Bidirektionale Elektroautos könnten heute 1,7 Millionen Haushalte zwölf Stunden lang mit Strom versorgen

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Eon hat untersucht, was die bereits zugelassenen bidirektional ladbaren Elektroautos schon heute mit Blick auf Vehicle-to-Home (V2H) und Vehicle-to-Grid (V2G) leisten können: Die 166.000 Fahrzeuge, die dem Versorger zufolge hierzulande bereits unterwegs sind, können genug Strom speichern, um rechnerisch rund 1,75 Millionen Haushalte zwölf Stunden lang zu versorgen.

Dabei haben die Eon-Experten eine Batteriekapazität von 61 Kilowattstunden zugrunde gelegt und angenommen, dass 60 Prozent der Akku-Kapazitäten nachts flexibel zur Verfügung stehen. Daraus ergibt sich ein Speicherpotenzial von knapp 5.500 Megawattstunden. Wenn nur ein Viertel der Akkukapazität für die bidirektionale Nutzung freigegeben wären, könnten rund 2.300 Megawattstunden genutzt werden – genug, um 730.000 Haushalte eine Nacht lang zu versorgen.

Ein einziges bidirektional-fähiges E-Auto könnte rechnerisch zwischen 17.30 Uhr und 5.30 Uhr fast elf Haushalte versorgen. Dabei hat Eon einen Stromverbrauch von 3,12 Kilowattstunden angenommen.

Allerdings stehen dem bidirektionalen Laden noch einige hohe Hürden entgegen. So fehlt für V2G, als für das Einspeisen von Strom aus der E-Auto-Batterie, noch der nötige regulatorische Rahmen. Zudem gibt es bislang keine kostengünstigen Wallboxen, die bidirektionales Laden möglich machen. Auch ist das Angebot von Elektroautos mit bidirektionaler Ladefähigkeit noch sehr überschaubar – was sich aber in den nächsten Jahren ändern soll.

Haushalte mit Photovoltaik sind besonders interessiert an bidirektionalem Laden

Aus der Eon-Analyse geht auch hervor, dass flächendeckendes bidirektionales Laden das Hochfahren von flexiblen Kraftwerken zur schnellen Deckung der Stromnachfrage deutlich reduzieren könnte: Wenn der aktuelle bidirektional ladefähige Fahrzeugbestand 60 Prozent der Batteriekapazität freigibt, reicht nach Angaben von Eon diese Energie, um kurzfristig fünf Stunden lang 2,9 Millionen Haushalte mit Energie zu versorgen. Das entspricht fast der Leistung von vier großen Gaskraftwerken, die dafür stillstehen könnten. Fast eine Million Kubikmeter Erdgas und somit 2.000 Tonnen CO2 pro solch einem Einsatz könnten so gespart werden.

Eine von Eon bei Civey beauftragte Meinungsumfrage unter rund 1.500 Hausbesitzern mit E-Auto zeigt, dass 79 Prozent von ihnen am bidirektionale Laden interessiert sind. Bei denjenigen, die eine Photovoltaik-Anlage auf dem Dach haben, sind es 83 Prozent.

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