Noch kurz vor Weihnachten gibt es Hiobsbotschaften zu endgültigen Firmenpleiten. Die meisten der noch über 100 Angestellten des Installationsbetriebs Wegatech Greenergy GmbH werden zum 1. Januar gekündigt. Diese Nachricht erhielten die Angestellten in der vergangenen Woche, wie aus Informationen, die der Redaktion anonym zugespielt wurden, hervorgeht. Insolvenzverwalter HWD Rechtsanwälte, vertreten durch Rechtsanwalt Jörg Gollnick bestätigt diese Information.
Im Oktober stellte Wegatech, ein Installationsbetrieb mit damals rund 200 Angestellten, einen Insolvenzantrag beim Amtsgericht Köln. Seit 2010 installierte das Kölner Unternehmen Wärmepumpen und später auch Energiekomplettsystem samt Photovoltaik-Anlage. Seither seien über 4000 Projekte umgesetzt. Nun ist endgültig Schluss.
Im Zuge des Insolvenzverfahrens wurden Investoren gesucht, die den Betrieb übernehmen sollten. Es hätte zahlreiche Interessenten gegeben und es wurden auch zahlreiche Gespräche geführt, so Gollnick auf Anfrage von pv magazine. „Die hohen Kosten der Umstrukturierung haben die Investoren schließlich davon abgehalten, die Wegatech zu übernehmen“, teilt Gollnick mit.
Der Betrieb wird zum Jahreswechsel daher weitestgehend eingestellt. Das Gros der Angestellten werde ab Januar freigestellt. Laufende Projekte sollen aber noch über die kommenden Monate fertiggestellt werden. Dafür wird ein Bruchteil der Belegschaft noch bis April weiter beschäftigt. Die Informationen, die der Redaktion zugespielt wurden, suggerieren, dass etwa 20 bis 30 Angestellte noch einige Monate mit der Fertigstellung der Anlagen beschäftigt sein werden.
Aus den Informationen, die der Redaktion vorliegen, geht hervor, dass die Angestellten fürchten, für den Monat Dezember kein Gehalt zu bekommen. Der Insolvenzverwalter geht aber davon aus, dass die Agentur für Arbeit auch für diesen Monat Zahlungen leisten wird. Insolvenzgeld von der Agentur für Arbeit gibt es in den drei Monaten vor der Insolvenzverfahrenseröffnung – also seit Mitte Juli. Danach müssen Gehälter aus der Insolvenzmasse heraus bezahlt werden. Gollnick sagt, dass die freigestellten Mitarbeiter ab dem 1. Januar Arbeitslosengeld auf dem Wege der Gleichwohlgewährung erhalten werden. Angestellte, die nicht freigestellt sind, werden weiterhin aus der Insolvenzmasse heraus bezahlt.
Die Vertretung des Insolvenzverwalters Gollnick teilt sein Bedauern über die Abwicklung der Wegatech Greenergy GmbH mit. Neben der Struktur des Unternehmens sei dafür auch insbesondere die wirtschaftliche Entwicklung der gesamten Branche verantwortlich.
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„die hohen Kosten der Umstrukturierung “ ,,, haben Investoren davon abgehalten, die Wegatech zu übernehmen“ ?! ===>
Es wäre sicher begrüssenswert, wenn diese Unmöglichkeits-Floskel ein klein wenig ausgearbeitet würde !
Zum Beispiel könnte sich dann -aufgrund konkreter Information- wenigstens ein Interessent finden, der wenigstens einen akzeptabel funktionierenden Teilbereich des Konkurs-Unternehmens zu beiderseits akzeptablem Preis übernimmt ?! -Anstatt dass viel zu viel einst teuer angekaufter Güter nahe Schrottwert über den Tisch geht ?!
Die Firma Wegatech hat KEINEN EINZIGEN TAG Gewinn gemacht, stattdessen irre viel Geld verbrannt und war selbst im Solarboom, in dem Leute, die nicht mal wissen, wie mal Photovoltaik schreibt, viel Geld verdient haben, nicht profitabel.
Meine Vermutung: Es gibt jede Menge Angestellte außerhalb des Handwerks, die über 60k verdienen und die man nur gegen hohe Abfindungen los wird.
Dazu ist in der aktuellen Marktlage kein Investor bereit.
Die Handwerker-Ressourcen sind zwar prinzipiell attraktiv, aber momentan herrscht am Markt kein Handwerker-Mangel.
Die Adressen der Bestandskunden kauft man günstiger aus der Insolvenzmasse als wenn man gleich den ganzen Laden übernehmen muss.
Hätte Wegatech eine separate Installations-GmbH so wäre die sicher einfacher zu verkaufen gewesen.
Aber mit all den teuren Bürohengsten ist die Struktur einfach nicht mehr wettbewerbsfähig am Markt.