Die FOB-Preise für Wafer in China sind in der zweiten Woche in Folge auf breiter Front gesunken. Die Preise für Mono-PERC-M10- und n-Typ-M10-Wafer wurden mit 0,138 beziehungsweise 0,137 US-Dollar pro Stück angegeben, was einem Rückgang von 4,17 beziehungsweise 2,14 Prozent gegenüber der Vorwoche entspricht. In ähnlicher Weise fielen die Preise für Mono-PERC-G12- und n-Typ-G12-Wafer auf 0,196 beziehungsweise 0,188 US-Dollar pro Stück, was einen Rückgang von 4,39 beziehungsweise 2,59 Prozent im Vergleich zur Vorwoche bedeutet.
Trotz schwieriger Marktbedingungen haben sich die Tier-1-Waferhersteller in den letzten zwei Monaten für Preiserhöhungen eingesetzt und diese auch vorangetrieben. Mitunter waren sie damit erfolgreich. Aufgrund der jüngsten Marktentwicklungen haben sie jedoch allmählich die Kontrolle über die Preisentwicklung verloren.
Die schwache Nachfrage im Downstream-Bereich – insbesondere die sinkende Nachfrage nach 182- und 183-Millimeter-Wafern – hat zu einer Erholung des gesamten Waferbestands geführt, der nun 4 bis 5 Milliarden Stück oder etwa 35 bis 40 Gigawatt beträgt. Dieser Anstieg deutet darauf hin, dass der Zyklus der Beseitigung überschüssiger Lagerbestände auf dem Wafermarkt erneut verlängert wurde, was die schwierigen Bedingungen in diesem Segment verlängert.
Als Reaktion darauf haben große Hersteller in einem dringenden Versuch, ihre Mittel wieder einzutreiben, Preissenkungen und Lagerverkäufe eingeleitet. Quellen berichten, dass einige n-Typ-M10-Wafer jetzt auf dem Markt für nur 1 Yuan (0,124 US-Dollar) pro Stück erhältlich sind, was auf einen wahrscheinlichen Abwärtstrend bei den Waferpreisen in naher Zukunft hindeutet.
Im vierten Quartal werden die Waferhersteller voraussichtlich erheblichen Belastungen ausgesetzt sein. Sie müssen die Kosten durch Lohnkürzungen und Entlassungen in den Griff bekommen und gleichzeitig ihre Lagerbestände durch Senkung der Betriebsraten und Preissenkungen abbauen. Ein Tier-1-Waferhersteller, der zuvor dafür bekannt war, hohe Betriebsraten als Kernstrategie beizubehalten, hat seine Rate Berichten zufolge auf unter 40 Prozent gesenkt. Im November wird mit einem weiteren Rückgang auf 30 Prozent gerechnet – womit er sogar unter dem Niveau einiger Tier-2-Hersteller liegt.
Quellen zufolge dürften die meisten Waferhersteller in diesem Quartal einen durchschnittlichen Rückgang ihrer Betriebsleistung um etwa 30 Prozent verzeichnen. Zudem bekommen Waferhersteller in letzter Zeit aufgrund starker Produktionsrückgänge negative Aufmerksamkeit. Öffentlichen Aufzeichnungen zufolge wurden allein im Oktober mehrere Gerichtsanträge zu Arbeitsstreitigkeiten und Entschädigungsfragen innerhalb der Branche eingereicht.
Auf dem US-Markt gab es dagegen günstige politische Entwicklungen für die lokale Solarproduktion. Letzte Woche hat das US-Finanzministerium klargestellt, dass Solar-Ingots und -Wafer als Halbleiterfertigung gelten und somit für den 25-prozentigen Advanced Manufacturing Investment Credit in Frage kommen. Quellen zufolge kann dieser Kredit mit anderen Anreizen kombiniert werden, einschließlich Steuergutschriften im Rahmen des Inflation Reduction Act.
Darüber hinaus hat das Finanzministerium die endgültigen Bestimmungen für den 45X Advanced Manufacturing Production Tax Credit veröffentlicht, der es den Herstellern ermöglicht, Abzüge auf der Grundlage der jährlichen Verkäufe förderfähiger Produkte zu beantragen. Mit einem festgesetzten Satz von zwölf US-Dollar pro Quadratmeter für Wafer – der die Verwendung von in den USA hergestellten Ingots voraussetzt – betrachten Branchenkenner dies als eine wichtige Maßnahme zur Förderung der Investitionssicherheit für neue Projekte in den USA.
— OPIS, ein Unternehmen von Dow Jones, bietet Energiepreise, Nachrichten, Daten und Analysen zu Benzin, Diesel, Düsentreibstoff, Flüssiggas/NGL, Kohle, Metallen und Chemikalien sowie zu erneuerbaren Brennstoffen und Umweltgütern. Im Jahr 2022 erwarb OPIS die Preisdaten der Singapore Solar Exchange und veröffentlicht nun den OPIS APAC Solar Weekly Report. —
Die Blogbeiträge und Kommentare auf www.pv-magazine.de geben nicht zwangsläufig die Meinung und Haltung der Redaktion und der pv magazine group wieder. Unsere Webseite ist eine offene Plattform für den Austausch der Industrie und Politik. Wenn Sie auch in eigenen Beiträgen Kommentare einreichen wollen, schreiben Sie bitte an redaktion@pv-magazine.com.
Dieser Inhalt ist urheberrechtlich geschützt und darf nicht kopiert werden. Wenn Sie mit uns kooperieren und Inhalte von uns teilweise nutzen wollen, nehmen Sie bitte Kontakt auf: redaktion@pv-magazine.com.
Mit dem Absenden dieses Formulars stimmen Sie zu, dass das pv magazine Ihre Daten für die Veröffentlichung Ihres Kommentars verwendet.
Ihre persönlichen Daten werden nur zum Zwecke der Spam-Filterung an Dritte weitergegeben oder wenn dies für die technische Wartung der Website notwendig ist. Eine darüber hinausgehende Weitergabe an Dritte findet nicht statt, es sei denn, dies ist aufgrund anwendbarer Datenschutzbestimmungen gerechtfertigt oder ist die pv magazine gesetzlich dazu verpflichtet.
Sie können diese Einwilligung jederzeit mit Wirkung für die Zukunft widerrufen. In diesem Fall werden Ihre personenbezogenen Daten unverzüglich gelöscht. Andernfalls werden Ihre Daten gelöscht, wenn das pv magazine Ihre Anfrage bearbeitet oder der Zweck der Datenspeicherung erfüllt ist.
Weitere Informationen zum Datenschutz finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.