AG Energiebilanzen: Energieverbrauch sinkt auch 2024

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2023 ist der Primärenergieverbrauch in Deutschland im Vergleich zum Vorjahr um 8,1 Prozent auf 10.735 Petajoule gesunken – der Arbeitsgemeinschaft (AG) Energiebilanzen zufolge ein historischer Tiefststand. 2024 wird der Energieverbrauch hierzulande voraussichtlich auf ein nächstes Rekordtief fallen: Die AG Energiebilanzen rechnet im Vergleich zu 2023 mit einem Rückgang um etwa 1,7 Prozent auf 10.453 Petajoule. „Damit läge der Energieverbrauch in Deutschland aktuell um knapp 30 Prozent unter dem bisherigen Höchststand des Jahres 1990, als 14.905 Petajoule erreicht wurden“, hieß es am Dienstag in einer Mitteilung.

Einen wesentlichen Anteil am Rückgang des Energieverbrauchs in diesem Jahr hat der Auswertung zufolge die stagnierende Konjunktur. Bei der Produktion im produzierenden und verarbeitenden Gewerbe habe es einen deutlichen Rückgang gegeben. Der dadurch gesunkene Energieverbrauch werde durch den zuletzt wieder ansteigenden Energiebedarf in den besonders energieintensiven Industriezweigen nicht ausgeglichen. Auch durch statistische Effekte ergeben sich Einsparungen beim Verbrauch von Primärenergien, so die AG Energiebilanzen weiter. Grund sei der Ausstieg aus der Kernenergie und die Verdrängung von fossilen Energien durch Erneuerbare in der Stromerzeugung, da bei der Nutzung erneuerbarer Energien keine Umwandlungsverluste in Anrechnung gebracht würden. Verbrauchssteigernd hingegen haben sich der Analyse zufolge die weiter zunehmende Bevölkerung, das sinkende Energiepreisniveau und der diesjährige Schalttag ausgewirkt.

Mit Blick auf die ersten neun Monate des Jahres 2024 hat die AG Energiebilanzen einen inländischen Primärenergieverbrauch von 7538 Petajoule errechnet, 2,6 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Der Beitrag der erneuerbaren Energien lag demnach in den ersten drei Quartalen 2024 bei 20,2 Prozent und damit um 2,6 Prozent höher als im Vorjahreszeitraum. „Insgesamt stieg der Einsatz von erneuerbaren Energien zur Stromerzeugung um 7,4 Prozent“, so die AG Energiebilanzen. Diese Entwicklung beruhe insbesondere auf einer Zunahme der Stromproduktion aus Wasserkraft, Photovoltaik und Windenergie. Der Einsatz erneuerbarer Energien in der Wärmeerzeugung sei wegen der milden Witterung um etwa fünf Prozent gesunken.

Den Erdgasanteil am Energiemix beziffert die AG Energiebilanzen in den ersten drei Quartalen des laufenden Jahres mit 24,9 Prozent. Das sei 3,1 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum, allerdings liege die Nachfrage immer noch um fast zehn Prozent unter dem Durchschnittswert des Vergleichszeitraums der zurückliegenden zehn Jahre. Der Verbrauch von Steinkohle sei insgesamt um 15,2 Prozent gesunken, vor allem da der Einsatz von Steinkohle in Kraftwerken zur Stromerzeugung um 39 Prozent zurückgegangen sei. Der Verbrauch von Braunkohle habe sich um 14,5 Prozent verringert. In dieser Entwicklung spiegele sich die steigende Produktion von Strom aus erneuerbaren Energien sowie die Verringerung der Braunkohle-Stromerzeugungskapazitäten im Zuge des fortschreitenden Kohleausstiegs wider.

Diese Veränderungen in der Struktur des Energieverbrauch haben nach Einschätzung der AG Energiebilanzen nach Ablauf von drei Quartalen die energiebedingten CO2-Emissionen um knapp 20 Millionen Tonnen beziehungsweise 4,5 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum reduziert. Für das Gesamtjahr rechnet die AG Energiebilanzen mit einem Rückgang um 3,3 Prozent.

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