Enervis PPA-Price-Tracker für Photovoltaik: PPA-Preise im Abwärtstrend – Fallende Preise und Profilwerte im September

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Im September 2024 sind die Preise im Stromterminmarkt der EEX im Mittel gefallen. Für das Jahr 2025 notierte das Base-Produkt Strom knapp 87 Euro pro Megawattstunde und damit fast 10 Euro pro Megawattstunde weniger als im Vormonat. Die Preise für spätere Handelsjahre sind dabei leicht unter 70 Euro pro Megawattstunde gesunken.

Auf dieser Basis ist das gemittelte Terminpreisniveau für Strom als Benchmark für unseren PPA-Price-Tracker gefallen. Dabei muss allerdings berücksichtigt werden, dass es sich am Terminmarkt um eine Bandlieferung und somit den durchschnittlichen Wert des Stromes handelt. Demgegenüber weist Photovoltaik aufgrund der weitgehend synchronen Stromerzeugungsstruktur des gesamten Photovoltaik-Portfolios in Deutschland eine geringere Wertigkeit auf. Die nachfolgende zweite Grafik veranschaulicht diesen Kannibalisierungseffekt anhand der historischen Entwicklung der Photovoltaik-Profilwerte, die sich aus den Monatsmarktwerten im Verhältnis zum jeweiligen Basepreis-Niveau ergeben. Darin ist erkennbar, dass die erzielten Marktwerte in den meisten Monaten dieses Jahres deutlich unter dem Spotmarktpreis lagen. Nachdem bereits im Vorjahr in fünf Monaten das langjährige Minimum des jeweiligen Kalendermonats erreicht wurde, setzt sich dieser Trend im Jahr 2024 mit Rekordtiefständen fort. Diese Entwicklung trägt ebenfalls zu einem Rückgang der PPA-Preise bei.

Die von uns für den September 2024 berechneten generischen Preise für einen 10-jährigen Photovoltaik-PPA mit Start im Frontmonat (Oktober 2024) liegen somit unter Berücksichtigung marktüblicher Abschläge für Photovoltaik-Profilwerte, PPA-Abwicklungs- und Risikokosten sowie marktüblichen Erlösen für Herkunftsnachweise bei rund 42 bis 53 Euro pro Megawattstunde. Das Preisniveau für langfristige PPAs befindet sich aufgrund fallender Terminmarktpreise und der zunehmenden Kannibalisierung der Photovoltaik im Abwärtstrend. Dies führt derzeit zu einer merklichen Zurückhaltung bei Photovoltaik-Projekten im deutschen PPA-Markt.

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Methodische Erläuterung: Der Enervis PPA-Price-Tracker zeigt auf Basis typischer PPA-Bewertungsparameter einen monatlichen Preiskorridor für Photovoltaik-PPAs im deutschen Strommarkt. Ausgangsbasis der Berechnung des generischen PPA-Preises ist ein Mischpreis der Terminmarktnotierungen des vergangenen Monats für die angenommene PPA-Laufzeit. Hierfür werden die in der angenommenen PPA-Laufzeit liegenden Monats-, Quartals- und Jahresprodukten der EEX für die deutsche Preiszone herangezogen. Für den generischen Photovoltaik-PPA werden 10 Jahre Laufzeit mit Beginn im Frontmonat unterstellt. Darauf wird der mittlere erwartete Abschlag des technologiespezifischen Referenzmarktwertes und ein Ab- oder Aufschlag aus projektspezifischen Einflüssen (Standort, Anlagentechnologie, Parklayout, Wetterjahr) für die angenommene PPA-Laufzeit angewendet. Dieser stammt aus unseren eigenen szenariobasierten Strommarktmodellierungen. Die Streuung des spezifischen Marktwertes um den erwarteten Referenzmarktwert herum wird auf Basis unseres PPA-Atlas abgebildet. Aufsetzend darauf wird die typische Streubreite für Abwicklungs- und Risikokosten eines PPA berücksichtigt. Abschließend wird die Streubreite von Erlösen für Herkunftsnachweise preiserhöhend berücksichtigt. Der dargestellte Korridor der ermittelten PPA-Preise basiert auf einer Kumulation der in der Berechnung unterstellten Schwankungsbreiten.

Quelle: Enervis

Capure rate, Photovoltaik, Enervis
Die Grafik zeigt die historischen Profilwerte der Photovoltaik seit 2012, welche sich aus den von den Übertragungsnetzbetreibern veröffentlichen Monatsmarktwerten in Relation zum jeweiligen Basepreis des Monats ergeben. Neben den Mittelwerten wird das jeweilige Minimum, Maximum der monatlichen Profilwertigkeiten und zusätzlich der Korridor zwischen dem 25-Prozent- und 75-Prozent-Quantil dargestellt. Der historische Verlauf der Jahre 2023 und 2024 ist in der Darstellung ebenfalls markiert. Hinweis: Soweit gesetzlich zulässig schließt Enervis jegliche Haftung für Schäden aus, die aus der Verwendung dieser Dokumentation entstehen. Enervis übernimmt keine Gewähr oder Haftung für die Richtigkeit und Vollständigkeit der in dieser Dokumentation enthaltenen Daten und Ergebnisse.

Quelle: Enervis

Christian Schock, Enervis— Der Autor Christian Schock ist Consultant bei der energiewirtschaftlichen Beratung Enervis und hier für Photovoltaik- und Wind-relevante Themen zuständig. Seine Expertise reicht vom systematischen Vergleich von Preisen und Vertragsinhalten von Power Purchase Agreements (PPAs) und Direktvermarktungsverträgen sowie deren Beschaffung für Stromerzeuger bis hin zum Monitoring marktseitiger und regulatorischer Entwicklungen im deutschen Photovoltaik- und Windkraft- Markt.

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