Corporate PPAs treiben den Markt – Rekordzahl an Abschlüssen, aber kleinere Volumina

PPA-Abschlüsse 2018 bis 2024

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Das Schweizer Beratungsunternehmen Pexapark hat für das vergangene Jahr einen Anstieg der PPA-Aktivitäten von Unternehmen verzeichnet. Gleichzeitig sei es angesichts der Rekordzahl von negativen Stunden an der Strombörse zur Entwicklung innovativer Vertragsstrukturen auf dem europäischen Markt gekommen, wie es in der 5. Ausgabe des Jahresberichts „Renewables Market Outlook 2025“ von Pexapark heißt.

So habe es im vergangenen Jahr einen neuen Rekord von mindestens 316 langfristigen Stromabnahmeverträgen (PPAs) gegeben. Dies sei ein Anstieg von 14 Prozent gegenüber 2023. Dabei sei der Markt fast ausschließlich von Unternehmenskäufer getrieben worden. Es sei ein Anstieg von Corporate PPAs um 26 Prozent im Jahresvergleich zu verzeichnen gewesen. 157 neue Unternehmen sind Pexapark zufolge auf dem europäischen PPA-Markt aktiv geworden.

Allerdings sank das offengelegte Vertragsvolumina im vergangenen Jahr um elf Proeznt auf 15,2 Gigawatt, so die Analysten weiter. Vor allem bei Utility PPAs verzeichneten sie einen Rückgang beim Gesamtvolumen von 59 Prozent, während die Abnahmemengen bei Corporate PPAs nur leicht um ein Prozent sanken.

Spanien und Deutschland sind nach Pexapark-Analyse die zwei wichtigsten PPA-Märkte in Deutschland. Spanien verzeichnete mit 4,66 Gigawatt in 47 Vereinbarungen das höchste Volumen, während Deutschland mit 48 Transaktionen die höchste Anzahl an Abschlüssen erreichte, wobei aber das Volumen nur bei 2,04 Gigawatt lag.

Die Wachstumsraten bei PPAs würden von „marktbedingten Risiken“ in Europa beeinflusst. So hätten sich die Preise an den Strommärkten in den vergangenen 18 Monaten wieder stabilisiert. Gleichzeitig hätten aber „das Kannibalisierungsrisiko und die erhöhten Stromgestehungskosten in Verbindung mit dem verstärkten Wettbewerb durch Contracts-for-Difference (CfD)-Programme“ die Risikobereitschaft der Unternehmen auf die Probe gestellt.

Daher sei auch die Preisgestaltung bei den PPAs stärker in den Vordergrund gerückt. Zugleich hätten sich innovative Lösungen entwickelt, wie PPAs mit gemischten Technologien und Batteriespeicher-Abnahmeverträgen. „Multi-Technologie-PPAs für festere Profile, Multi-Buyer-Modelle und Innovationen im Bereich der Energiespeicherung signalisieren starke Widerstandsfähigkeit“, sagte Luca Pedretti, COO und Mitbegründer von Pexapark. „Durch die Anpassung an diese neuen Realitäten kann die Branche Hindernisse überwinden und die Energiewende weiter vorantreiben.“

Iberdrola mit 15 PPAs für 1251 Megawatt lag 2024 an der Spitze auf Verkäuferseite. Dahinter folgten BRUC (532 Megawatt) und Renewable Power Capital (517 Megawatt).  Unter den Abnehmern führte Amazon mit 1503 Megawatt und sechs PPAs die Liste an, gefolgt von Google mit einer geschätzten Leistung von 638 Megawatt und Microsoft mit 540 Megawatt.

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