Paragraf 14a vereint Teilnehmer auf EEBus-Tagung

Leonid Verhovskij von Consolinno zeigt in einer Live-Demonstration, wie sein Energiemanagement dynamische Stromtarife über die Steuerbox und das Smart Meter Gateway überträgt.

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Das Interesse an der praktischen Anwendbarkeit zur Lastbegrenzung nach Paragraf 14a des Energiewirtschaftgesetzes (EnWG) lockte nicht nur zahlreiche Teilnehmer auf den „EEBus Summit“ vergangene Woche nach Köln, sondern auch neue Mitglieder in den Verein. „Wir haben zehn neue Mitglieder seit dem Summit im Vorjahr und verzeichnen nun 62 Mitglieder bei uns“, sagt Gunnar Steg, der am Donnerstag während der Mitgliederversammlung zum Vorstandsvorsitzenden gewählt worden ist. Damit löst er seinen Vorgänger Peter Kellerdonk ab.

Insgesamt waren rund 250 Besucher auf dem Event. „Wir hatten fast 400 Anmeldungen“, sagt Annike Abromeit, Kommunikationsleiterin der EEBus-Initiative. Darunter seien etwa 50 Besucher aus China, Ungarn, Belgien, den Niederlanden oder aus Italien gewesen. Beim Plugfest, das zeitgleich zur Konferenz stattfand, haben 31 Hersteller ihre Geräte miteinander und gegeneinander auf Interoperabilität getestet.

Während der gesamten Veranstaltung war es daher überall stark belebt. Egal ob drinnen, draußen, im Seminarraum, dem Demonstrationsraum oder sogar auf dem Flur: Überall tauschten sich Hersteller, Entwickler, Messstellenbetreiber oder Forschungsvertreter in regen Diskussionen aus. Viele kleine Grüppchen fanden sich zusammen und besprachen offen und ohne Geheimniskrämerei ihre Erfolge oder auch wo es noch Herausforderungen gibt

Eines der neuen Mitglieder im EEBus-Verein ist der Steuerbox-Hersteller Swistec aus Bornheim bei Bonn. „Wir sind seit Juni dabei und konzentrieren uns vorerst darauf, die beiden Use-Cases LPC und LPP zu implementieren“, sagt CEO Gerd Hoepfner. LPC steht für Limitation of Power Consumption und LPP für Limitation of Power Production. Beide Use-Cases spielen eine wichtige Rolle bei der Umsetzung von Paragraf 14a. Für die Steuerbox „Swisbox“ erhielt das Unternehmen vor zwei Wochen als erster Hersteller überhaupt die Zertifizierung für intelligente Messsysteme durch das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI).

Neben Steuerbox-Herstellern testen auch Hersteller von Energiemanagementsystemen, Wärmepumpen und Wallboxen an beiden Veranstaltungstagen ihre Systeme auf Interoperabilität. Der Ladelösungshersteller E-Systems konnte erfolgreich zeigen, wie seine Wallbox im Zusammenspiel mit der Steuerbox von Power Plus Communication die Ladeleistung von Elektroautos stufenlos dimmen kann. Andere Hersteller wiederum tun sich noch schwer, ihre Use-Cases zu implementieren.

Kritik hört man von einigen Entwicklern, dass es keine Referenzimplementierung gibt, an der sie sehen, wie der Standard korrekt umgesetzt werden kann. Hersteller, die sich noch in der Pilot-Qualifizierung befinden, können nicht remote auf das Netzwerk zugreifen. Das heißt, dass sie immer gezwungen sind, ihre Tests vor Ort in Köln im sogenannten „Living Lab“ durchzuführen.

Die meisten geben sich jedoch positiv. „Ich habe jetzt auch mal das Gefühl, dass sich der Standard mehr etabliert und von Unternehmen ernst genommen wird“, sagt Maximilian Lösch von Consolinno.*

Am zweiten Tag des „EEBus Summit“ haben die Vortragenden aus der Automobilbranche und dem Wärmepumpenbereich gezeigt, welche anderen Lösungsszenarien mit EEBus noch möglich sind. Schneider Electric hat auf Basis öffentlich verfügbarer Spezifikationen von EEBus seinen eigenen Stack programmiert. Tobias Mitter von GridX visualisierte in seinen Folien, wie das Energiemanagement mit EEBus den Use-Case dynamische Stromtarife einbindet, ohne dass sich der Endkunde aktiv darum kümmern muss und mit maximalem Komfort seine Geräte weiter betreiben kann. Zu diesem Thema zeigte Leonid Verhovskij von Consolinno in einem anderen Raum eine Live-Demonstration.

*Anmerkung der Redaktion: Wir haben diesen Absatz im Artikel nachträglich geändert.

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