Montel Analytics meldet Rekord für negative Strompreisstunden in Europa

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2024 war in Europa ein Rekordjahr für negative Strompreise: Eine Studie von Montel Analytics zufolge gab es über alle Gebotszonen hinweg insgesamt 4838 Zeiträume mit Day-Ahead-Preisen von Null oder darunter. Das sind fast doppelt so viele wie im Vorjahr, für das Montel 2442 Zeiträume angibt. Am häufigsten betroffen war 2024 der europäische Norden. Wie Montel am Dienstag ausführte, verzeichnete Finnland mit 721 Zeiträumen die meisten negativen Preise, gefolgt von Schweden und den Niederlanden. Für Deutschland gibt das Papier 450 Phasen mit negativen Preisen an.

Die negativen Preise auf dem finnischen Markt sind Montel zufolge auf die hohe Windproduktion und die geringe Interkonnektivität mit den benachbarten Märkten in Schweden und Estland zurücjzuführen. Auch in Schweden war demnach die hohe Windproduktion ein Hauptgrund für die negativen Preise. In den Niederlanden habe ein Überschuss an Solarstrom die Preise in den negativen Bereich gedrückt, insbesondere wenn man die Solaranlagen der Privathaushalte berücksichtige. Zu Deutschland macht die Studie keine näheren Angaben. „Insgesamt führen die zunehmende Wind- und Solarenergie und ein Mangel an nachfrageseitigen Maßnahmen dazu, dass die Zahl der Stunden mit Null oder negativ bepreisten Stunden auf dem Day-Ahead-Markt in vielen Ländern zunehmen“, heißt es in dem Papier. Auf der Iberischen Halbinsel seien diese Phasen im zweiten Quartal 2024 erstmals aufgetreten.

Montel zufolge haben die erneuerbaren Energien – Photovoltaik, Windenergie, Biomasse, Wasserkraft und Abfälle – im vergangenen Jahr 50,4 Prozent zur gesamten europäischen Stromerzeugung beigetrahen. Der Rest sei sich die Kernenergie (24,7 Prozent), Gas (12,7 Prozent), Steinkohle/Braunkohle (11,9 Prozent) und Öl (0,4 Prozent) entfallen.

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