KIT-Startup: Klimaneutraler Schiffsdiesel aus der Kläranlage

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In Mannheim stellen Ingenieure Schiffsdiesel aus Abwasser her. Eine spezielle Anlage dafür wurde am Montag von der Startup-Ausgründung Icodos des Karlsruher Instituts für Technologie KIT in Betrieb genommen. Die Anlage mit dem Namen „Mannheim 001“ dient als Leuchtturmprojekt, um zu zeigen, dass eine Versorgung mit grünem Methanol für Schiffsverkehr und Chemieindustrie möglich ist.

Dabei handelt es sich um eine Art Anbau am städtischen Klärwerk. Beim Klären entsteht Biogas, welches „gereinigt“ wird. Anschließend lässt sich in der Anlage Kohlenstoffdioxid aus dem Biogas mit grünem Wasserstoff reagieren, um so grünes Methanol zu erhalten. Zudem kann die Anlage auch Biomethan zur Einspeisung ins Gasnetz abgeben.

„Die neue Anlage demonstriert eindrucksvoll, wie Forschung und Unternehmergeist praxisnahe Lösungen für die nachhaltige Transformation unserer Wirtschaft hervorbringen können“, so Professor Thomas Hirth, Vizepräsident Transfer und Internationales des KIT. „Hier wird aus Biogas, das bei der Abwasserbehandlung anfällt, ein Wertstoff gewonnen – ein innovativer Ansatz, der zeigt, wie vorhandene Ressourcen intelligent und klimafreundlich genutzt werden können.“

Allein in Deutschland befänden sich genügend Kläranlagen, um jährlich mehrere Millionen Tonnen nachhaltiges Methanol zu produzieren, sagt Icodos-Mitgründer Vidal Vazquez. Die Lösung seines Unternehmens sei kompakt in der Bauweise und lasse sich somit flexibel auf zahlreiche weitere Klärwerke ausweiten. Schon jetzt stehe er mit weiteren Klärwerksbetreibern im Kontakt. In Europa gebe es 80.000 Klärwerke, die für solch eine Anlage infrage kämen. Die Pilotanlage wurde mit einer Produktionskapazität von 50 Litern Methanol am Tag geplant.

Ein Konsortium bestehend aus dem Institut für Mikroverfahrenstechnik und dem Institut für Automation und Angewandte Informatik des KIT, der Ausgründung Icodos sowie dem Eigenbetrieb Stadtentwässerung Mannheim ist an dem Projekt beteiligt. Der noch amtierende Bundesverkehrsminister Volker Wissing drückte den symbolischen Startknopf, um die Anlage in Betrieb zu setzen.

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