30 Heuschreckenarten, 13 Libellenarten, acht Amphibien-, 36 Tagfalter- und Widderchenarten, 32 Brutvogel- und 13 Fledermausarten sowie 385 Pflanzenarten. Dem Laien sagen solche Zahlen nicht viel, es handelt sich um die in insgesamt 26 Photovoltaik-Freiflächenanlagen (25 in Deutschland, eine in Dänemark) nachgewiesenen Vorkommen.
Mit der entsprechenden Einordnung durch Fachleute aber wird daraus ein sehr gewichtiges Argument in den oft emotional und mitunter auch abseits der Faktenlage geführten Diskussionen um das Für und Wider von Solarparks. Der Biologe Rolf Peschel fasst es in einem Satz zusammen: „Stellen sie einen Solarpark hin, pflegen sie ihn vernünftig und sie werden eine Biodiversitätssteigerung erreichen.“
Rolf Peschel verantwortet gemeinsam mit seinem (mit ihm nicht verwandten) Kollegen Tim Peschel die jetzt vorgelegte Studie „Artenvielfalt im Solarpark – Eine bundesweite Feldstudie“. Einbezogen wurden auch weitere Untersuchungen anderer Anlagen, sodass die Studie auf insgesamt mehr als 100 Einzeluntersuchungen und insgesamt 40 Untersuchungsberichten basiert. Nach Angaben des Auftraggebers Bundesverband Neue Energiewirtschaft (BNE) ist sie damit die weltweit umfangreichste Untersuchung zu Artenvielfalt in Solarparks auf Landwirtschaftsflächen.
Seinen Anfang nahm das Projekt bereits mit einer 2019 veröffentlichten Biodiversitätsstudie, die sich aber auf Solarparks auf Konversionsflächen fokussierte. Die jetzige Arbeit hingegen, zu der erste Resultate bereits im vergangenen September vorlagen, nahm bewusst Anlagen auf landwirtschaftlich genutzten Flächen unter die Lupe. Schließlich, so Tim Peschel, „ist seit Jahren nachgewiesen“, dass auf Agrarflächen die Artenvielfalt rückläufig ist, Düngemittel und Pestizide sind die Hauptgründe hierfür. In Solarparks hingegen „wird weder gedüngt, noch wird irgendwas an Pflanzenschutzmitteln verwendet“.
Die Studie, die am Mittwoch präsentiert und auch Thema einer online zugänglichen Fachkonferenz am Donnerstag (10-16 Uhr) ist, liefert nun reichlich Belege dafür, dass nicht nur deshalb Solarparks keine Gefahr für die Artenvielfalt darstellen, sondern diese sogar fördern. Und das gilt, wohl gemerkt, nicht für Agri-Photovoltaik oder besondere „Biodiversitätsprojekte“, sondern für ganz normale, allerdings sorgfältig geplante und umgesetzte Anlagen. Sie schaffen, so Tim Peschel, „Strukturen in einer strukturarmen Landschaft“, auch innerhalb der Parks entstehen viele kleinteilige Lebensräume für unterschiedliche Arten. Fledermäuse etwa mögen das offenbar gern – ganz im Gegensatz zu der oft gehörten These, sie würden durch Ultraschallemissionen der Anlagen vergrämt. Ähnliches gilt für den häufig beschworenen „Lake effect“, die angebliche Verwechslung der Modulfelder mit Wasserflächen durch Vögel und Insekten. Dies ist, so Rolf Peschel, „ein Effekt, den es nicht gibt, der aber einen Namen hat“.
Die Ergebnisse der Studie, so BNE-Geschäftsführer Robert Busch, seien für Branchenunternehmen auch deshalb sehr bedeutsam, „damit sie mal anders argumentieren können“ – nämlich mit der Prämisse, dass ihr Projekt einen ökologischen Vorteil und keinen Nachteil bringt. Es sei deshalb, das unterstützten auch die Studienautoren, nicht einzusehen, dass Freiflächen-Photovoltaik in der Kategorie Gewerbe- und Siedlungsflächen geführt werde. Sofern sie „biodiversitätsfördernd“ bewirtschaftet werden, so Busch, sollte diese Bewirtschaftung „als landwirtschaftliche Nutzung anerkannt werden. So ließe sich die Flächenkonkurrenz zwischen Landwirtschaft und Photovoltaik auflösen, ähnlich wie bei der Agri-PV“. Das hätte erwartbar große Auswirkungen auf die Genehmigungspraxis.
Die Studie steht auf der vom BNE und Branchenunternehmen unterstützten Plattform „Sonne Sammeln“ zum Download bereit. Dort gibt es auch weiterführende Informationen, unter anderem Steckbriefe zu den untersuchten Solarparks sowie eine Kurzversion der Studie.
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Sorry, aber das ist unlogisch Zusammengewürfelter Mist!
Auf der selben Wiese ohne Solaranlagen würden genauso viele Pflanzen leben.
Somit ist die Herleitung , dass Agri PV dafuer ursaechlich sei , falsch.
Insbesondere ist Agri PV hier wohl als Tier/Weidewiese gemeint.
und nicht als normale Agri PV , wo Ganz normal angebaut (mit Pestiziden) würde
und mit dem Traktor zwischen den Reihen raumgefahren wird.
Es wird diese Fläche umgebaut zu Weidewiese, dass da natürlich wieder mehr Pflanzen kommen ist
logisch und unabhängig von Solarmodulen, die das nicht fördern.
Als wenn mit jedem Solarpanel eine Packung Samen von „Bunte Blumenmischung“ es gäbe …
Dann wäre es zumindest indirekt und ausschlaggebend wäre auch fa die Blumenmischung und nicht das Solarpanel.
In der Regel werden Landwirtschaftliche Flächen intensiv genutzt. Zum Beispiel Drei bis vier Mal Mähnutzung pro Jahr. Alle Kräuter,wenn vorhanden und Insekten werden gleich mit einsiliert.
Da ist ein Solarpark doch nun wirklich besser .
Bei Ackerbau zum Beispiel Raps für Biosprit werden heute noch Insektizide eingesetzt, die verheerende Auswirkungen auf die Insektenwelt haben.
Umwandlung der Ackerfläche in einen Solarpark ist als auch hier ein riesen Gewinn für die Biodiversität.
@H
Sie haben eine eingeschränkte Sicht auf die Realität.
3-5 Mahden jede Saison, plus Düngen, plus Boden bearbeiten – da bleibt für den Rest der Umwelt nicht mehr viel übrig auf dieser Fläche.
Jeder m2, der nicht so intensiv genutzt wird, hat sehr schnell eine höhere Biodiversität. Darum gibt’s ja Blühstreifen etc., weil selbst wenn es nur für eine einzige Saison ist, ist der Effekt schon deutlich messbar. Wenn nun der Effekt, sagen wir 20 Jahre, auf einer Fläche stattfindet, dürfte das ein wahres Paradies für Klein- und Kleinstlebewesen werden. Aber wie immer gibt es natürlich auch hier negative Effekte, z.B. wenn kilometerweise vorher durchtziehbare Flächen nun „gesperrt“ sind, Tier also auf andere Wege ausweichen (Autobahn, etc.). Alles komplizierter miteinander verwoben, als man es vllt auf den ersten Blick so aus dem Bauch raushauen sollte.
Es geht mir um die Logik. Wenn ich z.B. Fischfang in nem Gebiet verbietet
und dort Windräder, Wasser-Solarparks baue, dann kann ich nicht
die These sagen: „Windraeder/Solar sorgt für mehr Fische.“
Genauso ist es hier. Ich nehme Ackerland weg.
wir machen
daraus Weideland . Ob ich da ne Solaranlage oder ein Dixi – Klo oder gar nichts draufstelle,
der Effekt ist gleich.
Entscheidend ist der Wegfall des Ackerlandes für das Wachstum., die Solaranlage hat damit nichts zu tun
Und nebenbei fehlt das Ackerland dann an anderer Stelle, so dass
andere Flächen dafür genutzt werden müssen…oder es wir alles importiert
.
Potzblitz, beim Teutates! Wer hätte das erwartet. Donnerwetter, bin ich erleichtert.
Und die Wiese kann eine nochso artenreiche Solarblumenwiese sein, sie bleibt weiter, wie jeder andere Solarpark, für wildlebende größere Pflanzenfresser und den Menschen eine no go area hinter Stabmattenzaun.
Wer ökologisch artenreiches Grünland will kann, wie H das schon anmerkte, dies auch ganz ohne Solarpark und Zaun in der Landschaft umsetzen. Gerne können pro m2 dach pv ein m2 energiepflanzenacker in eine artenreiche extensiv genutzte Wiese umgewandelt werden..
Ein Solarpark ist ein sehr wichtiger Bestandteil für die bezahlbare Energiewende.
Der Nutzen für die Artenvielfalt ist nun endlich belegt.
Gemeckert wird trotzdem.
Natürlich kann man jede Fläche ökologisch aufwerten.
Das kostet allerdings um einen Bauern dazu zu bewegen.
Wir brauchen keine zwei Millionen Hektar Energiepflanzen in Deutschland.
Die Alternative sind Sonne Wind und H2 ready Erdgas Kraftwerke .
Die angebliche Eignung der 8000 Biogasanlagen in Deutschland für die Dunkelflaute sind einfach nur vorgegaukelt.
Die Biogasvorräte sind nach ein bis zwei Tagen aufgebraucht.
Danach werden dann doch Erdgaskraftwerke gebraucht.
Daher kann man das Thema Biogas aus Anbau Biomasse getrost auslaufen lassen .
Da sind EEG Vergütungen von um die 20 Cent je kWh einfach nicht mehr zu rechtfertigen.
Dadurch:
Frei werdende Fläche für Solar , sowie Nahrungsmittel.
Gerade gestern kam die Meldung:
Neonicotinoide für Weichwanzen 11000 Mal giftiger als angenommen.
Das Insektizid ist im Rapsanbau Standard.
Weniger Raps , weniger Biosprit mehr bezahlbare Solarenergie ,mehr Insekten .
Eigentlich ganz einfach.