Verdacht auf schweren Betrug mit Solarprojekten in Dresden

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Einen Schaden von mindestens vier Millionen Euro vermuten die Staatsanwaltschaft Dresden und das Landeskriminalamt (LKA) Sachsen durch „Betrug im besonders schweren Fall“ in mindestens neun Fällen. Am Mittwoch wurden deshalb in Dresden und Radebeul eine Wohnung sowie zwei Gewerberäume durchsucht.

Ermittelt wird gegen die 60-jährige Geschäftsführerin sowie den 63-jährigen Prokuristen eines namentlich nicht genannten Unternehmens, das einer Mitteilung des LKA zufolge „Photovoltaik-Anlagen vertreibt“. Der Prokurist wurde demnach „aufgrund eines bereits in diesem Verfahren erlassenen Haftbefehls des Amtsgerichts Dresden festgenommen“ und dem Ermittlungsrichter am Amtsgericht Dresden vorgeführt. Nach Berichten lokaler Medien hat das Gericht Untersuchungshaft angeordnet.

Die beiden Beschuldigten sollen „zumindest seit dem Jahr 2020“ Investoren im gesamten Bundesgebiet schlüsselfertige Photovoltaik-Anlagen zum Festpreis angeboten haben. Dies sei „unter Vortäuschung ihrer Leistungsfähigkeit und Leistungswilligkeit“ geschehen. Die Projekte beinhalteten demnach die Dachsanierung, den Bau der Anlage, die Errichtung einer Trasse zum Netzeinspeisepunkt und die Anmeldung beim Netzbetreiber. Die Geschädigten hätten „erhebliche Anzahlungen“ geleistet, die Beschuldigten aber „die vertraglich geschuldeten Leistungen wie von ihnen beabsichtigt nicht oder nicht vollständig erbracht“. Insbesondere habe es „entsprechend ihrer vorgefassten Absicht“ bei allen Projekten gar keinen Netzanschluss gegeben.

Bei den Durchsuchungen sind dem LKA zufolge „umfangreiche Beweismittel und Vermögenswerte“, darunter mehrere Firmenfahrzeuge, sichergestellt worden. Die Ermittlungen von Staatsanwaltschaft und LKA dauerten an und würden „noch einige Zeit in Anspruch nehmen“.

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