Borussia Dortmund will weltgrößte Photovoltaik-Anlage auf einem Stadiondach installieren

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Auf dem grünen Rasen rangiert Borussia Dortmund in der Bundesliga derzeit nur im Mittelfeld. In einer anderen Kategorie wollen sich die Schwarz-Gelben nun aber an die Spitze setzen: Der börsennotierte Fußballclub plant, die mit einer Leistung von 4,2 Megawatt nach eigenen Angaben weltgrößte Photovoltaik-Anlage auf einem Fußballstadion zu installieren. Die Anlage wird durch einen Batteriespeicher mit 3,4 Megawattstunden Kapazität ergänzt werden. Die Arbeiten sollen zum Ende des Sommers abgeschlossen sein.

Insgesamt 11.000 Full-Black-Module des chinesischen Herstellers JA Solar will Borussia Dortmund in Zusammenarbeit mit RWE auf dem vereinseigenen Westfalenstadion installieren lassen. Sie sollen pro Jahr rund vier Gigawattstunden Strom erzeugen, die der BVB komplett selbst verbrauchen will. Rechnerisch reicht die jährlich erzeugte Strommenge, um die Flutlichtanlage des Vereins für 1.000 Spiele zu betreiben. Die Photovoltaik-Anlage soll die CO2-Emissionen des Vereins um rund 1.800 Tonnen pro Jahr reduzieren. Borussia Dortmund hat 2012 hat auf seinem Stadiondach schon eine kleinere Photovoltaik-Anlage mit knapp einem Megawatt Leistung installiert.

„Wir sind wirklich stolz darauf, dass unsere Module für dieses Projekt in diesem Kult-Stadion eingesetzt werden“, sagt Henning Schulze, Vice President von JA Solar. „In Zeiten des raschen politischen Wandels und der Marktverwerfungen ist unsere Beteiligung an diesem Projekt ein klares Statement von Ja Solar, dass wir hier sind und bleiben werden.“

Strom aus Wiener Stadion für Wärmepumpen

Derweil hat die Stadt Wien auf dem denkmalgeschützten Dach ihres Ernst-Happel-Stadions – das größte Fußballstadion Österreichs, gelegen im Prater – eine Photovoltaik-Anlage installiert, die nur etwas kleiner ist als die in Dortmund geplante. Die 9.300 Module sollen pro Jahr knapp 3,9 Gigawattstunden Strom erzeugen. Das ist mehr als das Stadion im Jahr verbraucht.

Die Stadt Wien will das Ernst-Happel-Stadion und die umliegenden Sportstätten klimaneutral gestalten. Neben der Photovoltaik-Anlage werden daher unter den erneuerten Trainingsplätzen 270 Erdbohrungen mit 150 Metern Tiefe vorgenommen sowie Erdkollektoren auf einer Fläche von 25.000 Kubikmetern verlegt, die Wärmepumpen speisen sollen. Überschüssige Energie soll zum Beheizen des benachbarten Stadionbades verwendet werden.

„Das emissionsfreie Stadion war vor nicht allzu langer Zeit noch eine Vision, nun stehen wir kurz vor der Umsetzung“, sagt der Wiener Sportstadtrat Peter Hacker. „Ich bin beeindruckt, wie schnell und präzise die Montage abgeschlossen wurde. Nachhaltigkeit und Innovation sind bei der Erneuerung der Wiener Sportstätten ganz zentrale Kriterien.“

Anmerkung der Redaktion: Wir haben den Text am 27. März um die Informationen zum Wiener Photovoltaik-Projekt ergänzt.

 

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