UBA: Einnahmen aus dem Emissionshandel steigen 2024 auf 18,5 Milliarden Euro

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Deutschland hat 2024 rund 18,5 Milliarden Euro aus dem europäischen und dem nationalen Emissionshandel eingenommen. Das teilte die Deutsche Emissionshandelsstelle (DEHSt) im Umweltbundesamt (UBA) am Dienstag mit. Nach den 18,4 Milliarden Euro des Jahres 2023 und den 13 Milliarden Euro des Jahres 2022 ist das ein neuer Rekordwert. Das Geld fließt wieder vollständig in den Klima- und Transformationsfonds (KTF), der als Finanzierungsinstrument einen zentralen Beitrag zur Erreichung der energie- und klimapolitischen Ziele Deutschlands leisten soll.

Wie die Behörde weiter mitteilte, wurden im Europäischen Emissionshandel 1 (EU-ETS 1), der die Treibhausgasemissionen aus Energie- und energieintensiven Industrieanlagen, des innereuropäischen Luftverkehrs sowie des Seeverkehrs umfasst, 2024 Auktionserlöse von rund 5,5 Milliarden Euro erzielt. Das sind rund 28 Prozent weniger als 2023, als 7,7 Milliarden Euro erlöst wurden. Dagegen seien die Einnahmen aus der CO2-Bepreisung im nationalen Emissionshandel (nEHS) für Wärme und Verkehr gegenüber dem Vorjahr um 13 Milliarden Euro beziehungsweise 21 Prozent gestiegen. Die Gesamteinnahmen aus beiden Systemen liegen daher leicht über denen des Jahres 2023.

Im Europäischen Emissionshandel wird die Menge der zugeteilten Emissionsberechtigungen jährlich gesenkt, um die Emissionen schrittweise immer stärker zu begrenzen. Konkret sank die Zahl der versteigerten Berechtigungen von 92 Millionen im Jahr 2023 auf 85 Millionen im Jahr 2024. Gleichzeitig fiel der durchschnittliche Preis der Emissionsberechtigungen von 83,66 Euro im Jahr 2023 auf 65 Euro im Jahr 2024. Grund sei vor allem die nachlassende Nachfrage der Marktteilnehmer vor dem Hintergrund der überwundenen Gasmangellage infolge des russischen Angriffskriegs sowie der insgesamt durchwachsenen wirtschaftlichen Entwicklung in der EU.

Deutschland nationaler Emissionshandel für Wärme und Verkehr umfasste bis 2022 nur die Hauptbrennstoffe Benzin, Diesel, Heizöl sowie Flüssig- und Erdgas. Ab 2023 kamen alle weiteren Brennstoffe dazu, seit 2024 auch die CO2-Emissionen von Abfallverbrennungsanlagen. Laut UBA wurden 2024 insgesamt knapp 278 Millionen Zertifikate zu einem Festpreis von 45 Euro im Gesamtwert von rund 12,5 Milliarden Euro an der Leipziger Energiebörse EEX verkauft. Weitere knapp 17 Millionen Zertifikate für das Jahr 2023 seien im Rahmen der begrenzten Nachkaufmöglichkeit zum Festpreis des Vorjahres in Höhe von 30 Euro veräußert worden, was 2024 zu Gesamteinnahmen von rund 13 Milliarden Euro geführt habe.

„Diese Mittel müssen vollständig und zielgerichtet für eine aktive sozial- und wirtschaftspolitische Flankierung der klimaneutralen Transformation eingesetzt werden. Auf diese Weise schafft der Emissionshandel den notwendigen Dreiklang aus ambitioniertem Klimaschutz, Sozialverträglichkeit und wirtschaftlicher Wettbewerbsfähigkeit“, so UBA-Präsident Dirk Messner. Um einen Ausgleich für die privaten Haushalte auch bei weiter steigenden CO2-Preisen sicherzustellen, sei jetzt rasch ein Klimageld in Kombination mit spezifischen Förderprogrammen für besonders betroffene Bevölkerungsgruppen notwendig.

Daniel Klingenfeld, beauftragter Leiter des UBA-Fachbereichs „Klimaschutz, Energie, Deutsche Emissionshandelsstelle“, sieht weiterhin große Herausforderungen für Emissionsminderungen im Gebäude- und Verkehrsbereich, wo der Ausstoß von Treibhausgasen noch deutlich rascher sinken müsse. Das gelte insbesondere für den Verkehrssektor, etwa durch Förderung der Elektromobilität und den Wegfall steuerlicher Fehlanreize für Verbrenner. „Diese Maßnahmen müssen aber in einen starken Emissionshandel eingebettet sein. Hier setzen wir große Erwartungen in den 2027 startenden Europäischen Emissionshandel für Brennstoffe, in den der nationale Emissionshandel übergeleitet wird“, so Klingenfeld.

 

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