Kraftblock-Studie: Thermische Speicher in der Industrie günstiger als Wasserstoff und direkte Elektrifizierung

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Kraftblock, ein Anbieter von thermischen Energiespeichern mit Sitz in Sulzbach/Saar, hat gemeinsam mit der Unternehmens- und Strategieberatung DWR Eco eine 30 Seiten umfassende Studie über „die Vorteile thermischer Energiespeicher für Netze und regenerative Stromproduktion“ vorgelegt. Das allgemein positive Resultat der Untersuchung überrascht kaum, als Beitrag zur Darstellung der gesamtwirtschaftlichen Vorteile der Technologie könnte sie dennoch einige Beachtung finden.

Thermische Energiespeicher lassen sich entweder durch Abwärme, insbesondere aus Industrieprozessen, oder durch Strom beladen und können die Energie in Form von Wärme bei bis zu 1.300 Grad speichern. Damit, so eine Mitteilung zur Studie, sind die Speicher „auch für Schwerindustrien wie Stahl, Metallverarbeitung und Chemie geeignet“. Prozesswärme macht demnach bis zu zwei Drittel des industriellen Energiebedarfs aus.

In der Studie geht es um den Einsatz thermischer Speicher zur Erbringung von Prozesswärme in Kombination mit ihrer Nutzbarmachung für das Stromnetz in wichtigen Märkten wie den USA, Europa und Australien. Untersucht werden die Vorteile gegenüber dem Einsatz von Wasserstoff oder der direkten Elektrifizierung. „Die Ergebnisse zeigen, dass die Technologie wesentlich günstiger und wesentlich effizienter als Wasserstoff und auch günstiger als direkte Elektrifizierung ist“, sagt Martin Schichtel, Geschäftsführer und Co-Gründer von Kraftblock. In Deutschland, so ein Resultat der Betrachtung, „könnten Industrien bis zu 30 Prozent der Stromkosten sparen.“

In „extremen Preisumgebungen wie denjenigen in Australien“, heißt es in der Studie, seien sogar „mehr als 150 Prozent“ erreichbar: Wo sich durch hohe und über lange Zeitspannen geltende negative Strompreise beziehungsweise durch hohe Spannen zwischen diesen negativen und den anschließenden positiven Preisen Möglichkeiten zum Arbitrage-Handel böten, sei ein „Netto-Positiv-Szenario“ für den Einsatz der Speicher möglich. In Australien, so die Studie, habe es 2023 zu 20 Prozent der Gesamtzeit negative Strompreise gegeben.

Auch in Deutschland werde die Flexibilisierung des Stromnetzes immer wichtiger, deshalb sei der Einsatz thermischer Energiespeicher „nicht nur ein technologischer Vorteil, sondern essenziell für Energiesysteme und Industrien“, so die Co-Gründerin von Kraftblock, Susanne König. Diese nämlich kosten den Angaben zufolge „nur einen Bruchteil von Großbatterien und können Energie über längere Zeiträume speichern“.

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