Die Ausschreibungen für Photovoltaik-Freiflächenanlagen sind weiterhin massiv überzeichnet. Zum Gebotstermin 1. Juli erhielt die Bundesnetzagentur insgesamt 495 Gebote für Projekte mit 4206 Megawatt. Die Behörde bezuschlagte davon 268 Gebote mit einer Gesamtleistung von 2152 Megawatt. Die ermittelten Zuschlagswerte lagen dabei zwischen 4,50 und 5,24 Cent pro Kilowattstunde. Der durchschnittliche mengengewichtete Zuschlagswert ging mit 5,05 Cent pro Kilowattstunde marginal gegenüber der Vorrunde zurück. Insgesamt 63 Gebote seien wegen Formfehlern ausgeschlossen worden.
Momentan können in den Freiflächen-Ausschreibungen immer noch nur Gebote für Photovoltaik-Anlagen bis 20 Megawatt bezuschlagt werden. Die Erhöhung der Leistungsgrenze auf 50 Megawatt aus dem „Solarpaket 1“ steht noch unter dem Vorbehalt der beihilferechtlichen Genehmigung durch die EU-Kommission. Bislang ist diese aber nicht erfolgt, weshalb auch mehrere der Gebote ausgeschlossen werden mussten.
Dagegen bereits in Kraft ist die Änderung zur Flächenkulisse aus dem „Solarpaket 1“. So sind Acker- und Grünlandflächen in benachteiligten Gebieten nun in allen Bundesländern grundsätzlich für Photovoltaik-Ausschreibungsanlagen zugelassen, solange die Länder keine einschränkende Regelung erlassen. Nach Angaben der Bundesnetzagentur entfiel nahezu die Hälfte der Zuschläge auf Projekte auf solchen Flächen – insgesamt 123 Zuschläge mit 1037 Megawatt.
Regional gingen die mit Abstand meisten Zuschläge erneut nach Bayern. Auf den Freistaat entfielen 118 Zuschläge für Photovoltaik-Freiflächenanlagen mit 700 Megawatt. Dahinter folgen Schleswig-Holstein mit 22 Zuschlägen für 244 Megawatt und Brandenburg mit 20 Zuschlägen für 231 Megawatt.
„Der Gebotstermin war nahezu doppelt überzeichnet. Der starke Wettbewerb hat für niedrige Zuschlagswerte und damit einen geringen Förderbedarf gesorgt“, erklärte Klaus Müller, Präsident der Bundesnetzagentur, zu den Ergebnissen.
Die nächste und letzte Ausschreibungsrunde für Photovoltaik-Freiflächenanlagen in diesem Jahr hat den Stichtag 1. Dezember. Dann werden – wie in der aktuellen Runde – nochmal Zuschläge für 2147,784 Megawatt Photovoltaik-Leistung vergeben.
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Das ist schon irgendwie verrückt – PV-Ausschreibungen sind mehrfach überzeichnet, während parallel die Wind-Ausschreibungen unterzeichnet sind und die Projektierer damit gleich doppelt profitieren:
1. Dank des ausbleibenden Wettbewerbs kommt man mit dem Höchstgebot von über 7ct/kWh eigentlich immer durch
2. Dazu gesellt sich der Referenzenergieertrag, der im PV-Bereich fehlt (und zu den vielen Zuschlägen in Bayern führt). Sprich: an einem schlechten Standort bekommt man dann einfach mal bis über 10ct/kWh, wenn man 7ct bietet
Es bleibt mir unverständlich, wieso die Wind-Ausschreibungsmenge 10 GW beträgt, wobei bisher gar nicht so viele Genehmigungen pro Jahr geschafft werden, und parallel die PV-Ausschreibungssumme niedriger ist, obwohl es deutlich mehr Genehmigungen und auch höhere Zubauziele gibt.
Momentan ist das bei den Windkraftausschrebungen noch so, wie Sie beschreiben. Allerdings ist die Zeit der starken Unterschreitungen auf der Gebotsseite in 2022 und 2023 vorbei.
Die Anzahl der Gebote nimmt seit Mitte 2023 deutlich zu und nähert sich zunehmend der ausgeschriebenen Menge an. Allerdings hat die Bundesnetzagentur die Idee weitgehend aufgegeben, den versäumten Zubau durch Erhöhung der Ausschreibungsmengen in 2024 auszugleichen.
https://www.bundesnetzagentur.de/DE/Fachthemen/ElektrizitaetundGas/Ausschreibungen/Wind_Onshore/BeendeteAusschreibungen/start.html