Sanierungsgutachten: Baywa re soll sich auf Projektentwicklung und eigenes IPP-Portfolio fokussieren

PV+BESS Spitalhöfe/Pfaffenweiler

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Der erste Entwurf des Sanierungsgutachtens, das Baywa re bei der Boston Consulting Group beauftragt hat, zeigt positive Zukunftsaussichten, sofern gezielte Restrukturierungsmaßnahmen umgesetzt werden, wie der Münchner Konzern am Montag selbst mitteilte. „Kern der geplanten Maßnahmen ist eine stärkere Fokussierung auf die Geschäftsfelder, die eine positive Marktprognose haben, und in denen die Baywa re bereits heute über eine gute Wettbewerbsposition verfügt“, heißt es weiter. Konkret bedeutet dies, das strategische Ziel sollte sein, einen fokussierten Projektentwickler für Photovoltaik-, Windkraft- und Batteriespeicherlösungen zu schaffen sowie das Geschäft als Independent Power Producer (IPP), also den Betrieb von Anlagen im eigenen Bestand und Verkauf des Stroms, fortzuführen.

Das Sanierungsgutachten soll bis Mitte Dezember finalisiert werden. Der Entwurf werde zudem den rund 50 finanzierenden Banken sowie den Investoren von Baywa re zur Bewertung zur Verfügung gestellt. Bis zum Jahresende sei ein Stillhalteabkommen mit den finanzierenden Banken vereinbart worden. Dies gelte sowohl für die Baywa AG als auch Baywa re. Letzteres hat von den Banken zusätzliche Avallinien in Höhe von 125 Millionen Euro zur Verfügung gestellt bekommen. Zudem habe Minderheitsaktionär Energy Infrastructure Partners (EIP) einen zusätzlichen Shareholder-Loan in Höhe von 36 Millionen Euro bereitgestellt. Seit Mitte August überwacht Felix Colsman als Chief Restructuring Officer (CRO) im Vorstand von Baywa re die Umsetzung der Restrukturierungsmaßnahmen.

Er zeigte sich zuversichtlich. „Erste Sofortmaßnahmen wie beispielsweise das Schließen der eigenen Softwareentwicklung sind umgesetzt, weitere sind wir bereits angegangen. Mit unserem integrierten Ansatz aus der Entwicklung und dem Betrieb von Wind-, Solaranlagen und Batteriespeicherprojekten zusammen mit dem etablierten Geschäft des Stromhandels sehen wir große Chancen im Bereich erneuerbare Energien.“ So solle auch wieder ein gesundes und profitables Wachstum“ erzielt werden.

Zudem erwartet Baywa re noch Einnahmen aus bereits initiierten Projektverkäufen im vierten Quartal. Wie in den Vorjahren erfolgen diese vorzugsweise zum Jahresende. In den kommenden Wochen würden noch weitere Projektverkäufe, darunter Photovoltaik-Projekte in den USA, Deutschland, Frankreich und Polen sowie Windprojekte in Österreich und Großbritannien. „Insgesamt gehen wir im zweiten Halbjahr 2024 von einem Verkaufsvolumen im Bereich Projekte von über einem Gigawatt aus“, erklärte Matthias Taft, Vorstandschef von Baywa re.

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