bne-Studie zur Artenvielfalt in Solarparks

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„Artenvielfalt im Solarpark – Eine bundesweite Feldstudie“ heißt eine vom Bundesverband Neue Energiewirtschaft (bne) beauftragte Untersuchung, für die nun – pünktlich zum Sommerempfang des Verbands am Donnerstag – erste Ergebnisse präsentiert wurden. Die vollständige Auswertung ist für das erste Quartal 2025 angekündigt. Die beiden Autoren Rolf Peschel und sein Namensvetter Tim Peschel haben von April bis September dieses Jahres zusammen mit sieben Gutachterbüros 24 Photovoltaik-Freiflächenanlagen in Deutschland und eine in Dänemark, allesamt auf landwirtschaftlich genutzten Flächen, untersucht. Außerdem fließt die Auswertung von Gutachten zu voraussichtlich 60 weiteren Freiflächenanlagen in die Studie ein.

Während eine vom BNE ebenfalls bei Rolf Peschel und Tim Peschel in Auftrag gegebene und 2019 vorgelegte Studie die Situation in Solarparks auf Konversionsflächen untersuchte, stehen bei der Ende letzten Jahres angekündigten Folgeuntersuchung Landwirtschaftsflächen im Fokus. „Genau an diesen Standorten findet der Großteil des Photovoltaik-Zubaus statt“, heißt es zur Begründung in einer Mitteilung des bne. Und hier, ließe sich ergänzen, tobt auch der Streit um das Für und Wider von Freiflächenanlagen am heftigsten.

Solarparks erlauben Koexistenzen auf kleinem Raum

Aus Sicht der Biodiversität, das legen die vorläufigen Studienresultate nahe, spricht nichts gegen eine Nutzung zur Solarstromerzeugung – im Gegenteil: Es wurden acht Artengruppen kartiert, darunter Vögel, Amphibien und Pflanzen, wobei detaillierte Ergebnisse einstweilen zu Pflanzen, Tagfaltern und Heuschrecken vorliegen. Es sind bislang in 22 Anlagen 354 verschiedene Pflanzenarten erfasst worden, darunter auch gefährdete Arten sowie solche, die sonst in Säumen und Wäldern heimisch sind. „Unter den Modulen“, erklären die Studienautoren, herrscht ein kühles, feuchteres Klima, wodurch sich dort beispielsweise Erdbeeren, Himbeeren und Fingerhut ansiedeln.“ Die tatsächliche Besiedelung unterscheidet sich dabei den vorläufigen Resultaten zufolge sehr deutlich von Standort zu Standort, sie hängt offenbar von der jeweiligen Umgebung und der Situation vor dem Bau der Anlage ab. Es könnte deshalb, so eine Folgerung, für jeden Standort auch ein individuelles Pflegekonzept angeraten sein.

Ohnehin hat die konkrete Ausführung einer Anlage sowie deren Bewirtschaftung einigen Einfluss darauf, welche Arten sich ansiedeln oder die Fläche anderweitig, beispielsweise zur Nahrungssuche, nutzen. In einem Solarpark mit temporären Gewässern wurden Reiherspuren beobachtet. Selbst die oft geschotterten Zufahrtswege könnten ein für bestimmte Arten attraktives „Strukturelement“ darstellen. Generell führen die Bedingungen in den Solarparks zu „Koexistenzen auf kleinem Raum“, insbesondere weil unter den Modultischen ein anderes Klima herrscht als in den Räumen dazwischen.

Online-Steckbriefe zu den untersuchten Anlagen

Für die bereits weitgehend abgeschlossene Erfassung der Heuschrecken lässt sich den Angaben zufolge festhalten, dass diese Tiere die Freiflächenanlagen „offenbar sehr schnell in großer Zahl besiedeln. In Anlagen, die im vergangenen Jahr fertiggestellt wurden, konnten bereits große Bestände von mehreren hundert Exemplaren auf wenigen Quadratmetern festgestellt werden.“ Auch für Tagfalter sind die Solarparks attraktiv: Vor allem dort, wo die vorherige Situation auf den ehemaligen Ackerflächen für Schmetterlinge ungeeignet war, sei, die Verbesserung „signifikant“.

Die Studie soll indes nicht allein die ökologischen Vorteile von Freiflächen-Photovoltaik belegen, sondern „Rückschlüsse über den Einfluss von Bauweise, Bewirtschaftung und anderen Faktoren auf die Artenvielfalt“ erlauben und als Datenbasis für die Planung künftiger Anlagen genutzt werden. Deshalb findet die Veröffentlichung in einem besonderen Format statt, bei dem es neben dem Studiendokument zu jeder einzelnen der untersuchten Anlagen einen „Steckbrief“ geben soll. Hier werden die wichtigsten Parameter – etwa der Abstand zwischen den Modulreihen – sowie Unterlagen aus der Bauplanung und die jeweiligen Untersuchungsberichte hinterlegt. Diese Steckbriefe sollen online (SonneSammeln) frei verfügbar sein.

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