Dunkelflaute lässt Börsenstrompreise im November steigen

Rabot Energy, Börsenstrompreise, November 2024

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Im November sind die durchschnittlichen Day-ahead-Preise an der Strombörse deutlich gestiegen. Mit 11,42 Cent pro Kilowattstunde lag der Durchschnittswert deutlich über dem Niveau der Vormonate. Es war der höchste Wert seit Februar 2023, wie die Übersicht von Rabot Energy zeigt. Der Anbieter von dynamischen Stromtarifen nutzt dazu die Daten von Energy Charts vom Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE.

Ein wesentlicher Grund dafür war die Dunkelflaute. Gerade zu Beginn des Monats November ließ sich die Sonne nicht blicken und es wehte kein Wind. Die fossilen Kraftwerke mussten einspringen, um die Versorgungssicherheit zu gewährleisten und dies schlug sich direkt in den Preisen nieder. Die Day-ahead-Preise erreichten bis zu 82 Cent pro Kilowattstunde, normalisierten sich aber ab dem 8. November wieder größtenteils. Für die erste Monatshälfte kommt Rabot Charge auf einen durchschnittlichen Börsenstrompreis von 13,22 Cent pro Kilowattstunde.

Rabot Energy, Börsenstrompreise, Januar bis November 2024
Die durchschnittlichen Börsenstrompreise im November lagen deutlich über dem Niveau der Vormonate. Zugleich fiel auch der Anteil der Erneuerbaren geringer aus.

Grafik: Rabot Energy

In der zweiten Novemberhälfte war dann wieder das Phänomen der Vormonate zu beobachten und aufgrund der starken Windkraft fielen die Preise zumindest für elf Stunden auch wieder in den negativen Bereich. Als durchschnittlichen Börsenstrompreis für die zweite Monatshälfte ermittelte Rabot Charge 9,5 Cent pro Kilowattstunde.

Für seine Kunden mit dynamischen Stromtarifen gibt Rabot Charge an, sie hätten im Schnitt 30,3 Cent pro Kilowattstunde gezahlt. Bei dynamischen Stromtarifen profitieren die Kunden direkt davon, wenn die Preise an den Strombörsen niedrig sind. Gleichzeitig schlagen aber auch hohe Börsenstrompreise direkt zu ihnen durch. So warnten Anbieter ihre Kunden speziell in den ersten Novembertagen vor den Preisspitzen und empfahlen, wenn möglich, den Strombezug in diesen Phasen zu minimieren.

In der vergangenen Woche hatte Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) auf dem Forum „Solar plus“ die Bedeutung der Versorgungssicherheit betont. Er rechtfertigte dabei auch die großzügig angelegten Reservekapazitäten für den Fall, dass die Photovoltaik- und Windkraftanlagen nicht ausreichend Strom liefern. Im November blieben diese mit 46 Prozent tatsächlich deutlich hinter dem bisherigen Jahresdurchschnitt von 59 Prozent zurück. Der Anteil der Photovoltaik lag bei gerade einmal 3,7 Prozent. Normalerweise wird in den Herbst- und Wintermonaten die geringe Einspeisung der Photovoltaik-Anlagen durch die stärkere Erzeugung der Windparks kompensiert. Anfang November war dies an mehreren Tagen aber nicht der Fall.

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