Das Bundesamt für Verkehr (BAV) genehmigte kürzlich die erste abnehmbare Photovoltaik-Anlage auf einer Bahnstrecke in der Schweiz (pv magazine berichtete). Das Schweizer Start-up-Unternehmen Sun-Ways will demnach auf einem 100 Meter langen Abschnitt der Bahnlinie 221 von Trans N eine 18-Kilowatt-Photovoltaik-Anlage installieren. Die hohen Kosten von 621.000 Euro (585.000 Schweizer Franken) für das Projekt blieben von einigen Lesern nicht unkommentiert. pv magazine wandte sich an Sun-Ways, um zu erfahren, was dort alles enthalten ist.
So umfasse das Budget die Kosten für die Vorbereitung, also auch technische Zeichnungen, Prototypen, technische Gutachten, Sicherheitsgutachten und mechanische Tests. Zudem seien die Kosten für die Komponenten der Photovoltaik-Anlage samt Wechselrichter, Verkabelung sowie Installation und Anschlüsse in den Kosten enthalten, wie Sun-Ways erklärt. Teil sei auch das Test- und Messmanagement während der gesamten Dauer des Pilotprojekts. Sun-Ways wird Solarmodule der Reihe „black“ von Meyer Burger für die erste Anlage nutzen. Generell sei der Einsatz von Standard-Modulen möglich und wahrscheinlich sollen auch andere Modelle und Marken getestet werden, so das Schweizer Start-up.
Bei Sun-Ways erwartet man, dass die Solarmodule aufgrund der flachen Verlegung auf den Bahngleisen leichter verschmutzen als etwa bei Dachanlagen. Während des Betriebs werde daher Grad und Art der Verschmutzung gemessen, um die Art und Häufigkeit der Reinigung anzupassen. „Wir stehen bereits in Kontakt mit den Zugherstellern und untersuchen mehrere Varianten mechanischer Reinigungssysteme, die direkt an den Zügen angebracht werden können, um alle Vorteile des Schienenverkehrs zu nutzen“, so Sun-Ways.
Im Zuge der Skalierung der Technologie erwartet das Unternehmen signifikante Kostenersparnisse. Für eine Photovoltaik-Anlage über eine Strecke von zehn Kilometer würden Stromgestehungskosten von acht Cent pro Kilowattstunde angestrebt.
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Is halt immer noch viel zu teuer.
Das Problem wird hier der ungünstige Winkel zur Sonne sein. Die Module werden so Bodennah zudem schnell verschmutzen. Ich würde maximal 100 Meter als Versuchsanlage testen und dann die Ergebnisse extrapolieren. Das Projekt halte ich nicht für besonders aussichtsreich…
und der Lärm?
Es handelt sich ja hier um eine glatte reflektierende Oberfläche.
Vorher lagen da ja kunterbunt verteilte Steine die den Lärm „fressen“.
Somit gehe ich davon aus, dass solche Strecken durchaus lauter werden.
Grundsätzlich finde ich das aber eine gute Idee.
33.442 km laut Bundesamt für Statistik im Jahre 2019
100% Belegung geht natürlich nicht. 75% halte ich aber durchaus für Realtischtisch.
Somit um die 25.000 km (+/-).
Ich rechne jetzt mal großzügig mit einer Baulänge von 1,8m (durchschnittlich lt. Web: 1.720 bis 1.762 mm lang)
13.888.888 Module lt meinen Rechner.
ergo: 6.249.999 KW (6,25GW) bei einen High Power Modul mit 450 Wp
5.277.777 KW (5,27GW) beim 380Wp Modul wie hier im Test.
Nunja… würde mal sagen: Hat durchaus Potenzial, zumal hier keine Landschaft oder Ackerland oder ähnliches herhalten musste.
Von mir . Ist gekauft. Einmal umsetzen bitte 😉
Quellenangabe: https://www.destatis.de/DE/Themen/Laender-Regionen/Internationales/Thema/Tabellen/Basistabelle_VerkehrsNetzBahn.html
Sun-Ways ist bereit, ein Pilotprojekt in Deutschland durchzuführen, wenn Partner dieses Potenzial in Deutschland nutzen wollen.
Meyer Burger Module erklären natürlich den Preis 😀 .
Aber im Ernst, wenn diese Anlage den Strapazen standhält, dann ist das eine der wenigen sinnvolle Anwendungen für Meyer Burger Module und eine sinnvolle Form der Förderung von Meyer Burger im Gegensatz zu gegenleistungslosen Geldern.
Und wenn nicht, dann hat es nicht gerade die produktivsten/effizientesten Module erwischt und möglicherweise ein paar (heimische) Arbeitsplätze zu erhalten geholfen.
Ich hätte nicht gedacht, dass da Standardmodule im Einsatz sind, sondern etwas substantielles mit hoher mechanischer Belastbarkeit.
Solche speziellen Einsatzgebiete/Nischen sind genau das, was Firmen wie Meyer Burger (MB) benötigen, vielleicht kann MB ja die Erkenntnisse sinnvoll weiternutzen, sollte man dort aus dem Dornröschenschlaf aufwachen.
In Wirklichkeit umfassen die Gesamtkosten alle mit dem Projekt verbundenen Kosten: technische Zeichnungen, Prototypen, Studien, Tests, Gutachten, Projektmanagement, Herstellung der mechanischen Teile in Kleinserien, Installation des Kraftwerks, Projektbegleitung für die Tests und Messungen, die während des gesamten Betriebs durchgeführt werden. Die Kosten für die Solarpaneele machen nur 0,02% der Gesamtkosten aus… Was in Bezug auf die Rentabilität zu beachten ist, ist, dass der von Sun-Ways angestrebte LCOE bei EUR 0.08 /kWh liegt.
Wesentliche Kostenanteile werden die Vorstandsgehälter sein. Und dann natürlich die Prospekte mit gerenderten Bildchen. Das erste Bilder vor sechs Jahren zeigte noch zwei streifenförmige Module, die gerade je eine Schwelle zwischen den Schienen abdeckten.
Ich schwanke immer noch, ob es sich dabei um ein schlichtes Investorenabzocken handelt, oder etwas subtiler um ein Projekt, um die PV lächerlich zu machen. Bei vernünftigen Projekten, wird die PV oben drauf gemacht, nicht unten drunter.
Ich bringe jetzt mal den nächsten Einwand: Was passiert, wenn die Schienen bei einem Starkregenereignis überschwemmt werden?
Bisherige schlagende Einwände waren: Diebstahl, Verschmutzung und Gleiswartung. Immerhin das Problem Gleiswartung wurde bei der letzten Verlautbarung adressiert, was aber in einem gewissen Widerspruch zur Diebstahlsicherheit steht.
Ich kann mir vorstellen, dass der permanente Eisenabrieb und die Ablagerung der Eisenpartikel auf den Modulen, mittelfristig zu irreparablen Schäden an den Modulen führen wird.
Ich halte das für eine wenig praktikable Idee, von der wir nie wieder etwas hören werden.
Schwierig eine solche Installation vandalen- und diebstahlsicher zu machen. Es hat schon seinen Grund, dass „normale“ Freiflächenanlagen videoüberwacht hinter hohen Zäunen betrieben werden. Viele tolle Projekte sind leider am „realen“ Menschen gescheitert.