Bundesnetzagentur: 457 Stunden mit negativen Strompreisen – insgesamt weniger Preisspitzen 2024

Nettostromerzeugung 2024, SMARD, Bundesnetzagentur

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Einen Tag nach Energy-Charts vom Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE hat auch die Bundesnetzagentur Daten zum Strommarkt und der Nettostromerzeugung für das Jahr 2024 veröffentlicht. Basierend auf ihrer Informationsplattform SMARD ermittelte sie, dass es im Schaltjahr 2024 in 457 von 8784 Stunden negative Großhandelsstrompreise gab. 2023 waren es demnach 301 von 8760 Stunden. Zudem habe es wesentlich seltener sehr hohe Preise an der Strombörse gegeben. Die Zahl von Stunden mit Preisen von mehr als 10 Cent pro Kilowattstunde ging im Jahresvergleich von 4106 auf 2296 Stunden zurück. Der durchschnittliche Großhandelsstrompreis im Day-ahead-Markt lag im vergangenen Jahr bei 7,851 Cent pro Kilowattstunde und damit 17,5 Prozent niedriger als 2023.

Die Bundesnetzagentur veröffentlichte ebenfalls Daten zur Nettostromerzeugung. Sie kommt dabei auf leicht andere Zahlen als Energy-Charts, das einen Anteil von 62,7 Prozent Erneuerbaren für 2024 ermittelte. Bei der Bundesnetzagentur liegt der Anteil der erneuerbaren Energieträger an der Gesamterzeugung, in der auch exportierte Strommengen enthalten sind, bei 59 Prozent und damit drei Prozentpunkte höher als 2023. Als Datenbasis nutzt die Bundesnetzagentur die realisierte Erzeugung, die ins allgemeine Versorgungsnetz eingespeist wird, abzüglich des Eigenverbrauchs der Kraftwerke.

Demnach lag die Nettostromerzeugung im vergangenen Jahr bei 431,7 Terawattstunden. Dies sei ein Rückgang um 4,2 Prozent gegenüber dem Jahr davor. Die Erneuerbaren-Anlagen erzeugten 2024 insgesamt 254,9 Terawattstunden. Den größten Anteil machten dabei Windparks an Land mit 111,9 Terawattstunden aus. Die Photovoltaik-Anlagen kamen nach den SMARD-Daten auf eine Einspeisung von 63,3 Terawattstunden und damit deutlich mehr als die 55,7 Terawattstunden 2023. Der Anteil der Photovoltaik lag damit bei 14,66 Prozent Nettostromerzeugung, der der Windkraft an Land bei knapp 26 Prozent (siehe Grafik oben).

Die Erzeugung der konventionellen Energieträger sank 2024 auf 176,8 Terawattstunden, fast elf Prozent weniger als noch 2023. Besonders die Erzeugung durch Steinkohle sank. Sie ging um 31,2 Prozent zurück, bei der Braunkohle waren es 8,8 Prozent weniger. Dagegen stieg die Stromerzeugung aus Gas um 8,6 Prozent.

Zum Stromhandel erklärte die Bundesnetzagentur – wie zuvor Energy-Charts – dass Deutschland über ausreichend Stromerzeugungskapazitäten verfüge. So lag der Import mit 67 Terawattstunden höher als der Export mit 35,1 Terawattstunden. „Strom wird in aller Regel dann importiert, wenn die inländische Produktion teurer wäre. Angebot und Nachfrage bilden ein gesamteuropäisches Zusammenspiel. Strom wird im europäischen Verbund dort erzeugt, wo dies am günstigsten möglich ist“, erklärte die Bundesnetzagentur.

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