Immer wieder ist von rollenden Speichern zu hören. Gemeint sind die Batterien in Elektrofahrzeugen, die nicht nur zum Antrieb der Autos, sondern auch zur Stabilisierung des Stromnetzes genutzt werden könnten, etwa wenn sie überschüssigen Strom aus dem Netz zwischenspeichern und im Bedarfsfall wieder einspeisen. Noch ist diese Bidirektionalität nicht in der Realität angekommen, doch es gibt eine Reihe von Pilot- und Forschungsprojekten dazu.
So startete das Fraunhofer-Institut für Energiewirtschaft und Energiesystemtechnik IEE bereits Ende 2023 das Projekt „CombiPower“. Gemeinsam mit seinen Projektpartnern will es bis September 2026 einen Prototyp entwickeln, der die Vielzahl an Umrichtern in Elektrofahrzeugen künftig überflüssig macht. Es soll eine multifunktionale Lade- und Antriebseinheit entstehen.
„Eine Kombination dieser Umrichter zu einer multifunktionalen Antriebs- und Ladeeinheit hat das Potenzial, das Volumen und Gewicht des Systems zu reduzieren, die Effizienz zu steigern und die Kosten zu minimieren“, sagt Anton Gorodnichev, Projektleiter am Fraunhofer IEE. Dabei wollen die Projektpartner auf SiC-Halbleiter setzen, die eine hohe Schaltfrequenz erreichen. Kombiniert mit einer aktiven Filterung führt dies zu weiteren Volumen- und Gewichtseinsparungen bei den passiven Komponenten, so die Forscher. Konkret wird das Produkt auf Basis von Wide-Bandgap-Halbleitern und mit aktiver EMV-Filterung entwickelt.
Der bidirektionale Aufbau der modularen Lade- und Antriebseinheit soll darüber hinaus die Fahrzeugbatterien für die Netzstabilisierung nutzbar machen. Dazu sei eine netzbildende Regelungsauslegung geplant. Die Technologie solle durch die netzbildenden Eigenschaften das Stromnetz nicht nur stabilisieren, sondern wenn nötig auch wieder aufbauen. Das Fraunhofer IEE nennt dies „Vehicle-to-Grid+“. In Haushalten soll im Notfall auch ein Inselbetrieb ohne aktiven Stromnetzanschluss möglich sein – dies wird als „Vehicle-to-Home+“ bezeichnet. Automatisch damit verbunden sei eine Vehicle-to-Device-Funktionalität.
„Unser Ziel ist es, den Prototypen bis zum Technologiereifegrad 6 zu entwickeln und entsprechend in der Einsatzumgebung zu testen“, sagte Gorodnichev weiter. Das Bundeswirtschaftsministerium fördert das Vorhaben mit insgesamt 4,19 Millionen Euro. Betreut wird es von DLR-Projektträgern. Neben dem Fraunhofer IEE gehören Vitesco Technologies als Konsortialführer, die Hochschule Bonn-Rhein-Sieg sowie Sumida Components & Modules GmbH zu den Projektpartnern. ROHM Semiconductor GmbH sei als assoziierter Partner beteiligt.
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Genaugenommen kommt in Deutschland so richtig gar nichts an. Was EVs angeht, scheint man sich hier als gallisches Asterix-Dorf zu verstehen.
https://www.transportenvironment.org/articles/germany-held-back-eu-electric-car-market-in-first-half-of-2024-t-e-analysis
Weder gibt es eine vernünftige Ladeinfrastruktur, noch vernünftige Tarife und netzdienliches Laden kennt man auch eher nur aus dem Ausland.
Aber gut, die Entwicklung des Fraunhofer IIE kann man ja auch exportieren.
Allerdings machen findige Fachleute schon längst mit Hilfe von Victron Quattro Invertern und V2L Verbindung genau das, was da nun entwickelt wird.
Ooops, ^Fraunhofer IEE^ , mein Fehler.
Ich will hier wieder einmal als unbequemer Mahner auftreten und dringend vor solchen webbasierten Scheinlösungen warnen. Was unser Stromnetz braucht, sind Batterien fast im Übermaß , und keine technischen Spielzeige , auf welche die digitalen Schurkenstaaten nur warten, um mit ihrer Hilfe das Stromnetz zu destabilisieren
Man bräuchte viel weniger Speicher,
wenn man Arbeitszeiten —und vor Allem Mittagspausen— variieren würde, —
also in Zeiten maximaler Sonneneinstrahlung fast KEINE bezrieblichen Pausen.
Wodurch man dann auch (aus Entzerrung der Verkehrsspitzen) schneller, entspannter, energiesparender zur Arbeit und in den Feierabend fährt.
Wodurch auch einige % weniger Arbeitsausfälle, wegen dann gesünderer —bzw weniger stressiger — /krankheitsfördernder Arbeitsbedingungen — und weniger Verkehrsunfälle — als Bonbon noch obendrauf kämen.
Wie wärs, wenn unsre Re gierung mal wieder damit beginnen würde, dass DIE
entsprechendes Nachdenkenund Handeln initiiert, fördet und gute Beispiele und Anregungen publiziert —-
(wie die Super-Autoverkehrs-Tipps früher mal — ich glaube „7. Sinn“ hiess diese FS-Sendung ?)
anstatt —wie seit Corona zu übler Re gierungs-Re alität geworden— uns Bürger immer mehr per Gesetzen, Gesetzes-Änderungen, Verordnungen, Straf-Androhungen und Strafen zu Handlungen zwingen zu wollen, welche teils unausgegoren, teils gar wider-sinni sind ?!
Alles Gute — und vor Allem „gute Besserungs-Wünsche an und für DIE DA OBEN „!
Wolfgang Gerlach
Wie sieht ES denn rechtlich aus ?!
Können E-Versorger oder unsre Regierung einfach so – und vollkommen frei- über die SpeicherKapazität der E-Auto-Akkus verfügen1? Denn zu bedenken wäre doch wohl:
1. Der Akku hat ja nur eine begrenzte Anzahl Ladezyklen, innerhalb derer er noch ausreichend gute Kapazität bringen kann. Mehr Laden/Entladen als zum Betrieb notwendig schadetr also dem Eigentümer des Autos —
der aus schwach gewordenem Akku weniger Beschleunigung, weniger Reichweite hat
UND vorzeitig vielle Tausender für einen Ersatz-Akku hinblättern muss !
2. Und was ist, wenn das Auto „eigentlich“ zu einer bestimmten Uhrzeit voll geladen verfügbar sein sollte — und dann aus „Eingriff Dritter in den Ladezyklus“ nur unter 70% E-getankt ist ?!
.Alles Gute – und Glück auf !
Wolfgang Gerlach