Im diesem Jahr sinken die Netzentgelte, zumindest in zehn Bundesländern. In den Stadtstaaten sowie in Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und im Saarland steigen sie hingegen. Das geht aus einer Übersicht des Anbieters für dynamische Stromtarife, Rabot Charge, hervor. Grund ist ein neuer Verteilungsschlüssel, die Erneuerbaren-Energien (EE)-Netzkostenverteilung, der es erlaubt, die Netzkosten aus Gebieten mit hoher Durchdringung von Erneuerbaren gleichmäßig auf alle Anschlüsse in Deutschland umzulegen.
Bisher zahlten die Menschen in Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern höhere Netzentgelte als im Rest des Landes. Der Grund dafür sind die höheren Netzkosten, um den vielen Strom aus den Windkraftanlagen abzutransportieren. Regionale Netzbetreiber müssen entsprechende Maßnahmen in ihrem Gebiet ergreifen, können die Kosten dafür aber nur auf ihre Anschlussnehmer umlegen. Dabei kommt der günstige Windstrom allen Anschlüssen in Deutschland zugute. Die neue Regelung sieht vor, den Netzbetreibern mit hohen Kosten, die durch viel erneuerbare Energien entstehen, unter die Arme zu greifen.
Im August 2024 legte die Bundesnetzagentur nach Konsultationen fest, dass Netzbetreiber mit besonderer Kostenbelastung durch den Ausbau erneuerbarer Energien einen finanziellen Ausgleich für die Mehrbelastung erhalten sollen. Der Ausgleich soll über eine für alle Anschlüsse geltende Umlage für „besondere Netznutzung“ erhoben werden. Insgesamt dürften 178 von 883 Netzbetreibern ihre Kosten neu verteilen. Von 2,4 Milliarden Euro ist die Rede in der Auswertung von Rabot Charge.
Die EE-Netzkostenverteilung wird durch die Umlage im Paragraf 19 Stromnetzentgeltverordnung (StromNEV) geregelt. Diese regelt auch schon heute eine Umlage von Netzkosten zwischen allen Netznutzern. Bisher gilt eine Umlage von 0,643 Cent pro Kilowattstunde. Sie wird im Jahr 2025 auf 1,558 Cent pro Kilowattstunde steigen. Allerdings können die Netzbetreiber auch ihren Kunden aus bestimmten Regionen verringerte Netzentgelte anbieten, sodass in vielen Regionen unterm Strich der Strompreis sinken wird.
In der Rabot Charge-Übersicht verglichen die Autoren Netzentgelte im Jahr 2024 sowie die vorläufigen Festlegungen. Für 2025 heißt es, dass für einen Durchschnittshaushalt in Mecklenburg-Vorpommern oder Brandenburg im Netzgebiet der Edis Netz GmbH die Preise um 100 Euro fallen könnten. Im Netzgebiet der Wemag in Mecklenburg-Vorpommern dürften es sogar 200 Euro pro Jahr sein.
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Joa ganze 4 Cent hätte es runtergehen sollen. Effektiv geändert hat sich nichts. Stromanbieter müssen die Senkung der Netzentgelte nicht weitergeben und die anderen Nebenkosten sind sogar noch deutlich gestiegen. Hinzu kommen außerdem teure Zähler. Es ist ein Trauerspiel.
Photovoltaik aufs Dach ist eines der zentralen Selbstverteidigungsmechanismen bei dieser dummen Energiepolitik. Und das obwohl der Acker 200m weiter viel mehr Sonne abbekommt und Speicher in Großserie viel leichter steuerbar sind als wenn jeder Haushalt das einzeln macht.
Da lohnen sich Anbieter wie Tibber – mir wurden die vollen 5ct Netzentgeltreduzierung weitergereicht.
Ich bin begeistert. Letztes Jahr 12 cent Netzgebühren bei Westnetz. Dieses Jahr 12 cent Netzgebühren und eine um ca 1 cent erhöhte Umlage dazu. Aber in Bayern zahlen sie weiterhin 6-7 cent an Netzgebühren. Wer sich diesen schwachsinnigen Umlagenschlüssel ausgedacht hat, sollte sie selber zahlen müssen.