Mit dem Ausbau von Photovoltaik und Windkraft sind Flexibilitäten zunehmend gefragt. Sie werden gebraucht, um den Strom aus den Erneuerbaren-Anlagen zwischenzuspeichern oder auch den Bedarf an die Erzeugung der volatilen Anlagen anzupassen. Vor diesem Hintergrund kündigte Vattenfall an, „in den kommenden Jahren umfassend ins Geschäft mit Großbatterien investieren“ zu wollen. Dies gelte sowohl für die Entwicklung als auch die Vermarktung von Strom aus Batteriespeichern.
„Wir erwarten einen enormen Zubau an Batteriespeicherkapazitäten, vor allem für den kurzfristigen täglichen Flexibilitätsbedarf. Denn Systemflexibilität ist notwendig, um Netze zu stabilisieren und Preissprünge im Markt abzufedern“, sagte Daniel Drexlin-Runde, der bei Vattenfall die Vermarktung flexibler Speicher und Anlagen mit aufgebaut hat. Neben den Herausforderungen für die Marktteilnehmer biete die aktuelle Entwicklung jedoch auch vielfältige Chancen. „Bei niedrigen Preisen wird die Batterie aufgeladen und bei hohen Preisen ins Netz zurückgespeist“, so Drexlin-Runde. „Jeder Speicher trägt dazu bei, dass überschüssiger Wind- oder Solarstrom eben nicht abgeregelt werden muss, sondern zu einem späteren Zeitpunkt wieder zur Verfügung steht. Dies erhöht schrittweise den Anteil CO2-freien Stroms im Netz.“
Nach Schätzungen der Bundesnetzagentur wird die installierte Leistung der großen Batteriespeicher auf 43 bis 54 Gigawatt im Jahr 2045 steigen. Aktuell liegt sie noch bei etwa sieben Gigawatt. Von dieser Marktentwicklung will Vattenfall profitieren.
Vattenfall hat dabei künftig auch die direkte Kombination von Photovoltaik und Speicher im Blick. Der Energiekonzern plant, jährlich 500 Megawatt neuer Solarparks und 300 Megawatt Batteriespeicher fertigzustellen. „Batterien sind heute in modularer Bauweise verfügbar und erlauben flexible Lösungen, was das Verhältnis von Speicherkapazität und -leistung angeht“, so Drexlin-Runde. Die Entscheidung über eine optimale Dimensionierung und Zyklenzahl sei eine Abwägung zwischen Kosten und Ertragschancen: Den höheren Investitions- und Betriebskosten von größeren Anlagen stünden auch potenziell höhere Erträge gegenüber.
Darüber hinaus will sich Vattenfall in der Vermarktung des Stroms aus großen Batteriespeichern, auch von Mitbewerbern, engagieren. Diese würden von Vattenfall zu einem Fixpreis unter Vertrag genommen und für eine bestimmte Zeit wie eigene Anlagen bewirtschaftet. Auf diese Weise will Vattenfall bis zu 1,5 Gigawatt Leistung aus Großspeichern im Strommarkt platzieren, wie es weiter hieß.
Im Mittelpunkt stehe dann die Frage, wo die Flexibilität am gewinnbringendsten eingesetzt werden kann. Je nachdem könne dies der Großhandelsmarkt für Strom sein – Day-ahead oder Intraday – auf dem sich Käufer und Verkäufer finden oder aber der sogenannte Regelenergiemarkt, der der Netzstabilisierung dient und von den Übertragungsnetzbetreibern gesteuert wird. „Wo auch immer sie zum Einsatz kommen, überbrücken Batterien als flexible Speicher regionale und zeitliche Ineffizienzen im Strommarkt“, sagte Drexlin-Runde. Dabei komme Vattenfall seine Erfahrung aus dem Betrieb und der Vermarktung von Strom aus Pumpspeicherkraftwerken zugute. „Die kurzfristige Vermarktung von Strom aus flexiblen Anlagen quer durch Großhandel und Regelenergiemärkte auf Basis von Automatisierungstools und Algorithmen ist für uns daher nichts Unbekanntes, sondern routinierte und geübte Praxis“, so Drexlin-Runde weiter.
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Strom speichern ist teurer als Strom erzeugen –
was bewegt also ein Strom-erzeugendes Unternehmen, nun auch Strom-Speicher zu bauen ?!
Wohl, dass sich mit der Herstellung und Vermarktung von Strom-Speichern mehr und leichter Geld verdienen lässt,
als mit Herstellung und Vermarktung von Strom ?!
Alles Gute – und Glück auf !
Wolfgang Gerlach
Eigentlich ist es irrelevant, was teurer ist, aber sogar die Aussage, dass Speichern teurer sei als Erzeugen ist falsch. Was soll diese Falschinformation? Woher haben sie so einen Mist?
Die Notwendigkeit von Speichern ist völlig logisch, wenn man volatile Erzeuger hat wie Wind und PV. Im Mittel ergänzen die sich zwar, aber es werden sich Phasen von Überschuss und Mangel abwechseln. Beides wird mit Speichern gelöst: Den Überschuss nehmen sie auf, den Mangel beheben sie.
Es gilt natürlich immer wachsam zu sein, dass die Anbieter von im Prinzip notwendigen Leistungen diese nicht künstlich verteuern, beispielsweise durch Verknappung, oder, wenn die Einnahmen auf die eine oder andere Weise garantiert werden, durch Aufblähung. Die Verknappung haben wir gerade, weil zu wenig gebaut wurde. Deshalb gibt es völlig außer Kontrolle geratene Preisschwankungen an der Strombörse, die Speicherbetreibern ein gutes Leben garantieren. Es ist eine Fehlentwicklung, dass sich sogar ineffiziente Speicher in Privathaushalten lohnen, weil der Preisunterschied zwischen Einspeisung und Netzbezug so hoch ist, dass er sogar die Speicherkosten deckt. Wir bräuchten viel mehr effiziente Großspeicher im Netz, aber die Politik behindert sie nach Kräften.
Die BNetzA scheint der Entwicklung immer noch etwas hinterherzuhinken. 43 bis 54 GW (und etwa das doppelte an GWh?) ist zu wenig. Wenn bei einem Stromverbrauch von 1000 TWh etwa 10% des verbrauchten Stroms in Batterien zwischengespeichert werden müssen, also 100 TWh, sind das pro Tag 240 GWh, was also Batteriespeicher mit einer Leistung von deutlich über 100GWh bedeutete. Außerdem sollten wir die nicht erst bis 2045 haben, sondern mindestens 10 Jahre früher, weil sie die günstigste Möglichkeit sind, die Überschüsse des bis dahin erfolgten Zubaus erneuerbarer Erzeuger aufzunehmen, und bei der Rückspeisung dieses Stroms fossile Brennstoffe zu ersetzen, was zu erheblichen Ersparnissen führen wird. Tatsächlich wird die benötigte installierte Leistung an Batteriespeichern noch höher liegen, weil ja nicht jeder Speicher an jedem Tag einen vollen Lade- und Entladezyklus durchläuft. Letztlich wird es gegen 500GWh Batteriespeicherkapazität hinauslaufen, um die Rückverstromung von Wasserstoff möglichst auf Phasen zu begrenzen, wenn der durchschnittliche Strommangel länger als 48 Stunden dauert.
Aber hallo, ICW !
Mein angeblicher „Mist“ stinkt nicht,
weil, wie auch hier, auf „pv-magazine“ vielfach und unbestritten nachlesbar war und ist,
Speicherung etwa gleich viel !zusätzlich! kostet, wie Erzeugung von Strom ?!
Also wärs doch wohl -auch für Klein-Erna / aber wohl nicht für ICW ?!
beispielsweise vernünftiger,
die gesamte PV-Anlage bei „zu teurer Überproduktion“ vom Netz zu nehmen –
als -anstatt- Geld zu vernichten,
durch zusätzliche Installation von Speichern,
welche die Gestehungskosten des Stroms in etwa verdoppeln –
ODER prozentual mehr auf Windkraft zu setzen, was keine Mittagsspitzen hat-
und somit -im Verbund- Speicher überflüssiger macht, weil Mittagfsspitzen im Verbund verträglicher werden.
Wenn man dann auch noch die immer noch üblichen Mittagspausenzeiten etwas vorzieht und/oder auf etwas später verlegt -also das „Mittagsloch“ in der Arbeitswelt in Griff bekommt, werden Speicher zwar nicht überflüssig – aber der not-wendige Speicher-Bedarf wird deutlich geringer.
Warum -bitte- also vorrangig Geld verschwenden – anstatt vorrangig mit Verstand zu re-agieren ?!
Wie wärs mit künftig etwas mehr co-op, anstatt spontanem Waden-Beissen, ICW ?!
Alles Gute – und Glück auf !
Wolfgang Gerlach
An ICW:
Ihre „aufmunternde Ansprache“ vom 7.Oktober, 19.56 Uhr initiiertre „tieferes Nachdenken meinerseits“ – wofür ich mich herzlich bedanke. — Denn:
wie sittenwidrig „Merit-Order“ ist
und zu welch Umwelt – schädlicher Handlungsweise Merit-Order Kaufleute verführt
und wie Merit-Order kluge Kaufleute zu pervers hohen Gewinnen verführt ist wohl einmalig:
Wenn man mittels PV Strom für 5 Cent -gewinnbringend- erzeugen kann
und sich eine hohe Investition in Speicher lohnt, welche gerade etwa 10% zu Speichern haben
weil es -aufgrund Merit-Order sogar pauschale 20 Cent Erlös pro KW gibt.
so hat das sinnwidrige, sittenwidrige, gemeinschädlich e, umweltschädliche Wirkungen. –
Denn was geschieht „dank Merit-Order“ im realen Leben:
Anstatt -für den gleichen Preis- eine zweite PV-Anlage zu erstellen, welche das Vielfache an Strom
! und zum halben Preis !
liefert,
Bevorzugt man „Speicher“, welche einen Bruchteil obiger Energiemenge
und zum etwa doppelten Preis liefern – als mit mehr PV erreichbar.
————–
Also wird auf dem Umweg über Merit Order und daraus gewinnbringend Zusatz-Speicher
nicht nur mehr Umwelt = Kosten und Verschleiss der Speicher
verbraten
sondern -dank Meit Order -und den NUR auf der Merit-Order begründbaren PV-Speichern
wird sogar noch Umwelt-Verbrauch und Umwelt-Verschmutzung
mit phantastischen und garantierten Höchst-Gewinnen prämiert ! ! !
Welch Wunder also, dass „Insider“, welche aus ihrem Merit-Order-Wissen Super-Nutzen ziehen können
— auf Kosten der Allgemeinheit UND zum Schaden der Umwelt und des Klimas—
die zusätzlichen -und vielfachst allgemeinschädlichen- Speicher zu PV-Anlagen
„mit Zähnen und Klauen verteidigen ! ! !
Alles Gute – und Glück auf !
Wolfgang Gerlach