Zu einem relativ frühen Zeitpunkt hat die Bundesnetzagentur die Photovoltaik-Zubauzahlen für Juli veröffentlicht. Demnach sind bisher für den Monat 95.909 neue Photovoltaik-Anlagen mit einer Gesamtleistung von netto 1404,5 Megawatt neu im Marktstammdatenregister verzeichnet worden. Die Behörde hat dafür den Datenbestand bis zum 13. August ausgewertet, womit noch einige Anlagen durch Nachmeldungen dazukommen werden. Verglichen mit dem Juli 2023 liegt der Zubau um einiges höher, damals meldete die Bundesnetzagentur am 21. August einen Zubau von 1200 Megawatt. Auch liegt der Wert höher als der Zubau in den vergangenen Monaten, der von der Bundesnetzagentur mit den Nachmeldungen immer noch nachträglich korrigiert wird. So waren es nach den aktuellen Zahlen 1304 Megawatt neu installierte Photovoltaik-Leistung im Juni und 1116 Megawatt im Mai, der bisherige Tiefststand auf Monatsbasis in diesem Jahr.
In den ersten sieben Monaten sind nach den Angaben der Bundesnetzagentur bisher 628.537 neue Photovoltaik-Anlagen mit insgesamt 9366,7 Megawatt neu im Marktstammdatenregister verzeichnet worden. Verglichen mit der Meldung von vor einem Jahr ist das ein deutliches Plus – damals lag der Wert für die ersten sieben Monate bei 7695 Megawatt. Die kumulierte Leistung aller in Deutschland installierten Photovoltaik-Anlagen stieg bis Juli 2024 auf 92.235,7 Megawatt.
Die meisten neuen Anlagen entstanden in diesem Jahr dabei in Nordrhein-Westfalen, Bayern, Baden-Württemberg und Niedersachsen. Aus der Detailauswertung nach Segmenten geht hervor, dass im Juli mit 756,5 Megawatt fast schon so viele mit Einspeisevergütung und Marktprämie geförderte Photovoltaik-Dachanlagen bis ein Megawatt Leistung gemeldet wurden wie im Juni. Zudem liegt der Wert bereits über den bisherigen Meldezahlen aus dem Mai, als es 731 Megawatt waren.
Nahezu die andere Hälfte des Zubaus generiert sich aus den neuen Photovoltaik-Anlagen mit Zuschlägen aus den Ausschreibungen und ungeförderten Anlagen. Bei letzteren sind für bauliche Anlagen ein Zubau von 166,2 Megawatt und für Freiflächenanlagen von 100,1 Megawatt als neu für Juli von der Bundesnetzagentur verzeichnet. Bei den Ausschreibungen entfielen gut 355 der etwa 366 Megawatt auf Photovoltaik-Freiflächenanlagen, die im Juli neu in Betrieb gingen.
Der Großhändler EWS wertet die Daten aus dem Marktstammdatenregister ebenfalls aus und stufte den Photovoltaik-Zubau für Juli als „unbefriedigend“ ein, obwohl über alle Anlagenklassen hinweg ein leichter Anstieg gegenüber den Vormonaten zu verzeichnen ist. Die Auswertung zeigt jedoch auch, dass verglichen mit dem Juli 2023 der Zubau bei Photovoltaik-Anlagen bis zehn Kilowatt um mehr als 35 Prozent niedriger ausfällt und bei den Anlagen zwischen 10 und 30 Kilowatt Leistung um 15,8 Prozent niedriger liegt. Allerdings sind auch für Juli 2024 noch viele Nachmeldungen in diesen Segmenten zu erwarten, so dass ein endgültiger Vergleich erst später möglich sein wird. Stark erhöht hat sich nach der EWS-Analyse der Zubau bei den Stecker-Solar-Geräten. Die gemeldete Gesamtleistung verdoppelte sich gegenüber dem Vorjahr nahezu auf 53 Megawatt.
Seit August gelten zudem neue Einspeisetarife für Photovoltaik-Anlagen. Es erfolgte eine weitere Absenkung der Vergütung um ein Prozent. Die neuen Fördersätze finden sich auf der Website der Bundesnetzagentur. Noch nicht genehmigt hat die EU-Kommission die um 1,5 Cent pro Kilowattstunde höheren Einspeisevergütungen für Photovoltaik-Dachanlagen ab 40 Kilowatt. Die Entscheidung im Beihilfeverfahren steht noch aus.
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Statt „116 Megawatt im Mai“ müsste es wohl „1116 Megawatt im Mai“ heißen.
Danke für den Hinweis 🙂
Die Entwicklung über das Jahr 2024 teilt sich bisher in zwei Abschnitte auf.
Von Januar bis April gab es ein Plus von 27,6% gegenüber dem gleiche Zeitraum im Vorjahr. Von Mai bis Juli gab es ein leichtes Minus von 8,3%. Das Minus wird aber durch weitere Nachmeldungen in den nächsten Tagen und Wochen weniger werden, könnte vielleicht sogar ins Plus drehen, abwarten.
In Summe trotzdem eine sehr gute Entwicklung: Von Januar bis Juli ein Plus von 10% ggü. dem Vorjahreszeitraum
Das Plus bezieht sich aber vor allem auf Grossanlagen.Im EFH Bereich ist ein Nachfrage Rückgang von bis zu 80% zu verzeichnen.Vielleicht sollte mal eine Statistik über Insolvenzen im Solateure Handwerk erstellt werden.Was nutzt es dem „kleinen“ solateur Unternehmen, wenn in seiner Nachbarschaft eine 5 MW Freilandanlage von RWE errichtet wurde.Alles nur verfälschte Zahlen der Bndesnetzagentur
„Was nutzt es dem „kleinen“ solateur Unternehmen, wenn in seiner Nachbarschaft eine 5 MW Freilandanlage von RWE errichtet wurde.“
Wer ist RWE aus der Perspektive des ‚kleinen‘ solateurs und aus der Sicht der Aktionäre eines Ökostromanbieters?
Gibt es eine Dunkelziffer für Anlagen die noch nicht angemeldet sind da die EU noch keine Freigabe des Solarpaket erteilt hat und deswegen die 1,5Cent noch nicht freigegeben sind ?????