Enpal hat im vergangenen Jahr einen Umsatz von 905 Millionen Euro erzielt, wie es am Donnerstag veröffentlichte. Dies sei eine Steigerung um 118 Prozent. Beim bereinigten EBITDA musste das Berliner Unternehmen jedoch eine kleine Einbuße hinnehmen. Es sank nach 22,5 Millionen Euro 2022 auf 21,2 Millionen im vergangenen Geschäftsjahr, wie aus den geprüften Finanzzahlen hervorgeht. Zum Konzerngewinn machte das Unternehmen keine Angaben. Insgesamt spricht Enpal von einem herausfordernden Jahr 2023, etwa mit Blick auf die Diskussion um das Gebäudeenergiegesetz, dem umstrittenen Förderprogramm für solares Laden und einer sinkenden Nachfrage nach privaten Photovoltaik-Anlagen im zweiten Halbjahr.
„Trotz der schwierigen Marktbedingungen haben wir einen beeindruckenden Umsatz erzielt und sind im Geschäftsjahr 2023 weiterhin profitabel“, erklärte Jochen Cassel, Chief Financial Officer von Enpal, Mehr als 100.000 neue „Dezentrale Energie Ressourcen“ seien installiert worden. Darunter subsummiert Enpal Photovoltaik-Anlagen, Batteriespeicher, Ladesäulen, Smart Meter und Wärmepumpen. Seit dem Frühjahr verbaut Enpal auch bei allen Kunden, sofern technisch möglich, einen Smart Meter. Insgesamt seien knapp 23.000 Kunden mit einem intelligenten Messsystem ausgestattet worden.
Insgesamt hat Enpal nach eigenen Angaben im vergangenen Jahr 31.000 Photovoltaik-Anlagen und Wärmepumpen neu in Betrieb nehmen können. Damit sei die Zahl der Neukunden um 72 Prozent gegenüber 2022 gewachsen. Auch die Beschäftigtenzahl habe sich im vergangenen Jahr mehr als verdoppelt. „Wir beschäftigen mehrere tausend Kolleginnen und Kollegen, davon über 1.000 Festangestellte allein im Handwerk“, erklärte Cassel auf Nachfrage von pv magazine.
Den eingeschlagenen Investitionskurs will Enpal weiter fortsetzen. Der Fokus soll auf dem Vertrieb und der Installation von Wärmepumpen sowie der Energiemanagement-Plattform „Enpal.One“ liegen. „Wir investieren massiv in die Zukunft, um unser Geschäftsmodell noch robuster zu machen. In diesem Jahr werden 50 Prozent unseres Umsatzes aus neuen Geschäftsfeldern stammen“, sagte Cassel weiter. „Damit machen wir uns unabhängiger vom reinen Solargeschäft.“ Im vergangenen Jahr generierte Enpal nach Cassels Aussagen noch 100 Prozent aus dem Geschäft mit privaten Endkunden.
Dieses ist in den vergangenen Monaten zunehmend schwieriger geworden. Das Marktsegment für kleine Photovoltaik-Dachanlagen konsolidiere sich gerade. „Der Markt für private Dachanlagen ist gegenüber 2023 um circa ein Drittel eingebrochen. Dies geht auch an uns nicht spurlos vorbei“, sagte Cassel. Dennoch habe Enpal im vergangenen Jahr „Marktanteile in einem schrumpfenden Markt ausbauen“ können, so Cassel. Angesprochen auf den aktuell massiven Preiskampf in diesem Segment sagte er: „Unser Value-for-Money ist im Markt einzigartig. Über unsere Finanzierungsmodelle ermöglichen wir es jedem, in die Welt der erneuerbaren Energien einzusteigen.“
Die von der FDP angestoßene Diskussion über eine Abschaffung der Einspeisevergütung bezeichnete Cassel mit Blick auf die aktuellen energiewirtschaftlichen Herausforderungen als nicht zielführend. „Entscheidend ist, dass jetzt schnell die Bedingungen für den Marktzugang kleiner Solaranlagen verbessert werden. Die Wachstumsinitiative der Bundesregierung geht hier in die richtige Richtung“, so Cassel. Enpal gehe zudem davon aus, dass es mit dem gut angelaufenen Wärmepumpengeschäft auch sein Geschäft mit Photovoltaik-Anlagen wieder beflügeln könne.
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Interessant, dass sich bei einer eher negativen Nachricht nicht mehr Kohle äußert, sondern Cassel vorgeschoben wird. Es sind die kleinen Dinge, auf die man achten muss!
Enpal macht genau DAS, was ich schon länger empfehle –damit „das stetige Sterben der PV-Anbieter endet– — und ich gar öfters da-für abgewatscht wurde— :
Nicht nur „business as usual“ und auf MassenProduktion und Grossaufträge setzen —
sondern immer wieder –teils kleine, aber vom Markt gern angenommene– kreative Ideen austesten – und klug umsetzen.
„In dieser Richtung“ biete ich heute mal wieder ein „Kreativ-Schmankerl“ an: Kostenlos zur allgemeinen Nutzung.
Am Kamin oder im Kamin ein genügend starkes „Abluft beschleunigendes Element“ –wie einen Ventilator–
ansetzen/einsetzen
der /das -so lange die Brennstoff-Zentralheizung läuft- die Ab-Luft der Heizung genügend stark beschleunigt.
UND dieses technische Bauteil per Solar + Akku speisen.
Besonders gut –und eigentlich not-wendig– ist ein solcher Abluft-Beschleuniger bei Pellet-Heizungen, deren –übel riechende, im Hals kratzende– Abgase –schon von weitem sichtbar– sich mühsam aus dem Kamin quälen – und dann schliesslich rund ums Gebäude über den Boden kriechen.
Die Umwelt-Belästigung durch solche und ähnliche „Niedertemperatur“-Heizungen ist derart gross, dass manche Menschen, die in „Pellet-Heizungs-Zonen“ ihr eigenes Häuschen bauten, DAS Haus unter Wert verkaufen und umziehen, weil ihnen die „Stinke-Abluft“ zum Himmel stinkt – und ofters auch krank macht.
Also, kreative PV-Hersteller, überlegts euch gut, ob ein zweites, drittes, viertes … … StandBeinchen –auch wenn die EigenEntwicklung erst mal Kosten verursacht– nicht super wäre, um eure Zukunft „erfreulicher aussehen zu lassen“ ?!
„Eigentlich müsste“ ein solcher „Abluft-Beschleuniger“ längst gesetzlich vorgeschrieben sein ! ! ! Es lohnt sich sicher, „Freunden in der Politik“ eine entsprechende Gesetzes-Initiative schmackhaft zu machen ! ! !
Alles Gute –
und „Glück auf“ !
Wolfgang Gerlach
Eine 2. Anregung:
Es könnte sich –bei BalkonPV– lohnen, „die Prioritäten der StromLieferanten umzukehren“
SO, dass NetzStrom „nur Hilfe-Stellung gibt“
und Solar-Strom-Einspeisung Vorrang bekommt.
Der positive Effekt: Kein Solarstrom wird mehr verschenkt, sondern komplett selbst genutzt
Die Nachteile: Die erforderlichen „starken“ Wechselrichter + Akku + Sonstig dürften ab +1.500.– Euro kosten
und etwa 5% Netzstrom „gehen verloren“ -hauptsächlich aus „Akku-Verlusten“
Der Vorteil: Bei Netzstrom-Ausfall kann ES mit PY „auf etwas kleinerer Flamme“ weitergehen
und – wenn abwesend/ in Urlaub- wird nahe Null Netzstrom gebraucht
Bauprinzip:
Solar + Netz speisen in den Akku ein
wobei Netz erst zugeschaltet wird, wenn die Akku-Kapazität unter ca 50% gekommen ist
Glück auf –
und alles Gute !
Wolfgang Gerlach
~2,3% EBITDA-Marge (EBITDA! Nicht EBIT!) … da sind ja selbst Rewe und Edeka bald besser unterwegs.
Ich mag diese (erweiterten) Plattformmodelle nicht, bei dem sich ein paar fesche Jungspunde, mit Investoren-Millionen auf Speed gedopt, den Markt auf links drehen möchten.
Selbst wenn sie es schaffen würden: Und dann?
Ich vermute, das Modell Enpal wird in Kürze wie ein heißer Lufballon platzen. Vielleicht noch 12 Monate, und der Stecker wird gezogen.