Waferpreise steigen mit zunehmender Inlandsnachfrage in China

OPIS, Waferpreise

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von pv magazine Global

Die Fabrikverkaufspreise (Free on board, FOB) für Wafer im G12-Format in China blieben in dieser Woche stabil. Für Mono-PERC-G12-Wafer lagen sie bei 20,8 US-Cent pro Stück und für n-Typ-G12-Wafer bei 19,6 US-Cent. Im Gegensatz dazu stiegen die Preise für Wafer im M10-Format: Mono-PERC-M10-Wafer erreichten 14,5 US-Cent und n-Typ-M10-Wafer 15,1 US-Cent, was einem Anstieg um 0,69 beziehungsweise 1,34 Prozent gegenüber der Vorwoche entspricht.

Der Preisanstieg bei Wafern ist in erster Linie auf eine zunehmende Zahl von inländischen Photovoltaik-Projekten in China zurückzuführen, weil dies eine begrenzte Verfügbarkeit für den Export mit sich bringt. Die verstärkte Beschaffungsaktivität, ausgelöst durch zwei neue, bis Mai beziehungsweise Juni in Kraft tretende Richtlinien für Solarenergie, hat sich auch auf das Wafersegment ausgeweitet und hier die Nachfrage ebenfalls erheblich gesteigert. Berichte deuten auf eine vorübergehende, leichte Angebotsverknappung hin, wobei einige Zellhersteller aktiv mit großen Waferlieferanten in Kontakt stehen, um sich Lieferzusagen zu sichern.

Während der derzeitige Preistrend im zweiten Quartal stabil bleiben dürfte, warnen Quellen aus der Branche davor, dass die Umsetzung der neuen Solarenergie-Politik die Gesamtnachfrage für Photovoltaik-Produkte im dritten Quartal dämpfen und damit erneut Druck auf die Waferpreise ausüben könnte.

Auf der Produktseite beobachtete ein Marktteilnehmer einen Anstieg der Produktion von Mono-PERC-Wafern und führt diesen Trend auf patentbezogene Herausforderungen bei TOPCon- und Rückkontaktzellen zurück. Diese habe die Produktion von Mono-PERC-Zellen zu einer risikoärmeren Alternative gemacht.

Für den Weltmarkt relevant sind Berichte, denen zufolge ein Unternehmen in Kambodscha im Mai eine 2-Gigawatt-Produktion für Ingots (Siliziumblöcke) in Betrieb nehmen will. Dasselbe Unternehmen betreibt derzeit eine 2-Gigawatt-Anlage für das Slicing (Sägen) von Wafern, die nach Angaben aus Handelskreisen bislang auf den Ingots aus China angewiesen ist. Unterdessen hat ein chinesischer Hersteller, der vor kurzem eine neue Wafer-Slicing-Anlage mit 3 Gigawatt Kapazität in Laos errichtet hat, Schwierigkeiten bei der Gewinnung von Kunden. Nachdem eine seiner Fabriken in China im Januar auf die von den USA geführte Liste der nicht rückverfolgbaren Unternehmen gesetzt wurde, sind einige seiner Kunden zu Konkurrenten gewechselt, um Risiken für den Export ihrer Produkte auf den US-Markt zu verringern.

Gleichzeitig hat das indische Ministerium für Neue und Erneuerbare Energien (MNRE) die Regeln für den Anteil inländischer Wertschöpfung bei Photovoltaik-Produkten verschärft und die Verwendung importierter, bereits diffundierter Wafer (sogenannte blaue Wafer) in lokal hergestellten Solarzellen eingeschränkt, wie aus einer Mitteilung vom 11. März hervorgeht. Quellen aus der Industrie geben an, dass Indiens Importe blauer Wafer in erster Linie von Zell- und nicht von Waferproduzenten stammen; blaue Wafer gelten demnach als vorgefertigte Solarzellen. Die Neuregulierung zielt darauf ab, die Abhängigkeit von solchen Halbzeug-Importen zu verringern und die indischen Hersteller zu eigenen Investitionen in Texturierungs- und Diffusionsanlagen für ihre Zellproduktion zu animieren. Ein Marktteilnehmer gab allerdings zu bedenken, dass der Ausbau der inländischen Diffusionskapazitäten Zeit in Anspruch nehmen wird.

— OPIS, ein Unternehmen von Dow Jones, bietet Energiepreise, Nachrichten, Daten und Analysen zu Benzin, Diesel, Düsentreibstoff, LPG/NGL, Kohle, Metallen und Chemikalien sowie zu erneuerbaren Brennstoffen und Umweltgütern. Im Jahr 2022 erwarb OPIS die Preisdaten der Singapore Solar Exchange und veröffentlicht nun den OPIS APAC Solar Weekly Report. —

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