pv magazine spotlight für MKK Metallverarbeitung: Einfach vielseitig

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Der Plan steht: 2023 will Michael Köll sein Haus in Tirol mit einer 43-Kilowatt-Fassadenanlage ausstatten. Allein bei einer passenden Unterkonstruktion wird er nicht fündig. Doch selbst ist der Mann und beschließt als Experte für Bauspenglerei und Abdichtungsarbeiten, seine eigene Lösung zu entwickeln.

Er zeigt seine Eigenkonstruktion einigen Elektrikern, mit denen er auf dem Bau regelmäßig zu tun hat, wie Köll erzählt. „Und ich bekam nur lobende Rückmeldungen.“ So beschließt er, seine eigene Firma zu gründen, die MMK Metallverarbeitung GmbH, und die Photovoltaik-Profile auch zu verkaufen.

Das Besondere dabei: Seine Unterkonstruktion eignet sich nicht nur für Fassaden- und Balkonanlagen, auch auf Well- und Trapezblechdächern lässt sie sich nutzen. Das überzeugte auch unsere Jury und sie zeichnet das Produkt als pv magazine spotlight aus, also eines, das man im Auge behalten sollte (Laudatio Seite 7).

Highlights und spotlights

Das sagt die Jury:

MKK: Neue Unterkonstruktion aus raffiniert gekantetem Aluminium

Das Schöne an Unterkonstruktionen ist, dass man manch gute Idee auch mit einfachen Mitteln umsetzen kann. Mit einem aus zwei Milli­meter starkem, beschichtetem Aluminium gekanteten Profil lassen sich die Module in einem Schritt mit der Schiene befestigen. Entwickelt von Spenglermeister Michael Köll für die Fassade am eigenen Haus, verkauft MKK die Erfindung jetzt auch für Flachdächer. Ein Produkt, das einen Blick wert ist, meint die Jury und verleiht ein pv magazine spotlight.

Die Juroren: Volker Quaschning ist Professor für regenerative Energiesysteme an der HTW Berlin. Hans Urban ist langjähriger Experte und Consultant für Photovoltaik, Speicher und E-Mobilität. Winfried Wahl ist seit 15 Jahren im Bereich erneuerbare Energien tätig.

Mehr Infos, bisherige Preisträger (seit 2014) und alles zur Bewerbung unter: www.pv-magazine.de/highlights

Einsendeschluss für die nächste Runde: 15. Januar 2025

„Die aus einem Stück gefertigten MMK-PV-Profile aus zwei Millimeter beschichtetem Aluminium sind nicht nur sehr stabil, sondern auch sehr formschön“, sagt Köll. Auf der Hinterseite befindet sich ein sechs Zentimeter breiter Moosgummistreifen, der vollflächig aufgeklebt wird. So ließen sich Kontakt­korrosionen und Schallübertragungen vermeiden. Gleichzeitig diene die Schicht als Abdichtung zwischen Dachhaut und Unterkonstruktion, so Köll.

Bei seiner Lösung werden im vorderen Teil des U-Profils die Module über die ganze Länge sicher gehalten. Im hinteren Teil lassen sich alle Kabel verstauen und bilden damit sozusagen eine Kabel­trasse über die gesamte Länge der Anlage, wie er erklärt. Die erforderlichen Löcher würden mit Kabeltüllen geschützt.

„Der prägnanteste Unterschied besteht darin, dass die Module gleich mitmontiert werden“, sagt der Spenglermeister. In nur einem Arbeitsschritt ließen sich so auf Dächern spielend bis 100 Kilowatt pro Tag installieren. An Fassaden wiederum gebe es keine Gefahr, dass die Module herunterfallen, da sie über die ganze Länge durch die Unterkonstruktion gefasst seien.

Mittelsteg für Dachanlagen

Das Prinzip ist simpel: Die erste Schiene werde montiert, das Modul in die Schiene gesteckt und dann die zweite Schiene aufgesteckt. Die zweite Schiene ist dabei die Endschiene für das erste und die Startschiene für das zweite Modul. Bei der Dachmontage wird Köll zufolge zusätzlich noch ein Mittelsteg eingesetzt, auf den das Modul in der Mitte aufliegt. Dies erhöhe Statik und Schneelast.

Doch was ist, wenn ein Modul beschädigt ist oder keine Leistung mehr bringt und getauscht werden muss? Alles kein Problem, meint Köll. „Es werden maximal ein bis zwei Module mit einer Schiene befestigt. Nach drei Modulen übereinander kann man einen Spalt lassen und neu beginnen“, erklärt er. Somit müssen immer nur maximal zwei Module für einen Tausch entfernt werden. Der Spalt zwischen den Modulreihen werde mit einem Füllblech geschlossen.

Kölls Lösung kommt langsam auch im Markt an. Zunächst erhielt er kleinere Aufträge von Privatleuten. Nun ist ein Hotel im Ferienort Ischgl auf seine Unterkonstruktion aufmerksam geworden. Es will seine Balkonbrüstung mit Solar­modulen versehen und hat dazu Kölls Profile geordert.

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