Erst im Februar 2023 gründete sich die Ace Group. Ace steht für advanced clean energy. Zur Gruppe gehört auch Adler Smart Solutions, das Ende September beim Landgericht Hamburg einen Insolvenzantrag stellte. Weitere Tochtergesellschaften sind HMB und Charge Construct. Sie seien nicht von der Insolvenz betroffen, betont die Ace Group. Im Gegenteil, sie verzeichneten „ein profitables Wachstum“ in diesem Jahr und konnten neue Kunden gewinnen. HMB ist dabei auf Photovoltaik-Freiflächenanlagen und Batteriespeicher spezialisiert, während sich Charge Construct mit dem Ausbau der Ladeinfrastruktur befasst.
Die Ace Group äußert sich auch zu den Gründen für die Insolvenz von Adler Smart Solutions (ASS). „Die von ASS eingeleiteten Kostensenkungsmaßnahmen reichten leider nicht aus, um die aufgrund von Marktveränderungen, wie etwa Anpassungen der EEG-Förderungen und des Zinsniveaus, wiederholt verschobenen Projekte im Geschäftsbereich Photovoltaik zu kompensieren“, teilte das Unternehmen mit. „Hinzu kamen beispielsweise auch Verzögerungen bei der Fertigstellung von HPC-Ladeinfrastrukturprojekten, die ASS aufgrund des starken Wachstums in diesem Bereich vor große Herausforderungen stellten.“
Dennoch ist Kamal Nand Kumar, CFO der Ace Group, zuversichtlich, dass in enger Zusammenarbeit mit der vorläufigen Insolvenzverwalterin Jennifer Best die bestmöglichen Lösungen für alle Stakeholder von Adler Smart Solutions gefunden wird. Best zeigte sich kurz nach der Insolvenzanmeldung positiv. Zunächst gehe es darum den Geschäftsbetrieb zu stabilisieren. „Nach meinem ersten Eindruck bestehen realistische Chancen für eine Sanierung des Unternehmens“, sagte Best. Trotz des noch sehr frühen Zeitpunkts lägen ihr zudem bereits mehrere Investorenanfragen vor. Die Gehälter der rund 150 Mitarbeiter sind zumindest für drei Monate durch das Insolvenzgeld gesichert.
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Irgendwie nicht so recht glaubwürdig.
Der Gewerbe-Markt läuft doch rund, wie kann man denn da so große finanzielle Probleme haben, dass der Laden Insolvenz anmelden muss?
Einspeisevergütung und Zinsen spielen bei auf Eigenverbrauch ausgelegten Anlagen mit deutlich unter 10 Jahren Amortisation nun wirklich keine große Rolle.
Die Vermutung liegt nahe, dass gröbere Fehler vom Management gemacht wurden und vielleicht zu viel Personal eingestellt wurde?
Zitat: „…, die ASS aufgrund des starken Wachstums in diesem Bereich vor große Herausforderungen stellten.“
Das ist ein häufiges Phänomen: Es ist nicht genug Kapital da, um das Wachstum vorzufinanzieren, und damit lassen sich Größeneffekte nicht erzielen. Die potentiellen Kapitalgeber, einschließlich der Mutter, sind wegen der schlappen Geschäftsentwicklung (während die Mitbewerber engagiert wachsen) zurückhaltend. Die Kunden sind es dann auch, schon ist man raus aus dem Spiel. Kann noch ein Betätigungsfeld für mutige Kapitalgeber sein, die Spielgeld übrig haben.
Ich denke auch eher dass hier Herr Adler die Fehler gemacht hat und der Markt hier nur eine Nebenrolle spielt.