Energieforschungsbeirat fordert 3,5 Prozent des BIP für Forschung und Entwicklung

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Der Beirat für das aktuelle, 8. Energieforschungsprogramms für angewandte Energieforschung des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) berät das Ministerium zu aktuellen Themen und Entwicklungen sowie zu den in dem Programm gesetzten Zielen. In einem ersten Impulspapier hat das Gremium Empfehlungen für die deutsche Energieforschungspolitik formuliert und ein eindeutiges Bekenntnis zu einer auch finanziell abgesicherten Energiewende gefordert. „Die Investitionen des Bundes in die Energieforschung sowie in Innovation und Transfer“ sollen demnach deutlich erhöht werden, und zwar „auf mindestens 3,5 Prozent des Bruttoinlandsprodukts“.

Dies ist die erste von fünf Empfehlungen, die der Beirat formuliert. Zwischen 2019 und 2023, heißt es in dem Impulspapier, seien zwischen 3,07 und 3,11 Prozent des BIP für Forschung und Entwicklung (FuE) aufgewandt worden: „Verglichen mit FuE Ausgaben von 3,35 Prozent in Japan und 3,54 Prozent in den USA im Jahr 2022 sind die Ausgaben in Deutschland zu gering.“ Die Beiratsmitglieder begründen diese Empfehlung mit „der zentralen Rolle des Energiesystems für die wirtschaftliche Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands, für die Industriesouveränität und den Klimaschutz.“

Zu dem im vergangenen Oktober von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck ernannten Beirat gehören Vertreterinnen und Vertreter aus Wirtschaft und Forschung, darunter der Bundesverband der Industrie (BDI) und der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) oder – vertreten durch seinen Leiter Hans-Martin Henning – das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE.

Eine weitere Empfehlung des Beirats ist ein Ausbau der anwendungs- und umsetzungsorientierte Forschungsförderung. Diese leiste „einen entscheidenden Beitrag für einen erfolgreichen Transfer von Forschungsergebnissen in die praktische Anwendung und in die Gesellschaft“. Außerdem empfiehlt das Gremium „forschungs- und industriepolitische Ziele stärker zu verschränken und in geeigneten Programmen zu adressieren“, auch durch „agile Projektformate, die insbesondere auch für Start-ups attraktiv sind, ebenso wie große Programmlinien, in denen Konsortien von Unternehmen längs von Wertschöpfungsketten bis hin zur Anwendung mit wissenschaftlichen Einrichtungen kooperieren.“

Die vierte Empfehlung ist „die Priorisierung von Anwendungsfeldern und Technologieentwicklungsfeldern entlang wissensbasierter und langfristig stabiler Leitplanken.“ Und schließlich empfiehlt der Beirat „dedizierte Aktivitäten zu Querschnittsthemen für Digitalisierung, Künstliche Intelligenz, Leistungselektronik und Energiespeicherung unter Berücksichtigung von Kriterien für Energie- und Ressourceneffizienz und Kreislaufwirtschaft“.

Das Impulspapier mit dem Titel „Chancen und Herausforderungen für die Weiterentwicklung der Energieforschungsförderung“ steht auf der Webseite des Beirats zum Download bereit.

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