DIN und DKE bieten Unternehmen Anleitung zur Umsetzung des Batteriepasses

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Mit der EU-Batterieverordnung müssen Unternehmen für Batterien in Elektrofahrzeugen oder industriellen Speichern mit einer Kapazität von mehr als zwei Kilowattstunden ab Februar 2027 einen Pass erstellen, der umfassende Informationen über die gesamte Lebensdauer einer Batterie bereitstellt – von der Herkunft der Rohstoffe über Leistung und Ladezyklen bis hin zum Zustand am Ende seiner Lebensdauer. Auch Angaben zum CO2-Fußabdruck und zur Nachhaltigkeit der Lieferkette müssen im Batteriepass enthalten sein.

Das Deutsche Institut für Normung e. V. (DIN) und die Deutsche Kommission Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik (DKE) haben nun mit der DIN DKE SPEC 99100 einen kostenfrei zugänglichen Standard veröffentlicht, der Unternehmen beim Erfüllen der Vorgaben unterstützen soll.

Die Spezifikation legt Anforderungen an die Datenattribute fest, die im digitalen Batteriepass enthalten sein sollten. Diese umfassen sowohl gesetzlich verpflichtende als auch freiwillige Angaben, unter anderem zu den Aspekten allgemeine Batterie- und Herstellerinformationen,  Materialzusammensetzung, Leistung und Haltbarkeit, Arbeitsbedingungen in der Rohstoffgewinnung und CO2-Fußabdruck. Die DIN DKE SPEC 99100 soll den Inverkehrbringern von Batterien als Wegweiser dienen , um die erforderlichen Daten für den künftigen Batteriepass zu ermitteln.

Basis für internationale Standards 

Die DIN DKE SPEC 99100 entwickelt die zuletzt im Dezember 2023 überarbeitete „Content Guidance für den EU-Batteriepass“ des öffentlich geförderten Battery Pass Konsortiums weiter. Dabei handelt es sich um einen öffentlich zugänglichen inhaltlichen Leitfaden, der die Umsetzung des Batteriepasses auf Basis der EU-Batterieverordnung unterstützen soll.

„Die Content Guidance hat die Grundlage für die praxisnahe Erklärung der inhaltlichen Anforderungen des Batteriepasses gelegt“, sagt Thomas Weber, Präsident der Deutschen Akademie der Technikwissenschaften acatech. Der nun veröffentlichte Standard gebe den umsetzenden Unternehmen Klarheit darüber, welche konkreten Datenattribute für den Batteriepass zu erheben sind. „Dadurch gelingt ein weiterer wichtiger Schritt, digitale Produktpässe in die Anwendung zu bringen und deren außerordentliches Potenzial für zirkuläre Wertschöpfung zu nutzen.“

„Mit der DIN DKE SPEC 99100 machen wir die Ausarbeitungen des Leitfadens aus dem Battery Pass Projekt nun allen Interessierten zur Vorbereitung auf die Einführung des Batteriepasses in der Europäischen Union leicht zugänglich und schaffen gleichzeitig eine Grundlage für weitere internationale Normung zu diesem Thema“, erläutert Torsten Freund, Projektmanager Battery Passport bei BASF sowie Vorsitzender des DIN DKE SPEC 99100 Gremiums.

DIN und DKE haben den Standard stellvertretend für das Battery Pass Konsortium gemeinsam mit Vertretern weiterer Organisationen initiiert. Das Battery Pass Konsortium hat passend dazu eine aktualisierte Version der „Data attribute longlist“ – eine filterbare Übersicht aller Datenattribute – auf seiner Website veröffentlicht.

Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) fördert die Entwicklung des digitalen Batteriepasses. Die „Content Guidance für den EU-Batteriepass“ wurde vom Battery Pass-Konsortium erarbeitet, einem Zusammenschluss aus elf führenden internationalen Organisationen aus Industrie, Technologie und Wissenschaft unter der Leitung von Systemiq.

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