Viele Dächer auf Gewerbegebäuden sind noch nicht mit Photovoltaik ausgestattet. Dies liegt teilweise auch an der Beschaffenheit der Dächer. Etwa 50 Prozent sind flach und verfügen nicht über ausreichend Lastreserven für eine herkömmliche Photovoltaik-Dachanlage, heißt es von Sun Oyster Systems – das sich mit SOS abkürzt. Das norddeutsche Unternehmen hat sich daher eine Lösung ausgedacht, bei der sogenannte Photovoltaik-Leichtmodule eingesetzt werden.
„Unsere PV-Leichtmodule haben – einzigartig in Deutschland – eine Front aus getempertem Glas. Sie wiegen nur rund 6 Kilogramm pro Quadratmeter inklusive Kleber. Im Vergleich mit einer konventionellen Photovoltaik-Anlage mit circa 50 bis 60 Kilogramm pro Quadratmeter sozusagen ein Fliegengewicht und dabei mit fast identischem Wirkungsgrad wie normale Hochleistungsmodule“, sagt SOS-Vertriebsleiterin Amelie Krahl.
Das Unternehmen hat im Oktober bereits mehrere Ausschreibungen mit seiner Lösung gewonnen. So erteilte die Liegenschaftsverwaltung des Landes Baden-Württemberg Sun Oyster Systems den Zuschlag auf eine Ausschreibung, in der es um eine Photovoltaik-Anlage auf dem Flachdach des Finanzamts Sinsheim geht. Auch in diesem Fall reicht die Traglast des Daches nicht für die Beschwerung normaler Solarmodule aus. Dennoch sollte auch dieses öffentliche Gebäude mit Photovoltaik ausgestattet werden. Demnächst wird SOS nun seine Lösung installieren. „Das Projekt mit 45 Kilowatt soll noch in diesem Jahr realisiert werden – und bildet hoffentlich den Auftakt für viele weitere unserer PV-Leichtmodule auf öffentlichen Dächern“, so SOS-Geschäftsführer Carsten Corino.
Sein Unternehmen ist eigentlich auf Photovoltaik-Anlagen mit zweiachsigen Trackern spezialisiert. Allerdings habe es auch immer wieder Klagen über traglastbeschränkte Dächer gegeben. Deshalb bietet Sun Oyster Systems nun auch die Lösung von Leichtmodulen mit Glasfront an. Die Module werden dabei auf den Dächern verklebt.
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Herkömmliche Anlagen mit 50-60 kg pro m²? Das müssen die neuen Module sein, die komplett aus Blei gefertigt werden, von Blei Solar.
Ich glaube die Unterkostruktion ist mit eingerechnet, aber trotzdem zuviel. 2m² wiegen 22-26kg, sogar wenn wir 10kg für Unterkonstruktion annehmen, was viel zu viel ist, wären bei knapp 16-18kg pro m²
Da ist sicher die Ballastierung mit Steinplatten o.ä. eingerechnet.
Es geht um Flachdach-PV mit Sicherung der Module durch Beschwerung. Das Gewicht kann schon passen.
Ob Kleben der Module eine gute Idee ist wird sich zeigen bzgl. Überhitzung.
Der Beitrag ist falsch. Welche Dächer haben eine Traglast von nur unter 10 kg. Beim nächsten Schneefall sind die dann doch kaputt. Bei der Montage brechen die Handwerker schon durch das Dach. Kopfschütteln.
Diese superleichten Module sind m.M. nur was für Wohnmobile, da wo es aufs Gewicht ankommt. Da sehe ich den Sinn dieser Weiterentwicklung.
Guten Tag Herr Meinhardt,
leider leigen Sie mit Ihrer Aussage falsch!
PV-Module sind ständig auf dem Dach montiert und bringen zusätzliches Gewicht. Die Schneelast auf der Dachfläche wird durch die PV-Module ja nicht geringer. Im Gegenteil! Nach DIN EN 1991-1-3/NA sind je nach Aufständerung sogar erhöhte Schneelasten für PV auf Dachflächen anzusetzen.
Diese Reserver hat eben nicht jedes Dach!
Gerade Industriehallen haben oft sehr leichte Dachkonstruktionen mit teilweise 30kg/m² oder sogar weniger, bei denen 25kg/m² zusätzlich einen großen Anteil ausmachen.
Bevor Sie das nächste Mal solche Behauptungen aufstellen, bitte informieren!!!
Nachtrag:
Es geht hier ja nicht um „das wird schon halten“, sondern um rechnerische Nachweise der Konstruktion die in Normen und technischen Regelwerken defieniert sind.
Die werden eben erfüllt, oder eben nicht.
Da gibt es auch wenig Verhandlungsspielraum.
Ihr habt Beide, wie ich anfangs auch, die Beschwerung vergessen
Hier gibt es m. E. n. sehr viele Ungewissheit für die Zukunft.
– Selbstreinigung passe, Klebstoff im Wechsel warmer Sommer (kalter Winter) versprödet
– Überwachsen der Oberfläche mit Flechten und Bewuchs, der auf Dächern so zu finden ist
– Modulwechsel bei defekt? Kleber lösen und damit die Eindeckung auch?
– Hotspots bei fehlender Hinterlüftung? Delaminierung?
Wie stellt sich denn der Preis dar, und ist es wirtschaftlich, wenn die Lebensdauer eher kürzer scheint und der Wirkungsgrad kleiner (Anstellwinkel, Reinigung, Bewuchs etc.) als bei konventioneller, ballastierter oder angebundener PV?
Mal angenommen, man würde Glas-Folien-Module (mit oder ohne Rahmen) auf dem Dach verkleben, was wäre dann der große Nachteil? Die Flächenlast durch PV wäre dann irgendwo bei 10-13 kg / m², die Hinterlüftung wäre besser, die Langlebigkeit vermutlich auch und der Preis sowieso….
In was für Abmessungen zu Kaufen?
Wie Kwp pro m2 ?
Wir haben eine Lagerhalle welche genau dieses Problem hat. Allerdings ist das mit Trapezblech gedeckt, da wäre die Frage ob man es dort auch installieren kann. Da bei Flachdach eher eine Vollflächige Verklebung möglich ist.
Ja, Kleben auf der Hochsicke des Trapezblechs klappt. Vorher richtig reinigen! Klebeschichtdicke muss so bemessen sein, dass sie elastisch die thermische Ausdehnung auffangen kann.
Alternativ: Standardmodule, mechanisch Klemmen auf Kurzschienen (wurde hier ja auch schon genannt): mehr Standardteile, bessere Hinterlüftung, bessere Demontierbarkeit, weniger Kunststoff (Klebstoff), vermutlich auch deutlich günstiger. Sollte mit ca. 10 -12 kg/m² machbar sein. Sonst eben Anlage etwas kleiner dimensionieren, z.B. etwas größere Wartungswege lassen – das führt zu kleinerem spezifischen Gewicht.
Bei trapezblechdächern besteht die Möglichkeit der Verschraubung auf dem Dach mit Hilfe von Dichtschrauben. Gewicht ist sehr viel kleiner als bei Ballastierten Anlagen die inkl. Befestigung unter 25kg/m2 liegen.
Gute Anregung! Das kommt genau richtig für unsere Halle, habe eben weitere Infos von SunOyster Systems erhalten.
Gibt es Information zu dem Modul und Modulpreis?
Ein Datenblatt wäre sehr interssant, Halfcut, Tripplecut, Temp. Koeffizient, etc.