Die Anzahl und die Kapazität der in Deutschland installierten Speicher sind innerhalb des vergangenen Jahres um 50 Prozent gewachsen. Es seien fast 600.000 neue Batteriespeicher in den verschiedenen Segmenten in Betrieb genommen worden. Zum Jahreswechsel waren damit mehr als 1,8 Millionen Speicher mit einer Kapazität von etwa 19 Gigawattstunden in Deutschland installiert, wie der Bundesverband Solarwirtschaft (BSW-Solar) auf Basis der Daten des Marktstammdatenregisters am Freitag hochrechnete.
Die Daten zeigen aber auch, dass die Zahl der neu installierten Photovoltaik-Heimspeicher im vergangenen Jahr gegenüber 2023 leicht rückläufig war. In diesem Segment kamen etwa 580.000 neue Systeme hinzu, 2023 waren es 594.000 neue Heimspeicher. Bis zum Jahresende gab es damit rund 1,8 Millionen installierte Batteriespeicher im Zusammenhang mit privaten Photovoltaik-Dachanlagen. Die insgesamt installierte Kapazität der Heimspeicher wuchs binnen Jahresfrist auf circa 15,4 Gigawattstunden.
Ein Wachstum verzeichneten dagegen die Segmente der Gewerbe- und Großspeicher. So sei 2024 doppelt soviel Kapazität mit Batteriespeichern mit mehr als einem Megawatt Leistung als 2023 installiert worden. Der BSW-Solar geht davon aus, dass sich die Zubaugeschwindigkeit bei den Großspeichern deutlich beschleunigen wird. Der Verband hatte eine Prognose veröffentlicht, wonach sich die installierte Kapazität in diesem Segment in den nächsten zwei Jahren verfünffachen könnte.
Angesichts der Ergebnisse einer von pv magazine bei Übertragungs- und ausgewählten Verteilnetzbetreibern durchgeführten Befragung, denen zum Jahreswechsel Netzanschlussbegehren für große Speicher von etwa 340 Gigawatt vorlagen, könnte es sogar ein noch stärkeres Wachstum geben. Klar ist allerdings, dass nicht all diese Projekte wirklich realisiert werden, schon gar nicht binnen zwei Jahren. Im vergangenen Jahr waren in diesem Segment rund 100 neue Speichersysteme hinzugekommen mit rund 0,8 Gigawattstunden Kapazität. Die insgesamt installierte Kapazität bei den Speichern über ein Megawatt Leistung stiegt damit auf knapp 2,3 Gigawattstunden.
Im Bereich der Gewerbespeicher verzeichnete der BSW-Solar ein Plus von 26 Prozent im vergangenen Jahr. Die Anzahl der insgesamt in Deutschland installierten gewerblichen Speicher stieg damit um mehr als 60 Prozent auf nunmehr über 38.000 Speicher mit einer gesamten Speicherkapazität von fast 1,4 Gigawattstunden.
Der Verband betont, dass es sich um eine vorläufige Bilanz handelt. Ähnlich wie bei Photovoltaik-Anlagen gibt es auch bei Speichersystemen eine gewisse Zahl an Nachmeldungen. So seien zum Auswertungszeitpunkt 23. Januar im Vorjahr noch rund 11 Prozent der Photovoltaik-Heimspeicher, 19 Prozent der Gewerbespeicher und 7 Prozent der Großspeicher nicht im Marktstammdatenregister verzeichnet gewesen. Dies hat der BSW-Solar in seinen Hochrechnungen berücksichtigt.
Im Bundestag wird am Freitag wohl auch die gesetzliche Regelung verabschiedet, wonach künftig die Speicher flexibler genutzt werden können. So dürfen sie künftig Netzstrom zwischenspeichern, um netz- und systemdienlicher betrieben werden können. „Möglich machen das die Pauschaloption für Heimspeicher und die Abgrenzungsoption für größere Speicher. Beide Optionen dienen dazu, förderfähige Solarstrommengen im Speicher von nicht förderfähigem Graustrom aus dem Netz abzugrenzen“, erklärt der BSW-Solar. Heimspeicher könnten damit künftig neben Eigenverbrauch auch für Stromhandel und Systemdienstleistungen genutzt werden. Voraussetzung für die praktische Anwendung sei eine noch zu formulierende Festlegung der Bundesnetzagentur. Zudem müssen die Anlagen in der Direktvermarktung betrieben werden, so der Verband weiter.
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Die Schweiz hat eine Speicherkapazität von rund 8500 GWh. Deutschland hat aktuell Li-Ion Speicher von 20 GWh. Nüchtern betrachtet würde eine 2 GW HGÜ Leitung von Norddeutschland in die Schweiz das Problem der Dunkelflaute praktisch eliminieren. 4000 MW installierte Pumpleistung stehen bereit bewegt zu werden. Es fehlt nur noch das EU Stromabkommen mit der Schweiz.
P.S. die Speicher können mehrmals pro Jahr umgewälzt werden.