Es fallen immer mehr Solarmodule an, die aus alten Photovoltaik-Anlagen ausgemustert, aber noch funktionstüchtig und leistungsfähig sind. Das Start-up Panelretter aus Oberpöring hat sich zur Aufgabe gemacht, diesen Solarmodulen „ein neues Leben zu schenken“, wie es Mitgründer Tillmann Durth ausdrückt. Sie bereiten diese Solarmodule so wieder auf, dass sie in Stecker-Solar-Geräten eingesetzt werden können.
Naturstrom will nun Panelretter dabei unterstützen, diese Photovoltaik-Balkonanlagen mit Second-Hand-Modulen unters Volk zu bringen. Beide Unternehmen kooperieren und die Produkte werden über die Webseite des Öko-Energieversorgers nun zum Kauf angeboten. Dort finden sich drei Angebote. Es gibt das „Premium Refurbished Balkonkraftwerk“ ab 400 Watt. Das Komplettset enthält auch Wechselrichter und Halterung. Auch der Anmeldeservice ist inklusive. Alles zusammen gibt es ab 219,95 Euro. Will man dieses Modell mit 810 Watt Leistung der Module, dann kostet es 399 Euro. Auch eine Variante mit 1620 Watt gibt es von Panelretter, aktuell zum Sonderpreis von 579 Euro. Wer noch einen Speicher dazu haben will, der von Anker Solar stammt, zahlt dann 1499 Euro.
Weiterhin bietet Naturstrom auf seiner Seite das Produkt „Premium Refurbished Flachdach“ ab 400 Watt an. Auch dies kostet ab 219,95 Euro und ist bei Panelretter auch in den leistungsstärkeren Ausführungen sowie inklusive Speicher erhältlich.
Für ein wandmontiertes Balkonkraftwerk mit 810 Watt gibt es ebenfalls noch ein Angebot bei Naturstrom. Dies kostet mit den aufbereiteten Solarmodulen und inklusive Wechselrichter, Halterung und Anmeldeservice ab 349 Euro. Für alle Kunden von Naturstrom gibt es bei den Angeboten noch einen Rabatt von zehn Prozent oben drauf, den die Kunden bei der Bestellung über Panelretter einlösen können.
„Mittelfristig muss sich ein zweiter Markt für Solarpanele etablieren, wie es ihn für wiederaufbereitete Handys und Notebooks bereits gibt“, sagt Durth. „Gerade angesichts der wachsenden Zahl von Repowering-Projekten ist es ökonomisch und vor allem ökologisch unverzichtbar, die nötigen Strukturen hierfür zu schaffen.“
Die in den Stecker-Solar-Geräten von Panelretter eingesetzten Solarmodule stammen in der Regel von Repowering-Projekten, also aus bestehenden Photovoltaik-Anlagen, bei denen die vorhandenen gegen leistungsstärkere Modelle getauscht werden. Andere Module wiesen vor der Installation optische Mängel auf und seien daher aussortiert worden.
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Das Bild ist nicht wirklich optimal gewählt. Der Betreiber hat eine sehr schöne Dachfläche, schraubt sich aber die Module an das Balkongeländer – muss man nicht verstehen.
Evtl. ein Mietobjekt. Ansonsten schlecht beraten.
Herr Berkelmann,
…. das Leben und die Beweggründe, sich ein Balkonkraftwerk anstelle einer PV-Dachanlage zu installieren ist sehr vielschichtig. Mir und meinen Kunden fallen jedenfalls sehr viele mögliche Gründe dafür ein, die auf den ersten Blick vielleicht nicht gleich ersichtlich sind. Diese Gründe dann als unsinnig darzustellen ist ziemlich arrogant…
Warum sollte das jemand kaufen, wenn man bei tepto und anderen Anbietern neue BKW mit 800W in Rabattaktionen für 179€ kriegt?
Ich halte es für nicht sinnvoll, sowohl aus wirtschaftlicher, aber auch nicht aus ökologischer Sicht, ausgemusterte, aufgearbeitete Module als Balkonkraftwerk zu nutzen. In aller Regel ist der (begrenzte) Montageort am Balkon viel zu wertvoll, als dass er mit Solarmodulen besetzt werden sollte, die nicht eine aktuelle, hohe Nominalleistung haben. Bei den aktuellen Modulpreisen gilt dies umso mehr, was ja auch ein Vergleich der angegebenen Preise mit den derzeitigen Marktpreisen unterstreicht!
Noch gebrauchsfertige Solarmodule sollten in einer Stringanlage auf einer bisher nicht genutzten Nebenfläche (z.B. im landwirtschaftlichen Bereich etc.) installiert werden.
Die Begrenzung findet bei Balkon-PV eher im Bereich Wechselrichter statt, das ist für gewöhnlich der Flaschenhals. Ich gebe Ihnen recht, wenn der Platz wirklich knapp ist… so extrem knapp ist er aber häufig nicht.
Auf kommunaler Ebene gibt es Workshops, bei denen unter Anweisung und Aufsicht, Bürger aus alten Modulen Balkonkraftwerke bauen können. auch jemand ohne handwerkliches Geschick geht dann zu Selbstkosten von ca. 50 Euro mit einem nach Hause. Gerade für sozial schwache Bezirke finde ich das eine sehr gute Lösung für gebrauchte Module noch eine Verwendung zu finden.
Das Konzept finde ich absolut genial. Hast du ein Beispiel in welcher Komune das angeboten wird?
Hallo, diesen Markt (Marktplatz) gibt es seit weit über 10 Jahren und heißt SecondSol. Auch der Slogan scheint fast zu 100 % kopiert zu sein.
Den Markt und die Strukturen um gebrauchte Photovoltaikmodule zu handeln gibt es bereits seit Jahren. So sind z.B. wir von SecondSol seit 2010 mit unserem Online Marktplatz in diesem Bereich aktiv.