetzt noch PV-Anlagen bauen will/kann, wenn der Strom nicht direkt in den eigenen Stromkreis, oder über ein On-Site PPA fließt? Es wäre hier meiner Meinung nach zwingend eine Regelung notwendig, die es z.B. erlaubt von den negativen Börsenstrompreisen ausgeschlossen zu werden, wenn es möglich ist, dass die PV-Anlage über einen mindesten XX MWh Großspeicher verfügt. z.B. 7 MWp Freifläche kombiniert mit einem 10 MWh Speicher für Mittagsglättung.
Über Vorschläge würde ich mich hier sehr freuen.
Sie sagen es. PV macht jetzt noch Sinn wenn man Mobilität und Heizung/Kühlung kombiniert. Das reine Einspeisen ist nicht mehr gewünscht. Da hätte man die letzten 25 Jahre zuschlagen dürfen. Wer dies bis dato versäumt hat kann nun zumindest den eigenen Energiebedarf decken.
Dann kann ja jeder selbst entscheiden ob er sich das Heizöl selbst destilliert oder ob es da doch evtl. einfachere Methoden gibt sein Haus geheizt zu bekommen.
Wir haben 2 E Autos, ne Split Klima zum Heizen, einen Heizstab für Brauchwasser im Überschussbetrieb. Ich spare alleine 4-/4500€ Sprit im Jahr, von Gas und Haushaltstrom ganz zu schweigen. Einspeisevergütung von meiner 15kwp Anlage waren im letzten Jahr 358€. Das ist schön zu haben, aber drauf könnte ich auch verzichten und die Anlage würde sich trotzdem in deutlich unter 10 Jahren lohnen! Das EEG und die Vergütung haben die Technologie dorthin gebracht, wo wir sind, nämlich dass wir eigentlich keine Förderung mehr brauchen. Zum Wohle aller!
bie niedrigen Preisen E-Auto und Boiler laden und bei Negativpreisen sollten die Kohlekraftwerksbetreiber große Langzeitsandspeicher auf 1200 °C erhitzen