Heraeus Precious Metals, ein im globalen Handel, der Verarbeitung und dem Recycling von Edelmetallen tätiges Unternehmen mit Hauptsitz in Hanau, hat seine „Edelmetallprognose 2025“ vorgelegt. Silber, so eine zentrale Aussage, könnte sich im kommenden Jahr besser entwickeln als Gold – wobei „besser“ hier aus Sicht der Anbieter zu verstehen ist, also eine hohe Preissteigerung bedeutet. Dies sei vor allem auf industrielle Anwendungen zurückzuführen und werde „getrieben durch eine kontinuierliche Expansion der Photovoltaik-Nachfrage“. Dies war auch zuletzt schon ein wesentlicher Faktor für den Silberpreis.
Für den Goldpreis prognostiziert Heraeus zwar ein weiteres Rekordjahr mit Preisen zwischen 2.450 und 2.950 Dollar je Unze, das entspricht knapp 74.600 bis rund 89.800 Euro je Kilogramm. Für Silber werden 28 bis 40 Dollar je Unze erwartet, mithin rund 850 bis 1.200 Euro je Kilo. Beim Silber entspräche der Höchstwert der erwarteten Spanne, gemessen am Durchschnitt des laufenden Jahres, aber einem Anstieg der Handelspreise um gut 40 Prozent, beim Gold wären es rund 24 Prozent.
Die Prognosen sind jedoch von etlichen, eigentlich gar nicht vorhersehbaren Faktoren abhängig, darunter Währungsschwankungen, die Entwicklung geopolitischer Krisen oder wirtschaftspolitische Maßnahmen der Regierungen. Ein wesentlicher Faktor beim Silber ist die Photovoltaik-Industrie. Sie war bereits in den letzten Jahren „einer der Haupttreiber für das Wachstum der gesamten Silbernachfrage“ und dürfte dies nach Einschätzung von Heraeus auch bleiben. Die ganz überwiegend in China ansässigen Hersteller von Solarzellen und -modulen haben zum einen hohe Kapazitäten aufgebaut und setzen zum anderen verstärkt auf Topcon-Zellen (Tunnel Oxide Passivated Contact), die einen höheren Bedarf an Silber pro Watt Leistung aufweisen als die zuvor dominierenden Technologien.
Neben einer voraussichtlich weiterhin stabilen Entwicklung der neu installierten Photovoltaik-Leistung in China verweist der Bericht auch darauf, dass sich weltweit immer mehr Länder in den Gigawatt-Bereich bewegen. Gleichzeitig werden aber auch Faktoren genannt, die das Wachstum der Photovoltaik-Produktion und damit die Silbernachfrage dämpfen könnten. Hierzu zählt zunächst einmal die allgemeine wirtschaftliche Entwicklung; eine Rezession gilt demnach insbesondere in den USA als nicht unwahrscheinlich. Für den Silberpreis als solchen ist aber auch die Rückgewinnung ein wichtiger Faktor: Es gebe „gute Gründe, dass Recycling steigen wird“, heißt es im Bericht – eben weil sich die Preise auf hohem Niveau bewegen. Außerdem dürften aus demselben Grund voraussichtlich neue Minen eröffnet oder die Förderung in bestehenden Fundstätten wieder aufgenommen werden. Silber fällt zudem größtenteils als Nebenprodukt in Kuper-, Blei- und Zinkminen an. Für alle drei Metalle gehen Prognosen von steigender Förderung aus.
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