Im November sind die durchschnittlichen Day-ahead-Preise an der Strombörse deutlich gestiegen. Mit 11,42 Cent pro Kilowattstunde lag der Durchschnittswert deutlich über dem Niveau der Vormonate. Es war der höchste Wert seit Februar 2023, wie die Übersicht von Rabot Energy zeigt. Der Anbieter von dynamischen Stromtarifen nutzt dazu die Daten von Energy Charts vom Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE.
Ein wesentlicher Grund dafür war die Dunkelflaute. Gerade zu Beginn des Monats November ließ sich die Sonne nicht blicken und es wehte kein Wind. Die fossilen Kraftwerke mussten einspringen, um die Versorgungssicherheit zu gewährleisten und dies schlug sich direkt in den Preisen nieder. Die Day-ahead-Preise erreichten bis zu 82 Cent pro Kilowattstunde, normalisierten sich aber ab dem 8. November wieder größtenteils. Für die erste Monatshälfte kommt Rabot Charge auf einen durchschnittlichen Börsenstrompreis von 13,22 Cent pro Kilowattstunde.
In der zweiten Novemberhälfte war dann wieder das Phänomen der Vormonate zu beobachten und aufgrund der starken Windkraft fielen die Preise zumindest für elf Stunden auch wieder in den negativen Bereich. Als durchschnittlichen Börsenstrompreis für die zweite Monatshälfte ermittelte Rabot Charge 9,5 Cent pro Kilowattstunde.
Für seine Kunden mit dynamischen Stromtarifen gibt Rabot Charge an, sie hätten im Schnitt 30,3 Cent pro Kilowattstunde gezahlt. Bei dynamischen Stromtarifen profitieren die Kunden direkt davon, wenn die Preise an den Strombörsen niedrig sind. Gleichzeitig schlagen aber auch hohe Börsenstrompreise direkt zu ihnen durch. So warnten Anbieter ihre Kunden speziell in den ersten Novembertagen vor den Preisspitzen und empfahlen, wenn möglich, den Strombezug in diesen Phasen zu minimieren.
In der vergangenen Woche hatte Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) auf dem Forum „Solar plus“ die Bedeutung der Versorgungssicherheit betont. Er rechtfertigte dabei auch die großzügig angelegten Reservekapazitäten für den Fall, dass die Photovoltaik- und Windkraftanlagen nicht ausreichend Strom liefern. Im November blieben diese mit 46 Prozent tatsächlich deutlich hinter dem bisherigen Jahresdurchschnitt von 59 Prozent zurück. Der Anteil der Photovoltaik lag bei gerade einmal 3,7 Prozent. Normalerweise wird in den Herbst- und Wintermonaten die geringe Einspeisung der Photovoltaik-Anlagen durch die stärkere Erzeugung der Windparks kompensiert. Anfang November war dies an mehreren Tagen aber nicht der Fall.
Dieser Inhalt ist urheberrechtlich geschützt und darf nicht kopiert werden. Wenn Sie mit uns kooperieren und Inhalte von uns teilweise nutzen wollen, nehmen Sie bitte Kontakt auf: redaktion@pv-magazine.com.
Armutszeugnis sollte es heißen. Die Naivität ist auch nicht zu übersehen. Wie könnte sich ein angeblich hochentwickeltes Land für die Energieversorgung, die (zusammen mit Trinkwasser) als ‚Grundnahrungsmittel‘ jeder Gesellschaft gilt, eine dermaßen Preisschaukelei erlauben?! Deutschland ist doch kein Kindergarten mit solchen Spielzeugen und sollte auch begreifen, dass in den Spätherbst bis Frühfrühling Monaten die Sonne auf blauem Himmel eine Rarität bedeutet und der Wind kann oder eben auch nicht kommen. Als Nutzer ausgebauten PV Anlage kenne ich mehr als gut die Zustände und egal wie viele sich auf dem Asphalt kleben würden, egal wie viele Kulturerzeugnisse mit irgendeinem Dreck beschädigt werden, die Wolken bleiben hartnäckig tage- wochenlang auf dem Himmel und, wie im letzten November der Fall ist, aus den 3MWh in einem Sommermonat sind nur komische 280kWh geblieben. Weniger als 10%! Leider steigt innerhalb der selben Zeit massiv der Energiebedarf und der lässt sich nicht mit irgendwelchen politischen Parolen decken. Das haben die Kommunisten nicht kapiert und scheinbar viele Befürworter der Energiewende auch nicht.
Schönen Gruß, Zenon
Stimmt. Das Konzept, auf erneuerbare Energien zu setzen, ist wirklich komplett verrückt. So was können sich nur absolute Nichtsblicker ausdenken. Und wenn die Klimakleber das gut finden, kann es nur komplett falsch sein. Kein anderes Land der Welt setzt auf die Erneuerbaren, was für ein irrlichternder deutscher Alleingang! Daher führt Deutschland auch bei Ausbau und Nutzung der EE klar und deutlich.
OK, China führt beim Ausbau. Mit großen Vorsprung. Aber nur, weil die ahnungslosen Staatslenker es so vorgeben. Die USA sind auch fleißig dabei, aber das sind dort nur Blinde. Gut, in Südamerika sind die Erneuerbaren durch die Wasserkraft auch sehr stark, aber das ist bestimmt nur Zufall. Das gleiche gilt für die ganzen EE-Nutzer in Norwegen, Schweden, Finnland. Dänemark als Nachbarland von Deutschland mit sehr vielen Tagen, an denen der Wind 100% des Strombedarfs liefert? Inkompetent. Deutschland letztlich nur im Mittelfeld bei Ausbau und Nutzung der Erneuerbaren und damit ein Land unter vielen, die mit einem klaren Plan in Richtung EE gehen? Kann nicht sein!
Andreas Scholz schreibt.
Kein anderes Land der Welt setzt auf die Erneuerbaren, was für ein irrlichternder deutscher Alleingang! Daher führt Deutschland auch bei Ausbau und Nutzung der EE klar und deutlich.
@ Andreas Scholz.
Amüsant Ihr Kommentar, erst schreiben Sie kein anderes Land der Welt setzt auf EE, und vom deutschen Alleingang, dann zählen Sie die halbe Welt auf die „zufällig“ auch dabei ist.
@Hans Diehl
Möglicherweise, aber auch nur mit einer gewissen Wahrschienlichkeit behaftet könnte es sich beim Kommentar von Herrn Scholz um Ironie/Sarkasmus in Bezug auf den Vor-Poster gehandelt haben. Aber auch nur vielleicht. Einfach mal so als Denkanstoß mitnehmen bevor Sie das nächste mal in die Tasten hauen…
Was hat das mit Kommunismus zu tun? Der Ansatz auf Wind und Sonne zu setzen ist gut und richtig! Mit welchem Verfahren kann man denn günstiger Strom erzeugen? Nur hat man leider nicht weit genug gedacht und eben keine Speichermöglichkeiten gebaut. So wurde bei uns in Dresden gerade ein Pumpspeicherwerk „zum Tode“ verurteilt, anstatt es zu restaurieren. Genauso sinnlos finde ich die Diskussionen zum Wasserstoff. Ich bin selbst Materialwissenschaftler und kenne die Probleme sehr gut. Nur ist kein einiges davon ein wirklicher Showstopper. Der Wirkungsgrad bei der Elektrolyse ist zu schlecht? Wir müssen zum Teil Strom verschenken oder Erzeuger abschalten – so what?! Außerdem wird das die Wissenschaft in Naher Zukunft beheben. Wasserstoff lässt sich nicht speichern? Auch das ist lösbar, wenn nur der Wille da ist. Synthetischer Kraftstoff, Metallhydride aber auch klassische Gasspeicher bieten Lösungen. Man muss es eben nur wollen. Und man darf nicht ideologisch vorgehen. Gaskraftwerke können eine hervorragende Ergänzung bei Dunkelflauten darstellen. Nur auf Elektroantrieb zu setzen, ist ebenso ideologiegetrieben und verspielt nur die Akzeptanz.
Gerade solche starken Preisschwankungen sind ideal im Zusammenhang gefallener Batteriepreise. Denn was alleine aktuell in der Netzprüfung ist, soll anscheinend die (erst für 2045 von der Regierung berechnete) benötigte Speicherkapazität für ganz Deutschland haben. Und mit jedem Speicher mehr, ob privat, gewerblich oder im Netz steigt die Anzahlt der überbrückbaren Stunden.
Im Artikel wird die Verantwortung für die höheren Börsenstrompreise alleine der Windenergie in die Schuhe geschoben. Es gibt aber viele weitere Effekte, die zu berücksichtigen sind:
– Die Börsenstrompreise sind im Winter immer höher als im Sommer, weil der Stromverbrauch höher ist
– Die Börsenstrompreise sind auch in alle Nachbarländern gestiegen. Österreich, die Schweiz, Polen und Tschechien hatten im November höhere Börsenstrompreise als Deutschland
– Deutschland hatte gestiegene Stromexporte nach Österreich, Tschechien und Polen
– Die Stromimporte aus der Schweiz und Frankreich sind gefallen
– Der Gaspreis ist aktuell 50% höher als im Sommer und hat ein neues Jahreshoch erreicht. Über die Merit-Order schlägt der Gaspreis auf den Börsenstrompreis durch.
Ursache für den hohen Gaspreis gibt es mehrere:
– Den höheren Verbrauch im Winter
– Den Streit Österreichs mit der Gazprom und die Einstellung der Gaslieferung aus Russland nach Österreich zum 16.11.2024
– Ein mögliches Ende der russischen Gaslieferungen durch die Ukraine sorgt zusätzlich für Spekulationen am Gasmarkt und treibt die Preise nach oben.
Danke, Bruno, für Deinen interessanten Beitrag!
Danke für die Einordnung der Entwicklung in den letzten Wochen.
Die Probleme bleiben bestehen.
Wenn wir Wind und PV ausbauen wollen, wird es Zeiten der hohen Überproduktion geben!
In Zeiten der Dunkelflaute schalten wir auf Gas und Kohlekraftwerke um. Diese Kraftwerke laufen dann nur an wenigen Tagen im Jahr. Diese Bereitstellung ist teuer!
Wie hoch wären Ihre Lohnforderungen, wenn Sie nur 10 Tage im Jahr arbeiten würden? Wie hoch wäre Ihr Stundenlohn.
Gas- und Kohlekraftwerke, erzeugen aber teuren Strom wegen des Co2 Preis.
Wasserstoff wird noch teurer in der Stromerzeugung!
Die Deindustrialisierung schreitet schneller voran als die Dekarbonisierung.
Wenn unser Land in einer tiefen Rezession steckt, können wir die Energiepreise / CO2-Preise nicht erhöhen.