In Bad Lauchstädt in Sachsen-Anhalt wird ein Erdgasspeicher zum größten Wasserstoffspeicher seiner Art umgewidmet. Für den Umbau der Kaverne erhielt das lokale Energieunternehmen VNG einen IPCEI-Fördermittelbescheid über 61 Millionen Euro vom Bundeswirtschaftsministerium. „Mit einem Fassungsvermögen von 46 Millionen normalen Kubikmetern Wasserstoff wäre es die erste Kaverne dieser Größenordnung in Deutschland“, sagt Bernd Protze, Geschäftsführer der VNG Gasspeicher GmbH (VGS).
Der Kavernenspeicher wird von der VGS betrieben. Diese plane, ihre Netze künftig mit grünen Gasen zu betreiben. Wasserstoff spielt dabei eine zentrale Rolle. Zum einen sollen Transportleitungen für den Einsatz von Wasserstoff ertüchtigt werden; auch hierfür gab es bereits in der Vergangenheit Fördermittelzusagen in Millionenhöhe. Mit der Kavernenumwidmung soll eine kontinuierliche Versorgung mit Wasserstoff sichergestellt werden.
„Der geplante Wasserstoffspeicher in Bad Lauchstädt könnte perspektivisch mehrere Industrieregionen in Mitteldeutschland mit Wasserstoff versorgen. Damit könnten wir die hier ansässige Industrie dabei unterstützen, ihre Prozesse zu dekarbonisieren und sich zukunftsfähig aufzustellen“, sagt Bodo Rodestock Vorstandsmitglied der VNG AG.
Zur feierlichen Übergabe des Fördermittelbescheids reiste auch Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck an. Aus Sicht des Ministeriums handelt es sich bei dem Projekt auch um einen wichtigen Schritt für den Erhalt der Wertschöpfung in der Region im Saalekreis. Bestehende Industrieparks wie der in Leuna würden von der Investition profitieren; neue könnten noch hinzukommen.
Dafür ist es wichtig, dass der Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft gelingt. Erst im April einigte sich die Bundesregierung auf die Einführung eines sogenannten Amortisationskontos, das Verbraucher davor schützen soll, anfänglich hohe Investitionskosten unmittelbar in Form hoher Netzentgelte zu spüren. Kritik gab es derweil aus Brüssel. Der Rechnungshof der EU bemängelte, dass die Ausbauziele für Wasserstoffprojekte nicht auf der Grundlage einer soliden Analyse stehen würden.
„Wichtig ist für uns, unsere Speicher entsprechend der tatsächlichen Kundennachfrage umzurüsten, auch wenn dies nicht von heute auf morgen passieren wird“, sagt Protze.
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Ich hab’s jetzt mehrmals gelesen, aber es bleibt dabei, ich sehe eine sinnumkehrende doppelte Verneinung:
„das Verbraucher davor schützen soll, anfänglich hohe Investitionskosten nicht unmittelbar in Form hoher Netzentgelte zu spüren“
Recht haben Sie. Ich habe den Satz angepasst und bitte um Verzeihung.
Wenn es was mit Erdgas gibt, darf natürlich wieder Einer nicht fehlen. Ich fremd-schäme ich mich dafür und wünsche mir manchmal, dass es auch Ausschlusskandidaten gäbe, bei der Wahl.
So sehr ich mir die Wasserstoff-wirtschaft herbei sehne, so sehe ich den Sachverhalt des viel geringeren Heizwertes für Wasserstoff vollkommen unter den Tisch gekehrt.
Wasserstoff hat nur die Hälfte des Brennwertes von üblichen Erdgases!
Leitungsanbindungen müßten vergrößert, der Förderdruck maßgeblich gesteigert und die entsprechenden Brennofen als Verbraucher in ihrer Wirkfläche vergrößert werden!
Hat das auch jemand auf dem Schirm? Oder sehe ich hier Etwas falsch?