Am vergangenen Samstag gab es in Deutschland eine partielle Sonnenfinsternis. Allerdings musste man Glück mit dem Wetter haben, um das Ergebnis wirklich zu sehen. Vielerorts ließ die Bewölkung keinen Blick auf die Sonne zu. Nach Angaben des Übertragungsnetzbetreibers Transnet BW senkte die partielle Sonnenfinsternis zwischen 11 und 13 Uhr die Stromerzeugung der Photovoltaik-Anlagen in Deutschland um rund vier Gigawatt.

Grafik: Fraunhofer ISE/Energy-Charts
Im Vergleich dazu: Bei der Sonnenfinsternis 2022 fiel die Einspeisung der Photovoltaik-Anlagen noch um 5,2 Gigawatt, obwohl damals noch nicht die installierte Leistung von 100 Gigawatt erreicht war. „Auf Basis der Prognosen hatten die Übertragungsnetzbetreiber und Direktvermarkter nur die reduzierten Mengen vermarktet“, erklärte Transnet BW weiter. Abweichungen von den Prognosewerten seien im Verlauf der Sonnenfinsternis mit dem Einsatz von Regelleistung ausgeglichen worden. Ungewöhnliche Abweichungen habe es nicht gegeben. „Auf die Sicherheit der Stromversorgung im deutschen Netzregelverbund wirkte sich die Sonnenfinsternis nicht aus“, so der Übertragungsnetzbetreiber weiter.
Der Sonnenfinsternis seien intensive Vorbereitungen der Übertragungsnetzbetreiber in den vergangenen Monaten vorausgegangen. Die Auswirkungen konnten Transnet BW zufolge somit im Vorfeld gut abgeschätzt werden. Bei einem klaren Himmel hätten die Berechnungen eine Absenkung der Erzeugung der Photovoltaik-Anlagen von maximal etwa sieben Gigawatt ergeben. Während des Naturschauspiels seien die Systemführungen der Übertragungsnetzbetreiber in ständigem Austausch gewesen. Aufgrund der präzisen Prognosen sei aber – wie auch 2022 – keine Mehrausschreibung von Regelleistung notwendig gewesen.
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Dass sowas ausgerechnet an diesem Datum passiert…
Das denke ich auch
Der interessantere Vergleich ginge zu der partiellen Sonnenfinsternis am 20. März 2015: Da sank die PV-Produktion innerhalb einer Stunde um 60%, um sich anschließend innerhalb von 1,5 Stunden zu vervierfachen. In absoluten Zahlen: 13GW runter auf 5GW und dann rauf auf 20GW.
Die gesamte installierte Leistung lag 2015 bei 38,5GW. Das Wetter war fast überall strahlend, die Finsternis lag aber nicht im Mittagspeak, sondern zwei Stunden davor im Anstieg. Die Jahreszeit (und daraus folgend der Sonnenstand) war fast gleich, die maximale Überdeckung war 2015 aber deutlich höher. Sie betrug zwischen 65% (München) und 80% (Hamburg), im Gegensatz zur diesjährigen zwischen 10% (Süddeutschland) und 20% (Norddeutschland).
Bei weiterem Anstieg der Installationen wird man derartige Schwankungen nur mit Hilfe von schnell reagierenden Speichern bewältigen können. 2015 gab es erhebliche Preisausschläge an der Börse, vor allem, weil im Vorfeld etwas zu viel Vorsorge getrieben worden war. Das sind die Freuden eines freien Marktes. Technisch und wirtschaftlich sinnvoller wäre es, eine zentrale Instanz zu haben, die die Auswirkungen von Wetter und Astronomie im Vorfeld kalkuliert, nach Stand der Technik optimale Prognosen erstellt und dann nur noch die Prognoseabweichungen handeln muss, die nicht größer sein werden als sonst auch. Diese Instanz könnten die Übertragungsnetzbetreiber sein, die dafür die notwendige Kompetenz benötigen, sowohl was das Wissen (Prognoseerstellung) als auch das Dürfen (Speichersteuerung) angeht.
Laut energy-charts sieht es für mich so aus, dass es keine so große Sache gewesen sein kann…
Nun lassen wir mal die Kirche im Dorf. Wenn eines klar ist, dann ist es wann Spnnenfinsternis beginnt, wie lange sie dauert und was das an ungefähren Einbußen ausmacht. Diese Prognosefähigkeit ist den Verdorgern längst gegeben, beim Wetter werden Daten im Forcast ausgewertet und ziemlich genaue Prognosen erstellt. Da würde ich mir um ganz andere Dinge eher den Kopf zerbrechen.
eben, deswegen ja der Hinweis des ersten Kommentars zum besonderen Datum der Meldung