Stromgestehungskosten alpiner Photovoltaik liegen zwischen 9,7 und 16,2 Cent pro Kilowattstunde

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von pv magazine International

Wissenschaftler des Schweizer Forschungsinstituts ETH Zürich haben die finanzielle Rentabilität alpiner Photovoltaik-Projekte untersucht und festgestellt, dass deren Stromgestehungskosten (LCOE) zwischen 9,7 und 16,2 Cent pro Kilowattstunde liegen. Die Analyse basiert auf 6561 Szenarien mit unterschiedlichen Investitionsfaktoren wie Kapitalausgaben, Einstrahlungsniveaus, Finanzierungsbedingungen, Strompreisen und Details des Schweizer Fördersystems. Es wurden drei Projekttypen betrachtet: Freiflächen-Photovoltaik in hochgelegenen Bergregionen, Wand-Photovoltaik auf hochgelegenen Staudammwänden und schwimmende Photovoltaik auf hochgelegenen Seen.

„Wir untersuchen diese Technologietypen unter drei in der Schweiz verfügbaren Erlösmodellen: Stromverkauf an eigene Kunden, PPA für Unternehmen und Direktverkauf auf dem Großhandelsmarkt“, erklären die Wissenschaftler in dem Papier „Harnessing solar power in the Alps: A study on the financial viability of mountain PV systems“, das kürzlich in Applied Energy veröffentlicht wurde. „Unsere Analyse erfasst die Vielfalt möglicher Geschäftsmodelle und identifiziert die rentabelsten. Auf diese Weise erhalten wir ein Bild davon, wer wahrscheinlich in den Schweizer Bergen in Photovoltaik-Anlagen investieren wird.“

Die Forschungsgruppe erläuterte auch, dass das für die Bewertung der finanziellen Tragfähigkeit verwendete Projektfinanzierungsmodell auf 13 strukturierten Interviews mit Projektentwicklern sowie auf einem schweizspezifischen Datensatz für die Sonneneinstrahlung und Strompreisprognosen basierte. Darüber hinaus wurden explorative, sequenzielle Mischmethoden eingesetzt, um eine erste qualitative Phase der Datenerhebung, eine quantitative Datenerhebung und eine abschließende Analyse der beiden getrennten Datenstränge durchzuführen.

Anhand der Interviews konnten die Wissenschaftler feststellen, dass die Investitionskosten für Freiflächenprojekte zwischen 2231 und 4182 Euro pro Kilowatt liegen sowie bis zu 3802 beziehungsweise 7108 Euro pro Kilowatt für wandmontierte beziehungsweise schwimmende Projekte. „Das Geschäftsmodell für den Eigenverbrauch ist am rentabelsten und führt zu mittleren internen Projekt- und Eigenkapitalrenditen (IRR) von 5,8 beziehungsweise 8,6 Prozent für Freiflächenprojekte, wobei Förderungen vorausgesetzt werden“, betonten sie. „PPA- und Merchant-Geschäftsmodelle für Unternehmen sind weniger rentabel, mit mittleren Eigenkapital-IRRs zwischen 5,7 und 3,2 Prozent sowie und mittleren Projekt-IRRs von 4,6 und 4 Prozent für Freiflächenprojekte.“

Die Umsetzung von PPA-Modellen hingegen wird als schwierig beschrieben. Grund sei eine Kombination aus geringeren Investitionskosten, höherer Sonneneinstrahlung und günstigen Finanzierungsbedingungen. „Das PPA-Geschäftsmodell würde in den Jahren 2040 und 2050 Preise von etwa 17,4 und 34,5 Cent pro Kilowattstunde erfordern, um rentabel zu sein“, so die Gruppe weiter. Die Wissenschaftler erklärten, dass die mittleren Stromgestehungskosten alpiner Photovoltaik-Projekte mit denen von Photovoltaik-Dachanlagen im Schweizer Mittelland vergleichbar sind, wobei die Kostenunterschiede beim Vergleich der Winterstromgestehungskosten zunehmen, da Solaranlagen in den Bergen etwa doppelt so hohe Erzeugungskosten haben.

„Die vorherrschenden Geschäftsmodelle in der Schweiz begünstigen Versorgungsunternehmen mit einem Kundenstamm, die im Durchschnitt eine Eigenkapitalrendite von 8,6 Prozent erzielen. Der Verkauf von Strom zu einem 10-Jahres-PPA von 7,9 Cent pro Kilowattstunde würde die Rentabilität nur bei aggressiven Strompreisannahmen, strukturierter Schuldentilgung und niedrigeren Investitionsausgaben garantieren“, erklärten sie weiter. In Zukunft will das Forschungsteam die Kosten für alpine Photovoltaik-Anlagen detaillierter untersuchen, um „die Unterschiede zwischen den verschiedenen Projektkonzepten zu verstehen“.

 

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