Das Pilotprojekt „OctoFlexBW“ von Octopus Energy und dem Übertragungsnetzbetreiber TransnetBW zur Nutzung der Flexibilität von Elektrofahrzeugen für die Netzstabilisierung war erfolgreich und geht nun in die nächste Phase. Bei dem Projekt geht es um die intelligente Steuerung des Ladens von Elektrofahrzeugen von Octopus-Kunden, um Netzüberlastungen in Baden-Württemberg und ganz Deutschland zu vermeiden, wie die Unternehmen erklärten. Stichwort sei „Redispatch 3.0“, also eine Erweiterung des bestehenden kostenbasierten Redispatch-Regimea in Deutschland um eine marktbasierte Komponente für dezentrale Kleinstflexibilitäten.
In der Pilotphase von „OctoFlexBW“ stand dabei vor allem die reibungslose Kommunikation zwischen den IT-Plattformen – DA/RE von TransnetBW und Kraken bei Octopus Energy – im Fokus. Dabei sei ein Pool von etwa 100 Elektrofahrzeugen verwendet worden. DA/RE steht als Abkürzung für „DAtenaustausch/REdispatch“. Es sei die erste digitale Plattform zur netzbetreiberweiten Umsetzung von Redispatch 2.0 einschließlich der bilanziellen Abwicklung. Dabei stelle die Systemführung von TransnetBW über DA/RE Signale im Falle einer Netzüberlastung zur Verfügung, die Kraken in eine intelligente Ladestrategie übersetzt und zur Koordination der angeschlossenen Elektrofahrzeuge nutzt, erklären die Unternehmen zu ihrem Pilotprojekt weiter.
Der Datenaustausch nach Redispatch-2.0-Standards sei vollständig integriert, automatisiert und skalierbar, so das Fazit nach dem Test. Die ausgewerteten Daten aus „OctoFlexBW“ zeigten, dass die Steuerung von Ladevorgängen zuverlässig funktioniert und Flexibilität planbar und mit hoher Erbringungsgüte bereitstellen kann. Octopus Energy habe Soll-Fahrpläne für den Fahrzeugpool inklusive Flexibilitätspotenzial erstellt, die Transnet BW im Redispatch-Fall gezielt abrufen konnte. Beim Pilotprojekt habe die Teilnahmequote der Fahrzeuge bei 100 Prozent gelegen. Dies bedeutet, jedes Fahrzeug habe im Bedarfsfall die angeforderte Flexibilität zur Verfügung stellen können. Durchschnittlich sei dies aber nur von etwa einem Drittel der Fahrzeuge pro Abruf benötigt worden. Mehr als 90 Prozent davon reagierten wie geplant und stellten die angefragte Flexibilität zur Verfügung, so die Unternehmen.
Auch die Rückmeldung der Fahrzeughalter sei durchweg positiv gewesen. Sie hätten die Steuerung gar nicht bemerkt und durch die Verschiebung des Ladevorgangs in Kombination mit dem Tarif „Intelligent Octopus Go“ von günstigeren Strompreisen profitieren können.
Im nächsten Schritt wollen Transnet BW und Octopus Energy nun mindestens 1500 Elektrofahrzeuge in das Projekt einbeziehen. Dabei muss eine Bilanzierung umgesetzt werden, die alle energiewirtschaftlichen Prozesse berücksichtigt. Die gewonnenen Daten sollen genutzt werden, um Prozesse wie Baselining, Monitoring und Prognosen zu verbessern. Wichtig sei nun ein regulatorischer Rahmen für die Anerkennung der Abrufkosten für Übertragungsnetzbetreiber, um das Potenzial aus haushaltsnahen Flexibilitäten für das Gesamtsystem zu heben und damit perspektivisch die Netzentgelte zu senken.
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@ Frau Enkhardt, können sie mir sagen, welche Wagen da verwendet wurden oder wo ich da Infos dazu finde. Mich interessiert vor Allem die hardwaremäßige Verbindung vom Wagen ( BMS / CCS ) zum Wechselrichter ( welcher war das ? ) und dann das Managementsystem ( wer hat das programmiert ? nach welchen Regeln ? )
Bei mir um die Ecke wurde mal vor einigen Jahren ein Projekt realisiert / getestet – ein VW als Heimspeicher. Habe darüber bis heute nichts in Erfahrung bringen können.
Danke
Leider weiß ich das auch nicht. Aber bei Octopus Energy kann man einen Check machen, ob ihr Elektrofahrzeug für das Tarifangebot geeignet ist:
https://iogo.octopusenergy.de/home/#compatibilitySection
Vielleicht finden Sie auf diesem Wege auch noch gezielt die gesuchten Informationen.