Immer mehr große Batteriespeicher werden installiert. Im August hat RCT Power nach eigenen Aussagen mit der Auslieferung von 50 weiteren Großspeichern die Marke von 10 Gigawattstunden ausgelieferter Speicherkapazität* geknackt.
Gleichzeitig läuft es gut mit neuen Aufträgen. So sei zwischen Juni und August ein Auftragseingang von mehr als zwei Gigawattstunden Speicherkapazität verzeichnet worden, teilte das Konstanzer Unternehmen kürzlich mit. Für mehrere Projekte in Australien werde RCT Power Batteriespeicher mit insgesamt 2,1 Gigawattstunden liefern. Dies sei der zweitgrößte Auftrag der Firmengeschichte.
RCT Power bietet Speicher in allen Größenklassen an – vom Photovoltaik-Heimspeicher bis hin zu Großspeichern mit bis zu fünf Megawattstunden Kapazität. Es bietet dabei eine integrierte Systemlösung für Wechselrichter und Speicher an. In allen Leistungsklassen habe RCT Power neue Projekte in Deutschland, Österreich und der Schweiz sowie weiteren europäischen Ländern in Planung. Das eigene Ziel ist dem Unternehmen zufolge bis 2026 „in die TOP 5 der größten Speicherhersteller weltweit vorzurücken“. RCT Power habe seinen Umsatz in der Vergangenheit jährlich verdoppeln können. In Deutschland beschäftigt es mittlerweile mehr als 50 Mitarbeiter. Weltweit seien es mehr als 500 Beschäftigte, davon 80 Prozent in China und 20 Prozent in den USA, Deutschland, Australien und anderen asiatischen Ländern. Produziert werden die Speicher in Deutschland, China und Malaysia. Die aktuelle Produktionskapazität für Photovoltaik-Heimspeicher liege bei rund 60.000 Systemen im Jahr, die in Augsburg und dem chinesischen Suzhou gefertigt werden. Insgesamt verfügt RCT Power über Produktionskapazitäten von 25 Gigawattstunden im Jahr, wie es weiter hieß. Ziel sei, diese Kapazität auf 40 Gigawattstunden bis Ende 2025 auszubauen.
*Anmerkung der Redaktion: Wir haben die Meldung anlässlich des RCT-Kommentars unten am 21.11.2024 geändert. Wir bitten den Fehler zu entschuldigen.
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>>Insgesamt verfügt RCT Power über Produktionskapazitäten von 25 Gigawattstunden im Jahr, wie es weiter hieß.<<
Kann das stimmen: 25 GWh? Zum Vergleich: In Deutschland sind bisher insgesamt 16 GWh installiert.
https://www.energy-charts.info/charts/installed_power/chart.htm?l=de&c=DE&legendItems=cz1z2
Raimund Kamm
RCT Power realisiert ja nicht nur Projekte in Deutschland…
Andere Länder sind nicht so restriktiv bei der Anbindung von Großspeichern ans Netz.
Dass bei uns die Anbieter von unflexiblen Kohlekraftwerken nicht begeistert wären, wenn sie nachts Konkurrenz von eingespeichertem Solarstrom bekämen, kann man sofort nachvollziehen.
Aber auch aus den Reihen der Befürworter der Erneuerbaren Energien gibt es in Deutschland Gegenwind: Die einen hoffen, dass weiterhin ungenutzte Flexibilitäten der Fossilen fast unentgeltlich mitgenutzt werden können um die volatile Stromerzeugung der Erneuerbaren zu kompensieren. Die anderen fürchten die Kosten der Batterispeicherung. Dabei liegen beide falsch.
Mit der Verdrängung der Fossilen aus dem Strommarkt hat die Verfügbarkeit von Flexibilität abgenommen. Gleichzeitig steigt der Bedarf an Flexibilitäten mit dem Zubau von weiteren Erneuerbaren Kapazitäten fast 1:1. Das gilt genauso für die Nutzung des Auslands als zwar nicht umsonst, aber doch recht günstig zu nutzende Flexibilität.
Die Nutzung von Batteriespeichern ist dafür relativ preiswert, wahrscheinlich inzwischen preiswerter als die Nutzung von Pumpspeichern. Batteriespeicher können direkt an wichtigen Netzknoten errichtet werden, benötigen keine extra langen Leitungen wie die Pumpspeicher, die häufig in Randlage, weitab von Verbrauchern und Erzeugern, liegen. Dank der anpassbaren Platzierung im Netz sind Batteriespeicher auch vielseitiger einsetzbar und führen im Gegensatz zu Pumpspeichern nicht zu einer Netzbelastung sondern zu einer Entlastung. Dennoch werden sie mit Anschlussgebühren („Baukostenzuschuss“) belastet, die fast so hoch sind, wie ihr Kaufpreis. Bei Ein- und Ausspeicherung ist das Netzentgelt nur vorübergehend ausgesetzt. Langfristig müssen sie damit rechnen, dass der von ihnen umgesetzte Strom zweimal damit belastet wird.
Der Speicherbau wird bei uns also massiv behindert, während Speicher in unseren Nachbarländern ganz selbstverständlich als notwendige Ergänzung angesehen werden. Da grenzt es schon an ein Wunder, dass bei uns überhaupt Speicher gebaut werden. Viele, die den Speicherbau dennoch wagen, glauben wohl, dass die Politik doch recht bald ein Einsehen haben wird, und sie dann ganz vorne mit dabei sind. Nur bei den politischen Aussichten mit lauter jungen Betonköpfen (Frei, Jung, Kuban, …) in der Union, wird eher der Zubau von Erneuerbaren Erzeugern so schnell wie möglich abgewürgt, statt dass die notwendigen Speicher dazugeplant werden.
JCW schreibt: in der Union, wird ehr der Zubau von Erneuerbaren Erzeugern so schnell wie möglich abgewürgt, statt das die notwendigen Speicher dazu geplant werden.
Lieber JCW,
Wenn die Union das nach den Neuwahlen versucht so umzusetzen, ist das nicht nur ein Schuss ins eigene Bein, sondern neigt wohl ehr zur Selbstzerstörung ihrer selber, und der gesamten Deutschen Wirtschaft ! Die Zeit der Laschet-Altmaier Wirtschafterei in Richtung Kohle Konzerne sollten die Vertreter der CDU noch gut in Erinnerung haben. Hier ist nun ein Umdenken angesagt, und die Versorgung mit grüner Energie in den Kommunen sollte nicht nur, sondern muss Dezentral mit PV Parks, Großspeicher, und Elektrolyseuren erfolgen. So haben die großen Stromversorger genug damit zu tuen, die Energie-Durstige Deutsche Industrie mit günstigem Strom zu versorgen.
Die Kommunen sollten sich zukünftig selber über ihre Stadtwerke versorgen können, wenn hier ein Gesetz zur Dezentralen Erzeugungs-Pflicht in den Kommunen geschaffen wird. Nur so klappt die Wende, und eine Netz-Überlastung wird somit zukünftig auch der Vergangenheit angehören.
Außerdem braucht die Industrie dringend den grünen Wasserstoff aus der sommerlichen Überproduktion. Für die Kommunen also ein gutes Zusatzgeschäft.
„verfügt RCT Power über Produktionskapazitäten von 25 Gigawattstunden im Jahr“ indem zugekaufte chinesische Zellen verbaut werden, oder wie ist das gemeint?
Bei „die Marke von 100 Gigawattstunden ausgelieferter Speicherkapazität geknackt“ würde man schon gerne wissen in welchem Zeitraum und in welchen Regionen.
Deutschland habe derzeit 16 GWh Speicher und 112 GWh in Fahrzeugen. Tesla habe 2023 14,7 GWh an Speichern (Powerwalls bis Megapacks) installiert, im ersten Halbjahr 13,5 GWh. Damit wären Tesla Energy und RCT gleichauf.
Hallo Matthias,
RCT Power produziert die Batteriespeicher mit eigener Produktionskapazität. Die Batteriezellen werden von führenden Herstellern eingekauft.
Die Original-Pressemitteilung spricht von 10GWh ausgelieferter Speicherkapazität (inzwischen sind wir auch schon bei 12,5 GWh). Das PV Magazin hat versehentlich 100GWh daraus gemacht.
VG,
RCT Power Team