Der Industrieanlagenhersteller Manz AG wird die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens beantragen. Dies gab das Reutlinger Unternehmen am 18. Dezember bekannt. Bereits Ende November hatte Manz den Verkauf seines Anlagengeschäfts für die Batteriezellenfertigung angekündigt und die bereits im Juni angepasste Prognose für das Geschäftsjahr nochmals korrigiert. Zu erwarten war demnach „in einem äußerst schwachen Marktumfeld“ bei einem Umsatz von 170 bis 180 Millionen Euro ein Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von minus 25 bis minus 20 Millionen Euro (bei einem EBIT von minus 35 bis minus 30 Millionen Euro).
In der jetzigen Mitteilung heißt es, „laufende Investorengespräche“ sollten fortgesetzt werden. Man wolle sich künftig „auf den Bereich Industrial Automation sowie die Bereiche Electronics, Semiconductor und Contract Manufacturing konzentrieren“. Auch der Verkauf des Bereichs Batteriezellenfertigung sei „planmäßig angelaufen“, es gebe „konkrete Gespräche mit mehreren interessierten Investoren“. Als Ziel gelte weiterhin eine Transaktion im ersten Halbjahr 2025. Das ehemals bedeutende Geschäft mit Produktionsanlagen für die Solarindustrie hatte Manz bereits 2022 endgültig aufgegeben.
Für den Ausstieg aus dem Bereich Batteriezellenproduktion und auch für die nun anstehende Insolvenz macht Manz „Marktverwerfungen im europäischen Batteriezellenmarkt“ verantwortlich. Das Unternehmen habe im Hinblick auf die erwartete Entwicklung der Elektromobilität „in den Ausbau von Kapazitäten und Technologien insbesondere für die Batteriezellfertigung investiert“. Das Marktumfeld habe sich aber vor allem in Europa „auch aufgrund fehlender Unterstützung durch entsprechende politische Rahmenbedingungen“ nicht wie erwartet entwickelt. Gerade im laufenden Jahr habe der europäische Markt für Batteriezellen einen „drastischen Einbruch“ erlebt, große Hersteller hätten geplante Investitionen verschoben oder gestrichen. Dem entsprechend habe Manz seine Investitionen nicht amortisieren können.
Das geplante strukturierte Insolvenzverfahren biete unterdessen auch „die Chance, das Unternehmen finanziell neu aufzustellen, die bestehenden Strukturen grundlegend zu optimieren und auf die technologischen Kernkompetenzen von Manz zu fokussieren“. Kernpunkte hierbei seien Personal-, Fix- und Materialkosten. Außerdem werde „die Optimierung von Ablaufprozessen, eine schlankere Aufbauorganisation sowie Standardisierungsmaßnahmen im Produktportfolio“ angestrebt. Manz will hierdurch „agiler und wettbewerbsfähiger“ werden.
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