Per E-Mail wurden am 14. Oktober zahlreiche Kunden der Hamburger DZ4 GmbH über „eine wichtige Veränderung“ informiert: Ab dem 1. Dezember, so die Mitteilung des 2012 als Anbieter von Miet- und Pachtmodellen für private Photovoltaik-Anlagen gegründeten Unternehmens, „wird die Bullfinch Asset AG, ein erfahrenes und spezialisiertes Unternehmen im Bereich Solaranlagen, die Betreuung Ihrer Solaranlage von der DZ4 GmbH übernehmen und Ihr zukünftiger Ansprechpartner sein“.
Die Transaktion, zu deren finanziellem Volumen die Beteiligten keine Angaben machen, betrifft einen Großteil des Bestandsgeschäfts von DZ4; ein Teil der betroffenen Anlagen ist noch nicht fertiggestellt. Dieses Paket wird aber nicht das letzte sein, wie der Energiekonzern EnBW, seit Juni 2021 mehrheitlich an DZ4 beteiligt und seit November 2022 alleiniger Eigentümer, auf Anfrage von pv magazine mitteilt. „Aus strategischen Gründen“ habe man sich entschieden, das Bestandsgeschäft von DZ4 „an Dritt-Dienstleister abzugeben“. Die hiervon nach derzeitigem Stand noch nicht betroffenen, also nicht an Bullfinch abgegebenen Kunden „werden in den kommenden Wochen über ihren neuen Service-Dienstleister informiert“. Zu der Frage, wer dieser neue Dienstleister sein wird, gibt es noch keinen Hinweis.
Bullfinch als Komplettanbieter
Bullfinch ist bereits seit zwei Jahren mit DZ4 verbunden. Im Juli 2022 tätigte das Unternehmen über das gemeinsam mit einem Fonds der Impax Asset Management gegründete Investmentvehikel Greenfinch eine Investition in rund 2000 Photovoltaik- und Stromspeicherprojekte von DZ4. Im November 2023 erfolgte ein weiteres Investment, Greenfinch erwarb ein Portfolio von 3500 zum damaligen Zeitpunkt noch nicht fertiggestellten DZ4-Projekten und schloss hierfür eine Finanzierungsvereinbarung mit der ING Bank.
Seither hat sich Bullfinch konzeptionell noch weiter in Richtung eines Komplettanbieters für Finanzierung und Service in Kooperation mit Photovoltaik-Installateuren entwickelt. Das Unternehmen habe „über seine Plattform hochprofessionelle lokale Partner, die in unserem Auftrag auch jegliche Serviceleistung sicherstellen“, sagt Co-CEO und Vertriebsvorstand Simon Bartmann. Das Geschäftsmodell sei vergleichbar mit Unternehmen wie Good Leap, Pine Gate Renewables oder Sunnova Energy in den USA, „die neben dem Finanzierungsgeschäft auch den Service- und Procurement-Sektor bei wachsendem Anlagenportfolio übernehmen.“
Servicebetrieb wird eingestellt
Bei DZ4 hingegen wird es kein Wachstum mehr geben, teilt EnBW mit. Alle Bestandskunden würden bis Ende des Jahres über ihren neuen Ansprechpartner informiert. Hierbei werde sich nichts an den bestehenden Verträgen ändern. Auf der DZ4-Homepage ist ein eigener Bereich für Fragen eingerichtet, der Themen wie den Umgang mit Kontaktdaten, den Fortbestand der Vertragskonditionen oder laufenden Anfragen und Serviceeinsätzen behandelt. Auch die für viele DZ4-Kunden relevante Austauschaktion der Batteriespeichersysteme von Senec – ebenfalls eine EnBW-Tochter – ist dort erwähnt. Zur Frage, warum sich der Ansprechpartner ändert, heißt es: „Durch die Übergabe an die Bullfinch Asset AG stellen wir sicher, dass Sie auch in Zukunft von einem spezialisierten und erfahrenen Team betreut werden.“
Warum indes DZ4 dies künftig nicht mehr selbst beziehungsweise mit seinem eigenen Netzwerk von Installationspartnern gewährleisten kann, ergibt sich aus der EnBW-Antwort auf die pv magazine-Nachfrage: „Der Servicebetrieb der DZ4 wird zum 31. 12. 2024 eingestellt.“ Abschließende Informationen darüber, ob und in welcher Form es überhaupt weitergeht, gibt es derzeit noch nicht.
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Heißt konkret: Firma und Marke DZ-4 sind zum Jahresende komplett abgewickelt und Geschichte.
Totengräber war übrigens Hans-Joachim Rüter, der anschließend gleich doppelte Insolvenz mit AMIA Energy / Eigensonne anmelden musste.
nun ja … ganz einfach, es rechnet sich nicht und kostet zu viel. Und der Markt ist mal wieder im steilen Sinkflug.
EnBW verdient ja mit riesigen PV Parks und Speichern das Geld. Natürlich zusätzlich zu ihren andern Erzeugungsmöglichkeiten.
Enpal und Co werden dies auch immer stärker spüren.
Das Modell ist zum Scheitern verdammt.
Also mit Speichern macht EnBW sicher alles andere als Geld verdienen.
Senec dürfte ein Millionengrab sein! 😉
„Rechnet sich nicht“ halte ich für fragwürdig. Die MietPV Modelle waren sowas von überteuert, dass die sich sicher gerechnet haben. Ich denke eher dass deren Absatz aufgrund der sinkenden Nachfrage eingebrochen ist, und niemand mehr diese Preise bezahlen will, wenn die Solarteure jetzt um jeden Kunden kämpfen müssen.
Die haben mit dem Bau der Anlagen ihre Margen rausgezogen, und jetzt wird der Bestand an einen Finanzdienstleister verkauft, der die dicken Kredite mit green Investmentkapital übernimmt.
Senec ist ein Millionengrab (Milliardengrab), auch für ENBW, bin gespannt, wie lange ENBW sich noch Senec leisten kann. Gehe nicht davon aus, dass Senec noch lange durchhält. Die ganzen Klagen müssen auch erst mal finanziert werden, da Senec die meisten als Streitverkündete verliert. Dann gehen sie bei jeder Niederlage in Berufung und wollen vor den BGH.
Kempfle aus Süddeutschland ist schon mit Senec gestorben, andere werden folgen.
Die Verdummung von Habeck an die Häuslebauer trägt Früchte. Und die Leidtragenden sind die Bürger. Senec und Kempfle haben garantiert ihr Schäfchen im Trockenen und rechtzeitig das Geld auf die Seite geschafft, war ja absehbar, was kommt. Ganz zu schweigen davon, dass es bei vielen Solateuren usus war, die Garantieverlängerungen vertraglich zu vereinbaren, bezahlen lassen und dann nicht ordern. Die ganzen Gelder müssten ja bei den Insolventen theoretisch da sein, sind sie aber nicht. Wo sind die dann hingeflossen?